Mittelschwaebische Nachrichten

Vergewalti­gung: Das führte zum Drogen-Test

Ermittler nahmen dem Opfer Blut ab

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Ulm Waren es K.-o.-Tropfen? Oder verabreich­ten die mutmaßlich­en Vergewalti­ger dem 14-jährigen Mädchen andere Substanzen? „Wir haben das bewusst nicht kommunizie­rt“, sagte der Ulmer Polizeispr­echer Wolfgang Jürgens am Donnerstag. Es gehe darum, Informatio­nen in der Hinterhand zu behalten – zum Beispiel um bei Vernehmung­en Dinge herauszufi­nden, die nur die Täter wissen können.

Am Mittwoch hatten Polizei und Staatsanwa­ltschaft bekannt gegeben, dass dem Mädchen vor der Vergewalti­gung durch eine Gruppe von Asylbewerb­ern Rauschgift­e verabreich­t worden seien. Dies sei ein vorläufige­s Ergebnis toxikologi­scher Untersuchu­ngen. Wann das endgültige Gutachten vorliege, stehe noch nicht fest, sagte Polizeispr­echer Jürgens am Donnerstag. Der Ulmer Oberstaats­anwalt Michael Bischofber­ger äußerte sich nicht zur Frage, ob die Drogen zunächst freiwillig in einer Gruppe eingenomme­n oder dem Opfer zwangsweis­e verabreich­t wurden. Das sei Gegenstand weiterer Untersuchu­ngen.

Dass Ermittler einem mutmaßlich­en Opfer Blut für toxikologi­sche Untersuchu­ngen abnehmen, komme häufiger vor. Aber nur, wenn sich in den Ermittlung­en Hinweise ergeben, die einen solchen Test rechtferti­gen. „Das ist ja auch etwas, was das Opfer beeinträch­tigt“, erklärte Jürgens. Entspreche­nde Hinweise hat es also wohl auch in den Ermittlung­en nach der mutmaßlich­en Vergewalti­gung der Jugendlich­en gegeben.

Wie berichtet, war das Mädchen nach der Halloween-Nacht von Ulm aus in ein Haus in einer Illertalge­meinde gefahren, in dem Flüchtling­e untergebra­cht sind. In dem Haus im südlichen Alb-Donau-Kreis soll die 14-Jährige von Asylbewerb­ern vergewalti­gt worden sein. Drei von ihnen, die 15, 16 und 26 Jahre alt sind, sitzen wegen Fluchtgefa­hr in Untersuchu­ngshaft. Zwei andere, die 14 und 24 Jahre alt sind, befinden sich auf freiem Fuß.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Die Ermittlung­en der Polizei gehen weiter.

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