Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Meilenstein der Forschung?
Mit dem Krebs ist das so eine Sache. Je nachdem, was man gerade liest, kann einem Angst und Bange werden. So steigt die Zahl der Tumor-Erkrankungen laut Weltgesundheitsorganisation weltweit an. Immer noch mehr Krebs also. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Der weltweite Anstieg beruht darauf, dass ja zeitgleich die Zahl der Menschen ständig wächst und zugleich die Menschen immer älter werden.
Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg sinkt die Sterblichkeit an Krebs hierzulande seit 15 Jahren. Großer Einfluss wird dabei der Darmkrebsvorsorge zugeschrieben. Dieser Krebs macht zusammen mit Tumoren in der Brust, Lunge und Prostata den Löwenanteil der Krebserkrankungen aus. Wie sich immer wieder zeigt, ist jeder Krebs ein hochkomplexes Geschehen. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als diesem Aspekt Rechnung zu tragen. Insofern ist der datentechnische Zusammenschluss aller sechs bayerischen Unikliniken zum neuen Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) eine Notwendigkeit. Und es ist gut, dass die Bayerische Staatsregierung hier als treibende Kraft auftritt.
Zumal es sich dabei auch um knallharte Standortpolitik handelt. Denn eines ist doch klar: Das Land, das als erstes einen echten Durchbruch in der Krebsbehandlung findet, wird im 21. Jahrhundert weiter ganz oben mitspielen. Bayern lag in puncto Medizin bislang stets auf den vorderen Plätzen. Was etwa der Medizintourismus reicher Araber belegt. Und das neue Krebszentrum hat das Potenzial, ein Meilenstein der Forschung zu werden.