Mittelschwaebische Nachrichten
Ichenhausen geht entspannt ins Derby
Beim Tabellenführer FC Gundelfingen können die Königsblauen befreit aufspielen. Der Gegner hat Respekt vor dem SCI. Worauf Trainer Unsöld setzt
Ichenhausen Es ist Derbyzeit in der Fußball-Landesliga Südwest. Am Samstag um 14 Uhr empfängt Tabellenführer FC Gundelfingen den SC Ichenhausen. Und vor diesem Aufeinandertreffen haben beide Teams nur Lob füreinander übrig. SCI-Trainer Oliver Unsöld betont: „Gundelfingen steht zurecht da oben. Sie spielen bisher eine konstant gute Saison. Auf der anderen Seite sagt FCG-Coach Martin Weng: „Grundsätzlich zählt der SCI für mich zu den Top fünf in der Liga, das ist eine richtig gute Truppe.“Trotz des Respekts voreinander ist die Vorfreude auf das Duell im Gundelfinger Schwabenstadion aber groß.
Gut ist allen noch das Hinspiel im Ichenhauser Hindenburgpark in Erinnerung. „Ichenhausen hat uns mächtig zugesetzt“, so Weng. „Wir hatten dann das Spielglück auf unserer Seite.“Den 2:0-Sieg der Gundelfinger könne man, so SCI-Coach Unsöld, auch als Initialzündung für den Lauf sehen, der Gundelfingen an die Tabellenspitze getragen hat. „Wir waren sozusagen der Aufbaugegner. Wir waren da aber nicht die schlechtere Mannschaft.“
Überhaupt sieht der 46-Jährige bei den Königsblauen in den vergangenen Wochen einen leichten Aufwärtstrend. Der 3:1-Sieg gegen Jetzendorf und der 8:0 in Kaufbeuren hätten den Spielern Selbstbewusstsein gegeben, so Unsöld. „So ein Spiel wie gegen Egg hätten wir vor ein paar Wochen wahrscheinlich noch verloren. Aber die Spieler haben jetzt gesehen, was möglich ist, wenn mal alles gut läuft.“
Dennoch sieht Unsöld die Favoritenrolle klar beim FC Gundelfingen. „Die wollen da oben bleiben und müssen gegen uns gewinnen. Wir wollen auch mehr Abstand nach unten, aber wir müssen da noch nicht gewinnen. Für uns ist das ein schönes Bonusspiel vor der Winterpause.“Mit viel Glück, so Unsöld, werde man einen Punkt aus Gundelfingen mitnehmen.
Denn der Gegner ist nicht nur ausgeruht, nachdem das Spiel beim VfB Durach in der vergangenen Woche ausgefallen ist. Trainer Weng sagt auch: „Der Erfolgshunger der Jungs ist noch längst nicht gestillt.“Und der FCG hat mit den Ichenhausern noch eine Rechnung offen. In den vergangenen beiden Spielzeiten haben sie jeweils drei Punkte aus dem Schwabenstadion entführt.
Personell hat der SCI am Samstag wieder eine Option mehr. Kilian Kustermann kehrt nach abgesessener Rotsperre ins Team zurück. „Er ist ein wichtiger Mann für uns, der auch spielerisch eine gewisse Entlastung bringt“, sagt Unsöld über den Angreifer. Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Kapitän Stefan Strohhofer und Waldemar Schaab. Beide sind angeschlagen. Gundelfingen kann personell nahezu aus den Vollen schöpfen. Neben dem verhinderten Tarik Öz fehlt lediglich Julian Elze.
Ein Erfolg im Derby gegen den Tabellenführer würde dem SCI für die verbleibenden Spiele vor der Winterpause gegen Olching und Mering sicherlich weiteren Auftrieb geben. Allerdings müssen die Königsblauen dazu ihre schwankenden Leistungen in den Griff bekommen, ihr Potenzial abrufen und einfache
Fehler, die immer wieder passieren, abstellen. Dann ist vielleicht sogar eine Überraschung drin. Trainer Unsöld formuliert es so: „Wir haben oft genug bewiesen, dass wir gegen gute Gegner mithalten können. Wir können in der Liga gegen jeden gewinnen. Wir können aber auch gegen jeden verlieren.“
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