Mittelschwaebische Nachrichten
MotoGP: Wie geht es mit Stefan Bradl weiter?
Motorrad Nach dem Lorenzo-Rücktritt ist der Testfahrer Kandidat für eine freie Honda
Zahling Vor rund einem Jahr sorgte Stefan Bradl beim Finale der MotoGP in Valencia für eine große Überraschung. Der Honda-Ersatzfahrer zeigte eine starke Leistung und fuhr unter die Top Ten.
An diesem Wochenende ist der Zahlinger (Landkreis AichachFriedberg) wieder beim Saisonfinale der Königsklasse dabei, allerdings nur als Experte für den österreichischen Sender Servus TV. Die Entscheidungen sind weitestgehend gefallen, dennoch geht Bradl von einem spannenden Rennen aus: „Es geht für Repsol-Honda noch um die Teamwertung. Valencia ist immer ein heißes Pflaster, da kann alles passieren.“Zumindest im vergangenen Rennen in Malaysia musste sich der WMFührende Marc
Marquez (Spanien) seinem Landsmann Maverick Viñales (Yamaha) geschlagen geben. Bradl weiß, warum Marquez aber in dieser Saison kaum zu schlagen war: „Er hat die beste
Mischung. Er bringt die körperlichen Voraussetzungen mit, ist topmotiviert und hat natürlich das Talent. Hinzu kommt, dass er die Gabe hat, in den entscheidenden Phasen ruhiger zu bleiben als alle anderen“, so der 29-Jährige, der als Testfahrer viel mit dem alten und neuen Weltmeister zusammenarbeitet: „Ich will nicht sagen, dass wir uns blind verstehen, aber es läuft sehr gut. Er hat einen ähnlichen Fahrstil wie ich, weshalb meine Tests für ihn sehr wichtig sind.“
Eigentlich stand bereits fest, dass Bradl auch 2020 wieder für HRCHonda als Testfahrer arbeiten wird.
Nach dem Rücktritt von Stammfahrer Jorge Lorenzo am Donnerstagnachmittag wird der Zahlinger aber als ein möglicher Kandidat für den freien Platz gehandelt.
Bradl zeigte sich wenig überrascht von dem Rücktritt, es sei aber ein besonderer Moment: „Den Mut zu haben, zurückzutreten, ist bemerkenswert“, so Bradl: „Seit seinem Comeback ist Lorenzo nicht mehr der Alte gewesen. Natürlich würde ich lieber als Stammfahrer die Rennen fahren.“Bei Honda rauchen nun die Köpfe. Die Stunde des früheren Moto2-Weltmeisters könnte schlagen.