Mittelschwaebische Nachrichten
Auslosungsstatus: Es ist kompliziert
Fußball Eine Mischung aus Setzen und Losen entscheidet darüber, wie die Gruppen für die EM 2020 aussehen. Für Feinschmecker erklären wir das Prozedere. Sicher ist nur eines: Deutschland bestreitet seine ersten drei Spiele in München
Frankfurt am Main Die Fußball-Nationalmannschaft wird nach dem Gruppensieg in der EM-Qualifikation bei der Auslosung für das Turnier 2020 im ersten Lostopf sein. Der ungewöhnliche Turniermodus mit zwölf Gastgeberländern bedingt eine Zeremonie mit einer Mischung aus Setzen und Losen. Am 30. November wird Bundestrainer Joachim Löw fast alle EM-Gegner kennen.
Welche Gegner drohen Deutschland bei der EM-Endrunde?
Der Platz in Lostopf eins mit den Topteams Spanien, Italien, Belgien, England und der Ukraine wirkt erst mal beruhigend. Tatsächlich könnte es für Löws junge Auswahl im Sommer
2020 aber schon in der Gruppenphase echte Knallerspiele geben. Weltmeister Frankreich und VizeChampion Kroatien sind wie die Schweiz und Robert Lewandowskis Polen mögliche Gegner aus Topf zwei. Aus Topf drei könnte Europameister Portugal zugelost werden. Dritter Gegner ist sicher Ungarn, sofern sich der Co-Gastgeber im Play-off durchsetzt. Ansonsten könnte es auch Island oder Serbien werden. Hier schafft die Play-offAuslosung am Freitag etwas mehr Klarheit.
Fix ist die endgültige ViererGruppenkonstellation aber erst nach den Ausscheidungsspielen der Ungarn Ende März.
Wieso hat Deutschland drei Gruppenheimspiele in München?
Auch hier gelten die Sonderregeln der Uefa. Jede der sechs EM-Gruppen hat zwei Co-Gastgeber. Qualifizieren sich beide Heimteams zeitgleich für das Turnier, wird das Heimrecht des direkten Duells am Freitag ausgelost – so zum Beispiel zwischen Russland und Dänemark für die Gruppe B. Da Deutschlands Co-Gastgeber Ungarn aber in die Play-offs muss und die Uefa möglichst viele Spielplanentscheidungen zum Monatsende fix haben will, darf die DFB-Elf drei Heimspiele bestreiten. Ungarn bleiben im Falle der Qualifikation über die Play-offs zwei Heimpartien. Drei Heimspiele sicher haben auch Italien, England, Spanien und Holland.
Wie geht es bis zur EM weiter?
Bis zum März ist Länderspielpause. Dann gibt es den ersten echten Härtetest mit einem Spiel gegen Spanien im Estadio Santiago Bernabeu in Madrid. Als weiterer EM-Prüfstein kommt laut Löw in einem Heimspiel Portugal oder Belgien infrage. Das endgültige 23er-Aufgebot muss der Bundestrainer bis um Mitternacht am 2. Juni der Uefa melden.
Was sind die wichtigen TurnierEckdaten?
Die Heimspiele finden am 16., 20. und 24. Juni in München statt. Tickets
gibt es hierfür wie für alle anderen 48 EM-Spiele wieder von Anfang Dezember an auf der UefaPlattform (www.uefa.com).
In der K.-o.-Phase beginnt für Löw die Europa-Tour. Als Gruppensieger ginge es im Erfolgsfall via Bukarest und St. Petersburg zum Halbfinale und Endspiel in London. Als Gruppenzweiter müsste man über Dublin und Rom nach Wembley. Als Gruppendritter gäbe es zwei Varianten. Dann wären Bilbao und Baku oder Budapest und München die Spielorte in Achtel- und Viertelfinale. Nur in Glasgow, Amsterdam und Kopenhagen wird Deutschland bei der EM definitiv nicht spielen.