Mittelschwaebische Nachrichten
Nach 16 Jahren Pause wieder eine Krippenschau
Aktion Das Bürgerheim in Wattenweiler bietet einen Ort für geballtes Rahmenprogramm. Was alles geboten wird
Wattenweiler Krippenfreunde dürfen sich freuen. Nach 16-jähriger „Vakanz“erwacht das Wattenweiler Krippenparadies vom 5. bis 15. Dezember wieder. Knapp 70 Krippen, ausschließlich von Wattenweiler und Höselhurster Bürgern, werden dann zu sehen sein. Das Bürgerheim verwandelt sich in eine große Krippenstube. Eine über 150-jährige Wattenweiler Krippengeschichte wird damit in geballter Form wachgehalten.
Der Neuburger Ortsteil Wattenweiler gilt schlichtweg als die Krippenhochburg in Bayerisch-Schwaben. Und der Ehrgeiz der Wattenweiler Krippler für die bevorstehende Ausstellung ist zu spüren. Das Thema beherrscht derzeit das Günztaldorf.
Seit vergangenem Wochenende weisen mitten im Ort aus Holz gefertigte kleine Hütten auf das bevorstehende Großereignis hin. Und am Ortseingang stehen drei Kamele die nach und nach ins Krippenheim (Bürgerheim) wandern und dort rechtzeitig zum Krippenauftakt am 5. Dezember ankommen werden.
Die letzten großen Krippenschauen in den Jahren 2000 und 2003 liegen schon lange zurück. Doch mit dem neuen Bürgerheim eröffnen sich für die Verantwortlichen des Bürgervereines, dem diesjährigen Veranstalter, völlig neue Möglichkeiten. Krippenschauen in Wattenweiler ist zwar jährlich in vielen Privathaushalten möglich. Mit der gemeinsamen Krippenschau, unter der Schirmherrschaft von Domkapitular Heinrich Harald, wollen die Wattenweiler Krippler aber eine besondere Form des Zusammenhalts demonstrieren. „Alle helfen mit“, freut sich Anton Böller, einer der Verantwortlichen des Krippenparadieses. Er meint damit die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen. Und diese wird auch gefragt sein. Neben dem Krippenschauen lässt das Rahmenprogramm aufhorchen. Extra gebrautes Kripplesbier mit individuellem Etikett von der Schlossbrauerei Autenried, Gloriawasser und viele andere Schmankerl werden in der Krippenstube (Schützenstube) serviert. An einigen Tagen wird auch stimmungsvolle Livemusik im „Krippenheim“zu hören sein. Doch im Mittelpunkt werden die vielen individuellen Krippen stehen.
Mehrere Generationen von
Schnitzern haben in Wattenweiler eine vielfältige Krippenlandschaft von künstlerisch hoher Qualität entstehen lassen. Eine Dichte, die für ein Dorf wie Wattenweiler einmalig ist.
Anton Böller nennt dabei Namen wir Josef und Mathias Wiedemann, Hans Ruf, Josef Bisle, Josef Kircher, Helmut Grünwied oder Otto und Hilde Malcher. In der Ausstellung werde ein großer Bogen vom Barock bis in die Moderne gespannt. „Eine
Rarität der Wattenweiler Krippen ist der Königszug, der in vielen Krippen zu sehen ist“, betont Helmut Hartmann.
Doch noch laufen die Vorbereitungen. Eines steht aber schon fest. Die Individualität des Wattenweiler Krippendorfes ist was Besonderes und somit dürften Art, Form und Größe dieser Krippenausstellung zu einem einmaligen Höhepunkt weit über die Grenzen des Günztaldorfes werden.