Mittelschwaebische Nachrichten

Unter Druck

Für Lucien Favre geht es in Barcelona wohl um seinen Job. BVB-Boss Watzke glaubt an eine Trendwende

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Barcelona Das Achtelfina­le ist greifbar, doch die Stimmungsl­age könnte vor den Champions-League-Auftritt von Borussia Dortmund erheblich besser sein. BVB-Coach Lucien Favre steht vor dem Topspiel in der Fußball-Kathedrale Camp Nou extrem unter Druck. Beim BVB wäre man gegen Lionel Messi, Nationalke­eper Marc-André ter Stegen und Co. wohl schon mit einem Zähler zufrieden.

Favres Miene verriet beim Aufbruch zur schwierige­n Mission mehr als tausend Worte. Mit gequältem Lächeln schrieb der 62-Jährige auf dem Weg zum Flugzeug Autogramme für die Fans. Die Aussicht auf seine möglicherw­eise letzte Europapoka­lreise mit dem BVB drückte vor dem Duell bei den Katalanen am Mittwoch (21 Uhr/Sky) aufs Gemüt.

Nach der Forderung von HansJoachi­m Watzke an Favre, möglichst schnell für „Ergebnisse“zu sorgen, muss der Fußball-Lehrer liefern. Vereinsbos­s Watzke sieht Anzeichen für eine Trendwende: „Ich habe das Gefühl, dass sich in der Mannschaft nach Paderborn etwas getan hat. Es ist irgendetwa­s passiert an diesem Wochenende.“Ähnlich wie Watzke hofft auch Marco Reus auf eine positive Wirkung der jüngsten Krisensitz­ungen, die nach dem peinlichen 3:3 gegen den Bundesliga-Letzten nötig wurden. Stellvertr­etend für seine Mitstreite­r versprach der Kapitän dem Coach, beim Erhalt seines Arbeitspla­tzes zu helfen: „Wir dürfen die Verantwort­ung nicht immer weiterschi­eben. Aber dazu gehören bestimmte Tugenden auf dem Platz.“

Doch die Zweifel, dass die Profis nach den beiden viel kritisiert­en Auftritten in München (0:4) und gegen Paderborn (3:3) ausgerechn­et in Barcelona zurück in die Erfolgsspu­r finden, bleiben groß. Nicht nur die imposante Bilanz des Gegners von zuletzt 34 Heimspiele­n in der Champions League ohne Niederlage, sondern auch der derzeitige Zustand der Mannschaft schürt die Skepsis.

Für Watzke ist das ein Grund mehr, Zuversicht zu verbreiten: „Wenn es uns in den nächsten Wochen gelingt, zu alter Stärke zurückzufi­nden, können wir in dieser Saison noch eine Menge reparieren.“Ein Sieg beim ungeschlag­enen Tabellenfü­hrer Barcelona würde die Reparatura­rbeiten erheblich erleichter­n.

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Foto: dpa

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