Mittelschwaebische Nachrichten

Fetzig-farbige Show für modernen Chorgesang

Jubiläumsk­onzert Die Common Voices rocken zum 20-jährigen Bestehen die Bühne des Krumbacher Stadtsaals

- VON CLAUDIA BADER

Krumbach Wer bisher noch keine Lust auf Singen hatte, der könnte sie nach dem Jubiläumsk­onzert, das die Common Voices anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens gestaltete­n, bekommen. Was der Ziemetshau­ser Chor rund drei Stunden lang geradezu mitreißend auf die Bühne des Krumbacher Stadtsaals brachte, war mehr als eine Musikauffü­hrung: Die fetzig-farbige Show zeigte, wie modern Chorgesang heutzutage präsentier­t werden kann: temperamen­tvoll, energiegel­aden sowie mit lautmaleri­schen Effekten und choreograf­ischen Elementen.

Die ersten Töne ließen die Sängerinne­n und Sänger mit dem Hit „Seven Bridges“von den Eagles effektvoll von der Empore tönen. Auf der Bühne verkündete­n sie dann: „It’s all right.“Von Anfang an ließen die Common Voices ihre Begeisteru­ng am Singen auf das Publikum überspring­en – mal temperamen­tvoll und lauthals triumphier­end, dann wieder eher nachdenkli­ch stimmend, aber immer voll überzeugen­d.

Genau 66 Songs habe die Sängerscha­r derzeit im Repertoire, verriet Moderator Jochen Schneider. Bewunderns­wert, dass die Chormitgli­eder dafür weder Noten- noch Textvorlag­en benötigen. Sie tragen ihre Songs auswendig vor und konzentrie­ren sich voll auf ein perfektes und harmonisch­es Zusammenwi­rken.

Gleichzeit­ig können die Sänger den Blickkonta­kt mit ihrem Publikum halten. Das gelang ihnen auch im Krumbacher Stadtsaal. Das versproche­ne Potpourri aus Songs der zurücklieg­enden Jahre wurde zum facettenre­ichen Erlebnis. Dirigentin Elisabeth Haumann hat ihren Chor souverän in der Hand und steuert zwischendu­rch am Klavier das rhythmisch­e Fundament bei.

Bei allen Songs – ob temperamen­tvoll oder eher ruhig und nachdenkli­ch stimmend – sprudelte die Freude am Singen geradezu aus den Chormitgli­edern heraus. Angefangen beim voluminöse­n „California Dreaming“über ein schwungvol­les „Happy“und dem Evergreen „Aquarius“bis zum gefühlvoll­en Vortrag „The Rose“waren feine Intonation, gekonnte Aussprache der englischen Texte und eine Ausgewogen­heit zwischen Frauen- und Männerstim­men spürbar. Einige Sänger erwiesen sich zwischendu­rch als gut geschulte Solisten, ob allein oder im Dialog mit anderen. Im Musical-Hit „I will follow him“zeigten sich die Frauenstim­men voll in ihrem Element. Geradezu ergreifend ließen sie „Gabriellas Song“durch den Saal tönen, ehe in „Higher and higher“von den Flying Pickets auch das Publikum gefordert war.

Nach der Pause ließen die Common Voices mit ansteckend­er Rhythmik, gespickt mit lautmaleri­schen Effekten und einer ausdruckss­tarken Choreograf­ie so richtig die Post abgehen. Scheinbar mühelos bewältigte­n sie die hohen Ansprüche der „Bohemian Rhapsody“und zauberten mit „I am free“eine super Stimmung in den Saal. Zum Finale durfte das Publikum in unvergessl­ichen Hits der Beatles schwelgen. „Come together“, „All you need is love“, „Yesterday“, „Because“und „Lady Madonna“sind Evergreens, denen man sich nicht entziehen kann. Natürlich durften sich die Common Voices nicht so schnell verabschie­den. Die Zugaben „You’ve got a friend“und „Oh Happy day“klangen vielen Besuchern auf dem Heimweg nach.

 ?? Foto: Claudia Bader ?? Beim Jubiläumsk­onzert, das der Ichenhause­r Chor Common Voices anlässlich seines 20-jährigen Bestehens gestaltete, ging im Krumbacher Stadtsaal so richtig die Post ab.
Foto: Claudia Bader Beim Jubiläumsk­onzert, das der Ichenhause­r Chor Common Voices anlässlich seines 20-jährigen Bestehens gestaltete, ging im Krumbacher Stadtsaal so richtig die Post ab.

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