Mittelschwaebische Nachrichten
Fetzig-farbige Show für modernen Chorgesang
Jubiläumskonzert Die Common Voices rocken zum 20-jährigen Bestehen die Bühne des Krumbacher Stadtsaals
Krumbach Wer bisher noch keine Lust auf Singen hatte, der könnte sie nach dem Jubiläumskonzert, das die Common Voices anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens gestalteten, bekommen. Was der Ziemetshauser Chor rund drei Stunden lang geradezu mitreißend auf die Bühne des Krumbacher Stadtsaals brachte, war mehr als eine Musikaufführung: Die fetzig-farbige Show zeigte, wie modern Chorgesang heutzutage präsentiert werden kann: temperamentvoll, energiegeladen sowie mit lautmalerischen Effekten und choreografischen Elementen.
Die ersten Töne ließen die Sängerinnen und Sänger mit dem Hit „Seven Bridges“von den Eagles effektvoll von der Empore tönen. Auf der Bühne verkündeten sie dann: „It’s all right.“Von Anfang an ließen die Common Voices ihre Begeisterung am Singen auf das Publikum überspringen – mal temperamentvoll und lauthals triumphierend, dann wieder eher nachdenklich stimmend, aber immer voll überzeugend.
Genau 66 Songs habe die Sängerschar derzeit im Repertoire, verriet Moderator Jochen Schneider. Bewundernswert, dass die Chormitglieder dafür weder Noten- noch Textvorlagen benötigen. Sie tragen ihre Songs auswendig vor und konzentrieren sich voll auf ein perfektes und harmonisches Zusammenwirken.
Gleichzeitig können die Sänger den Blickkontakt mit ihrem Publikum halten. Das gelang ihnen auch im Krumbacher Stadtsaal. Das versprochene Potpourri aus Songs der zurückliegenden Jahre wurde zum facettenreichen Erlebnis. Dirigentin Elisabeth Haumann hat ihren Chor souverän in der Hand und steuert zwischendurch am Klavier das rhythmische Fundament bei.
Bei allen Songs – ob temperamentvoll oder eher ruhig und nachdenklich stimmend – sprudelte die Freude am Singen geradezu aus den Chormitgliedern heraus. Angefangen beim voluminösen „California Dreaming“über ein schwungvolles „Happy“und dem Evergreen „Aquarius“bis zum gefühlvollen Vortrag „The Rose“waren feine Intonation, gekonnte Aussprache der englischen Texte und eine Ausgewogenheit zwischen Frauen- und Männerstimmen spürbar. Einige Sänger erwiesen sich zwischendurch als gut geschulte Solisten, ob allein oder im Dialog mit anderen. Im Musical-Hit „I will follow him“zeigten sich die Frauenstimmen voll in ihrem Element. Geradezu ergreifend ließen sie „Gabriellas Song“durch den Saal tönen, ehe in „Higher and higher“von den Flying Pickets auch das Publikum gefordert war.
Nach der Pause ließen die Common Voices mit ansteckender Rhythmik, gespickt mit lautmalerischen Effekten und einer ausdrucksstarken Choreografie so richtig die Post abgehen. Scheinbar mühelos bewältigten sie die hohen Ansprüche der „Bohemian Rhapsody“und zauberten mit „I am free“eine super Stimmung in den Saal. Zum Finale durfte das Publikum in unvergesslichen Hits der Beatles schwelgen. „Come together“, „All you need is love“, „Yesterday“, „Because“und „Lady Madonna“sind Evergreens, denen man sich nicht entziehen kann. Natürlich durften sich die Common Voices nicht so schnell verabschieden. Die Zugaben „You’ve got a friend“und „Oh Happy day“klangen vielen Besuchern auf dem Heimweg nach.