Mittelschwaebische Nachrichten

So wird Monochrom alles andere als eintönig

Mode Der diese Saison angesagte Farbton-Look ist alles andere als langweilig, wenn man ihn richtig einsetzt

- VON ANDREA ABRELL

Starke Töne wie Apfelgrün, gebranntes Orange oder leuchtende­s Pink liegen in dieser Modesaison im Trend. Da Kleidungss­tücke in diesen Farben nichts weiter brauchen, um aufzufalle­n, als sich selbst, bleibt es genau dabei. Sie werden mit Kleidungss­tücken in der gleichen Farbe kombiniert. Man spricht hierbei von „monochrome­n“also einfarbige­n Looks. Die wohl bekanntest­e Stilikone, die gern monochrome Outfits zusammenst­ellte und trug, war die US-Präsidente­n-Witwe Jackie Kennedy. Sogar ihr typischer PillboxHut war im gleichen Ton gehalten.

„Auch wenn ein monochrome­s Outfit sehr auffallend wirkt, ist es im Prinzip ein Understate­mentThema“, sagt Stilberate­rin Andrea Dahms. „Vor allem aber zeigt es, dass man mit Trends reflektier­t umgeht.“Die Berliner Stylistin Valeriya Licht: „Wer sich in einer Farbe kleidet, wirkt schlanker und auch größer, weil monochrom streckt.“

Gerade Schwarz ist eine beliebte

Farbe für das monochrome Outfit und „mittlerwei­le bereits zu einem Markenzeic­hen für Kreative geworden“, ergänzt Stilberate­rin Dahms.

Nun kommen noch viele weitere Farben dazu. Man sieht zum Beispiel Hosenanzüg­e in strahlende­m Royalblau, Rot oder Orange sowie Kleider und Stiefel in perfekt abgestimmt­em Rosa. Allerdings: Nicht alle dieser Knallfarbe­n passen auch zu jeder Gelegenhei­t, findet Stylistin Licht. „Sie sind zwar angesagt, aber nicht im Berufslebe­n.“Und Stilberate­rin Dahms betont, dass es immer abhängig sei vom Typ, ob eine Farbe jemanden stehe. „Daher sollte man Töne wählen, die zur eigenen Persönlich­keit genauso passen wie zum Hauttyp und den Haaren.“Bei wem das mit leuchtende­n Tönen nicht der Fall ist oder wer damit nicht so auffallen möchte, dem empfiehlt Mielke einen zarten Fliederton. Die Alternativ­e dazu ist Pfirsich, Dahms rät noch zu Beige.

Der Look baut sich aus mehreren Teilen in der exakt gleichen Farbe oder in verschiede­nen Abstufunge­n davon auf, so wirkt der monochrome Look durch die Abstufunge­n besonders gekonnt. „Darüber hinaus sollte man bei diesem Look auch mit unterschie­dlichen Strukturen spielen: glatte Stoffe zu grobem Strick oder Leder zu Seide,“empfiehlt Stylistin Licht. „Das gibt dem Outfit

mehr Tiefe.“Auch der bewusste Stilbruch innerhalb eines Outfits gibt dem monochrome­n Look etwas Spannendes. Das gelingt zum Beispiel durch die Kombinatio­n von einem edlen Oberteil mit einer Hose aus dem sportliche­n Bereich.

„Solche Stil- und Materialbr­üche lockern den Monochrom-Look auf“, erklärt Stylistin Licht. Accessoire­s können diese Rolle aber auch übernehmen. „Hier darf man dann ganz bewusst zu einer Kontrastfa­rbe greifen“, sagt auch die Imageberat­erin Brünhild Mielke. „Ein gutes Beispiel dafür ist Schwarz, was sich

Wer sich in einer Farbe kleidet, wirkt schlanker

toll mit Knallrot oder einer anderen leuchtende­n Nuance kombiniere­n lässt.“Es reicht aber oft schon ein schmaler Gürtel oder ein Schuh in der Kontrastfa­rbe – nichts Großes also, um dem monochrome­n Look den letzten Schliff zu verpassen.

Alle drei Stilberate­rinnen raten übrigens dazu, sich mit der Farbwelt, die man tragen möchte, zu beschäftig­en. „Nicht nur, weil die Farben die Persönlich­keit unterstrei­chen sollen, sondern auch, weil jeder Mensch mit bestimmten Farben auch ein Empfinden verbindet“, erklärt Mielke.(dpa)

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Fotos: Marc Cain, Heine, Sheego; dpa Marc Cain lässt Orange strahlen (Blazer 429 Euro), Heine kombiniert Kleid (50 Euro) und Stiefel (180 Euro) in einem Farbton, Sheego nutzt spannende Abstufunge­n (Tunnika 40, Hose 50 Euro).
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