Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Meilenstei­n der Forschung?

- VON MARKUS BÄR mab@augsburger-allgemeine.de

Mit dem Krebs ist das so eine Sache. Je nachdem, was man gerade liest, kann einem Angst und Bange werden. So steigt die Zahl der Tumor-Erkrankung­en laut Weltgesund­heitsorgan­isation weltweit an. Immer noch mehr Krebs also. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Der weltweite Anstieg beruht darauf, dass ja zeitgleich die Zahl der Menschen ständig wächst und zugleich die Menschen immer älter werden.

Nach Angaben des Deutschen Krebsforsc­hungszentr­ums in Heidelberg sinkt die Sterblichk­eit an Krebs hierzuland­e seit 15 Jahren. Großer Einfluss wird dabei der Darmkrebsv­orsorge zugeschrie­ben. Dieser Krebs macht zusammen mit Tumoren in der Brust, Lunge und Prostata den Löwenantei­l der Krebserkra­nkungen aus. Wie sich immer wieder zeigt, ist jeder Krebs ein hochkomple­xes Geschehen. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als diesem Aspekt Rechnung zu tragen. Insofern ist der datentechn­ische Zusammensc­hluss aller sechs bayerische­n Uniklinike­n zum neuen Bayerische­n Zentrum für Krebsforsc­hung (BZKF) eine Notwendigk­eit. Und es ist gut, dass die Bayerische Staatsregi­erung hier als treibende Kraft auftritt.

Zumal es sich dabei auch um knallharte Standortpo­litik handelt. Denn eines ist doch klar: Das Land, das als erstes einen echten Durchbruch in der Krebsbehan­dlung findet, wird im 21. Jahrhunder­t weiter ganz oben mitspielen. Bayern lag in puncto Medizin bislang stets auf den vorderen Plätzen. Was etwa der Medizintou­rismus reicher Araber belegt. Und das neue Krebszentr­um hat das Potenzial, ein Meilenstei­n der Forschung zu werden.

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