Mittelschwaebische Nachrichten
Wie die Trinkwasserqualität in Krumbach gesichert werden soll
Werkausschuss Warum die Sanierung des Hochbehälters am Waldsportplatz so wichtig ist
Krumbach Trinkwasser für Krumbach? Das Jahr 1953 spielt hier eine zentrale Rolle. 1953 wurde der Trinkwasser-Hochbehälter beim Krumbacher Waldsportplatz gebaut. Von hier und von einem zweiten Hochbehälter in der Nähe des Munding-Kellers läuft das Trinkwasser in die Haushalte. Bis heute ist der Hochbehälter beim Waldsportplatz noch so ziemlich im Originalzustand. Er besteht aus zwei Kammern mit einem Speichervolumen von je 500 Kubikmeter. Jetzt müsse der Hochbehälter jedoch saniert werden. Darauf wiesen Bürgermeister Hubert Fischer und Werkleiter Martin Strobel in der jüngsten Sitzung des Haupt-, Personalund Werkausschusses hin.
Bereits Anfang November hatten sich Vertreter des Ingenieurbüros Sweco, der Stadtwerke Krumbach, des Gesundheitsamtes Günzburg und des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth vorab zu einem Abstimmungsgespräch getroffen.
Tobias Kostenzer vom Ingenieurbüro Sweco stellte nun in der Sitzung eine Entwurfsplanung zur Sanierung des Hochbehälters vor. Das Unternehmen Sweco ist in Deutschland an zahlreichen Standorten präsent, unter anderem auch in Augsburg. Laut eigener Homepage sind für Sweco über 1300 Mitarbeiter in Deutschland und rund 16000 Mitarbeiter in Europa tätig.
Mit einer Bohrkernentnahme aus Wand, Decke und Boden wurde der Zustand der in den beiden Kammern aufgebrachten Schichten im Labor untersucht. Der Zustand des Hochbehälters weise keine größeren Schäden auf, sagte Kostenzer. Dies spreche für das „damalige Handwerk“. Die Betonsubstanz sei erhaltenswert und ausreichend, um eine zementgebundene Beschichtung aufzubringen. Zur Wahl stand auch eine Beschichtung mit einem Plastikwerkstoff oder mit Edelstahl. Die Wasserqualität sei jedoch uneingeschränkt geeignet für den Kontakt mit einer zementgebundenen Beschichtung. Für die nächsten 40 bis 50 Jahre sei der Hochbehälter dann wieder in Ordnung. Für diese Variante würden Kosten von rund 374 000 Euro anfallen.
Jedoch nicht nur im Behälter, auch an der Fassade und auf dem Dach müsse etwas gemacht werden. Einige Bäume im Umfeld des Hochbehälters müssten gefällt werden. Es bestehe sonst die Gefahr, dass Wurzelwerk den Behälter schädigt.
Die bestehende Belüftungseinrichtung soll durch eine Filteranlage ersetzt werden. Dazu werden die bestehenden Lüftungsdome oberhalb der Wasserkammer abgebrochen und die Öffnung verschlossen. Dann wird eine Luftfilteranlage für beide Wasserkammern eingebaut.
Das gesamte Rohrleitungssystem und die Armaturen müssten ebenfalls erneuert werden. Das würde mit Kosten von rund 159000 Euro zu Buche schlagen.
Ausgetauscht werden sollte auch die steile Leiter, die in den Behälter führt. Sie sei nicht sehr arbeitssicher, sagte Kostenzer, und sollte durch eine schräg stehende Treppenleiter mit beidseitigem Handlauf und rutschhemmender Oberfläche ersetzt werden. „Wir wollen einwandfreies Trinkwasser haben und müssen daher laufend sanieren“, sagte Bürgermeister Fischer. Der Hochbehälter sei jedoch in einem besseren Zustand als gedacht.
Die Baunebenkosten liegen bei rund 77000 Euro. Somit sei für die Sanierung des Hochbehälters insgesamt mit Kosten von rund 610000 Euro zu rechnen. Geplant sind die Sanierungsarbeiten im Winter 2020/2021, in einer verbrauchsarmen Phase.
Der zweite Hochbehälter der Stadt Krumbach steht in der Nähe des Munding-Kellers und wurde 1973 errichtet. Er fasst rund 2000 Kubikmeter. „Hier ist es dasselbe in Grün“, meinte Werkleiter Strobel. Auch dieser Behälter wird saniert werden müssen. Die Mitglieder des Werkausschusses stimmten für das Vorhaben und empfahlen mit ihrem Beschluss dem Stadtrat die Ausführungsplanung und Ausschreibung mit der Variante der mineralischen Dichtung der Außenwände zu veranlassen.