Mittelschwaebische Nachrichten
Wie Geschäfte und Gasthäuser auf die Krise reagieren
Umfrage Das Verständnis für die aktuellen Maßnahmen der Regierung ist groß. Hoffnung auf ein baldiges Ende der angespannten Lage
Krumbach/Thannhausen Durch die Corona-Krise ist auch die heimische Geschäftswelt massiv betroffen. Wir haben uns umgehört.
Ein bisschen Humor tut gut in diesen schweren Tagen. Ein Gebäck, ein Amerikaner, mit zwei rosa Augen und einem weißen Mundschutz findet man im Café Zitherbäck. Georg Miller hatte die Idee, die Sache mit etwas Humor anzugehen. „Das soll aber nicht heißen, dass wir den Virus nicht ernstnehmen. Wir müssen die Sache mit Vernunft und mit Verantwortung gegenüber unseren Kunden und Mitarbeitern angehen“, sagt Miller. Kuchen und Brot könnten jederzeit gekauft werden.
„Das Café ist von 6 Uhr morgens bis 15 Uhr geöffnet. Da müsse man sich nach den aktuellen Vorschriften richten und „das tun wir auch“. Andere Cafés und Gaststätten sind von 11 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. Zum Beispiel Ugo Arduini in Thannhausen. Abends sind alle Gaststätten geschlossen. Bei Mr. Eis in Krumbach können die Kunden sich Eis zum Mitnehmen holen, müssen aber einen großen Abstand voneinander halten. Mihai Sarsariv von Mr. Eis sagt: „Beide Terrassen sind nicht bestuhlt und im Café ist auch kein Kundenbetrieb.“
Massimo Speranza von der Eisdiele „Via del Gusto“hat auf den noch einige Stühle gestellt, aber mit viel Abstand. Auch da gilt: Von 11 Uhr bis 15 Uhr ist geöffnet, danach ist Schluss. „Eis zum Mitnehmen“ist aber bis 19 Uhr möglich. Das Reformhaus Glück hat „ganz normal“bis 18.30 Uhr geöffnet, es ist ein Biomarkt. Inhaber Wolfgang Johannes erklärt, dass sein angrenzendes Restaurant aber nur von 11 bis 15
Uhr geöffnet ist. Diese Zeit ist auch für eine Gaststätte wie den Kachelofen maßgebend.
Inhaber Herbert Haas sagt: „Für mich haben meine Kunden und meine Mitarbeiter oberste Priorität, wir nehmen die Lage sehr ernst. Für Live am Marktplatz sieht es, nach der jetzigen Lage, schlecht aus“, meint er sorgenvoll. Aber da will Herbert Haas sich noch nicht festleGesundbrunnenplatz gen. „Die Zeit wird zeigen, was noch alles auf uns zukommt“, meint er.
Modehaus Wiedemann sowie auch andere Geschäfte dieser Art sind jetzt geschlossen. Julia König vom Modehaus Wiedemann meint, man könne bei Informationsbedarf jederzeit anrufen, es läge eine Rufumleitung in die Wohnung vor. Im Schmuckgeschäft Joas in Thannhausen nutzt die Inhaberin Margarete Joas die Zeit, um Liegengebliebenes auf zuarbeiten. Genau wie Hermann Hallamay von der Lesehexe in Thannhausen. Er nimmt während der Schließung Renovierungsarbeiten vor.
Optik Ganz und Optik Prix in Krumbach haben nur für Notfälle geöffnet. Ausmessungen oder Beratung für den Kauf einer neuen Brille finden nicht statt. Bei kaputter Brille sind beide Optiker bereit, zu helfen. Auch den Optikern Christoph Ganz und Ralf Metzger von Optik Prix ist die prekäre Lage bewusst. Norbert Marquard vom Krumbacher
Schreibwarengeschäft darf seinen Laden offen lassen. Bei ihm ist eine Postfiliale untergebracht und deswegen kann auch sein Geschäft geöffnet bleiben. Aber, so Norbert Marquard: „Ich merke trotzdem den Rückgang der Kundschaft, viele Leute bleiben zu Hause. Auch Lotto wird weniger gespielt.“
Die Krumbacher und Thannhauser Geschäftsleute gehen sehr verantwortungsbewusst mit der außergewöhnlichen Situation um. Keiner der Befragten ist über die Maßnahmen verärgert, alle finden sie sinnvoll und wichtig zum Schutz der Menschen.
In der Region befinden sich aktuell wenig Menschen auf den Straßen, Parks und Spielplätze sind leer. Bei den betroffenen Geschäftsinhabern gibt es aber trotz der aktuell angespannten Lage durchaus auch Optimismus. Alle der von uns Befragten hoffen auf ein glückliches Ende oder, dass die Maßnahmen der Regierung nach etwa 14 Tagen Früchte tragen.