Mittelschwaebische Nachrichten
Niederraunau mit starker Jugend und starken Frauen im Spiel
Interview Thomas Auinger steht vor Herausforderungen beim größten Verein des Landkreises
Herr Auinger, Sie wurden bei der Delegiertenversammlung des TSV Burgau zum Präsidenten gewählt. Dieses Amt war seit dem Rückzug von Eckhard Lenz für ein Jahr vakant. Was hat Sie dazu bewogen, sich zum Präsidenten des größten Sportvereins im Kreis Günzburg wählen zu lassen? Thomas Auinger: Ich bin seit Jahren in der Abteilung Leichtathletik des TSV Burgau unter anderem als Kampfrichter ehrenamtlich tätig. Gerade in einer Zeit, in der das gesellschaftliche Engagement in den Vorstandschaften der Vereine eher rückläufig ist, ist es wichtig, durch die Übernahme eines Amtes Verantwortung zu übernehmen. Das Amt des Präsidenten des TSV Burgau ist sicher nicht die leichteste Aufgabe – jedoch auch eine, die aufgrund der Vielfältigkeit der Abteilungen und der hohen Anzahl an Mitgliedern ein hohes Potenzial hat. Ich sehe durch die abteilungsübergreifende Arbeit als Präsident Potenzial, neue Akzente für die Nachwuchsarbeit zu setzen, den Zusammenhalt innerhalb der großen TSV-Gemeinschaft zu stärken sowie durch unsere Arbeit das gesellschaftliche Leben in Burgau und Umgebung zu bereichern. Sollte dies gelingen, werden wir positive Auswirkungen auf das Leben in und um Burgau herum bemerken und somit die Lebensqualität in unserer Region verbessern und die Mitgliedschaft im TSV Burgau erstrebenswert machen.
Wie kam der Kontakt zu den Verantwortlichen des TSV Burgau um Vizepräsident Gerhard Müller zustande? Auinger: Ich wurde von der Schatzmeisterin Marianne Jobst angesprochen. Nachdem Frau Jobst trotz meiner anfänglichen Abneigung hartnäckig geblieben ist, habe ich mich intensiver mit der Kandidatur beschäftigt. In mehreren Gesprächen mit Frau Jobst und Gerhard Müller konnte ich mich davon überzeugen, dass zum einen der Verein in wirtschaftlicher und zum anderen in struktureller Hinsicht über funktionierende, stabile Strukturen verfügt. Es bleibt also der Freiraum, um neue Impulse zu setzen. Hier halte ich es auch für einen Glücksfall, dass wir mit Inge Kraus eine ideale Besetzung für das Amt der Jugendleiterin gewinnen konnten. Mit Frau Kraus bietet sich die Möglichkeit, Ideen auf ihre praktische Umsetzbarkeit zu prüfen und umsetzbare Konzepte zu entwickelt.
Bei der Delegiertenversammlung berichtete Schatzmeisterin Marianne Jobst von zahlreichen Austritten. Bald wird der TSV Burgau unter die Grenze von 2000 Mitgliedern rutschen. Was sind ihre Pläne, um diese zahlreichen Austritte zu verhindern und um sogar neue Mitglieder zu gewinnen? Auinger: Auf den ersten Blick stufe ich diese Mitgliederbewegung als normale Schwankung im Gesamtverein ein. In einigen Abteilungen, insbesondere beim Tennis, haben wir erfreuliche Mitgliederzuwächse zu verzeichnen, in anderen schwanken diese. Selbstverständlich sehe ich es als meine Aufgabe, die Mitgliederentwicklung des TSV Burgau zukünftig positiv zu beeinflussen. Dies muss aus meiner Sicht primär auf einer soliden und innovativen Jugendarbeit beruhen, welche die Vielfältigkeit des TSV Burgau mit seinen Abteilungen nutzt. Welche Maßnahmen sinnvoll und umsetzbar sind, muss in der engen Abstimmung mit den Abteilungen des TSV Burgau diskutiert und ausgearbeitet werden. Unsere neue Jugendleiterin und ich haben hierzu bereits die ersten Gespräche geführt und wir werden diesen Prozess in den nächsten Monaten auf den Weg bringen.
Welche Sportarten treiben Sie selber? Auinger: Ich betreibe bereits seit meiner Jugend Vereinssport. Begonnen hat es mit Tischtennis beim
TSV Haunstetten, dem sich eine aktive Zeit im Fechtsport beim Fechtclub Augsburg anschloss. Nach meinem Umzug nach Burgau habe ich mich – quasi zusammen mit meinen Kindern – der Leichtathletik im TSV Burgau zugewandt, bis ich die wettkampfmäßige Ausführung verletzungsbedingt einstellen musste. In den letzten Jahren betrieb ich Radsport bei RSDD Dinkelscherben. Derzeit beschränkt sich das nach einigen gesundheitlichen Problemen in der Vergangenheit jedoch auf die zweckmäßige Fortbewegung ohne sportlichen Beweggrund.
Was sind ihre ersten Pläne als Präsident des TSV Burgau?
Auinger: In den nächsten Monaten steht ganz klar die Einarbeitung in die verschiedenen administrativen Abläufe im TSV Burgau im Vordergrund. Zudem werde ich die originären Aufgaben des Präsidenten schrittweise übernehmen. Glücklicherweise kann ich mich hier auf ein sehr gutes Team im Präsidium stützen. Zudem möchte ich natürlich auch die Abteilungen des TSV im Trainingsbetrieb, Wettkämpfen oder Veranstaltungen besuchen und deren Aktivitäten, Sorgen und Tätigkeitsfelder aus erster Hand erfahren. Interview: Uli Anhofer