Mittelschwaebische Nachrichten

Verkehr macht Dinkelsche­rbern zu schaffen

Versammlun­g Bürgermeis­ter Edgar Kalb stellt sich den Fragen der Bürger und spricht über aktuelle Projekte der Gemeinde. Die beschweren sich über viele Autos und wenige Parkplätze. Auch die geplante Umfahrung ist ein Thema

- VON PHILIPP KINNE

Dinkelsche­rben Eine Menge Baustellen und Projekte gibt es derzeit in Dinkelsche­rben. Wie steht es um die Pläne zur Umfahrung? Wann hat die Chlorung des Trinkwasse­rs ein Ende? Und wie steht es um die Sanierung des Spitals? Unter anderem auf diese Fragen ging Bürgermeis­ter Edgar Kalb bei der jüngsten Bürgervers­ammlung ein. Die Bürger interessie­rten sich besonders für das Thema Verkehr.

● Parken In Dinkelsche­rben gebe es viel zu wenige Parkplätze, kritisiert­e eine Bürgerin. Besonders im Bereich des Pfarrzentr­ums. Dort gibt es immer wieder Veranstalt­ungen, außerdem ist hier ein Kindergart­en. Allerdings kaum Parkplätze, bemängelte die Bürgerin. Edgar Kalb erklärte, dass im Gemeindera­t schon einmal über zusätzlich­e Stellplätz­e in diesem Bereich diskutiert wurde. Allerdings sei der Antrag im Gemeindera­t abgelehnt worden. In einer der kommenden Sitzungen wird sich der Rat nun aufgrund des Antrags der Bürgerin erneut mit dem Thema befassen. Fehlende Parkplätze kritisiert­e eine Bürgerin auch im Bereich des Friedhofs. Das Problem hier: Eigentlich gibt es Stellplätz­e, doch besonders am Wochenende würden sie nicht nur von Friedhofsb­esuchern benutzt. Bürgermeis­ter Kalb erklärte, dass die Stellplätz­e öffentlich seien. Zusätzlich­e Parkmöglic­hkeiten hielt er an dieser Stelle nicht für sinnvoll.

Einen weiteren Vorschlag zum

Thema Parken hatte ein anderer Bürger. Er schlug ein Parkhaus unterhalb des Marktplatz­es vor. Das könnte die angespannt­e Verkehrssi­tuation beruhigen, so der Bürger. Ein Vorschlag, der auf wenig Anklang stieß. Keine Hand ging nach oben, als darüber abgestimmt wurde, ob der Gemeindera­t sich mit Thema befassen sollte. Kalb hielt den Vorschlag für „eine nicht machbare, utopische Idee“. Die Kosten dafür seien nicht zu finanziere­n.

● Umgehung Angesproch­en wurde auch die seit Jahren diskutiert­e Umgehungss­traße. Ein Bürger meinte, der Lastwagenv­erkehr vor seiner Haustür sei „nicht mehr zumutbar“. „Da zittert das ganze Haus“, sagte er. Auch andere beschwerte­n sich über den zunehmende­n Verkehr in ihren Straßen. Durch das Gewerbe im Osten des Orts sind vor allem die Siefenwang­er und die Bahnhofstr­aße betroffen. Bürgermeis­ter Kalb erklärte, dass derzeit geprüft werde, inwiefern eine Umgehung tatsächlic­h Entlastung bringen könnte. Er machte aber auch klar: „Eine neue Straße ist ein Projekt von zehn bis 30 Jahren.“Eine Bürgerin erklärte, man solle zunächst abwarten, welche Pläne die Bahn verfolge. Diskutiert wird seit Langem über ein drittes Gleis zwischen Dinkelsche­rben und Gessertsha­usen. Auch eine neue Bahnstreck­e entlang der Autobahn 8 steht im Raum. Eine Entscheidu­ng gibt es allerdings noch nicht. Immer wieder wurden die Pläne zur Umgehung außerdem von Naturschüt­zern kritisiert.

● Bahnhofsar­eal Neben den Fragen der Bürger ging Kalb auch auf aktuelle Projekte in der Gemeinde ein. Zum Beispiel ging es um das Bahnhofsar­eal. Ein Entwurf für einen neuen Gastrobetr­ieb mit Hotel liege vor. Allerdings gehe es dabei um „sehr, sehr viel Geld“. Im Raum stehen Sanierungs­kosten von rund 3,5 Millionen Euro. Da es nur wenig Fördergeld­er gebe, sei die Gemeinde derzeit auf der Suche nach einem Investor. Allein könne die Kommune die Kosten nicht stemmen.

● Baugebiete Auch um mehr junge Menschen in die Marktgemei­nde zu locken, entstehen einige neue Baugebiete. Im kommenden Jahr stehen die neuen Bauplätze in Breitenbro­nn an.

In den Folgejahre­n sollen Baugebiete in Ettelried, Oberschöne­berg sowie in Dinkelsche­rben am Söldnerfel­d und unterhalb des Freibads realisiert werden.

● Chlorung Noch immer muss das Trinkwasse­r in Dinkelsche­rben gedem chlort werden. Derzeit sei man noch damit beschäftig­t, sogenannte Totleitung­en zu entfernen. Die allermeist­en Mängel, die von den zuständige­n Behörden kritisiert wurden, habe man bereits behoben.

● Spitalsani­erung Der Plan zur Sanierung liegt auf dem Tisch. Nun müssen unter anderem noch Gemeindera­t und Landkreis zustimmen. Im kommenden Jahr solle der erste Teil des Gebäudekom­plexes saniert werden, sagt Kalb.

Termine Neben der Bürgervers­ammlung in Dinkelsche­rben stehen noch weitere Veranstalt­ungen in den Ortsteilen an. Zu finden Sie sie unter www.dinkelsche­rben.info

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Mehrere Fragen bei der Bürgervers­ammlung drehten sich um das Thema Verkehr.
Foto: Marcus Merk Mehrere Fragen bei der Bürgervers­ammlung drehten sich um das Thema Verkehr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany