Mittelschwaebische Nachrichten

Wie Geschäfte und Gasthäuser auf die Krise reagieren

Umfrage Das Verständni­s für die aktuellen Maßnahmen der Regierung ist groß. Hoffnung auf ein baldiges Ende der angespannt­en Lage

- VON ELISABETH SCHMID

Krumbach/Thannhause­n Durch die Corona-Krise ist auch die heimische Geschäftsw­elt massiv betroffen. Wir haben uns umgehört.

Ein bisschen Humor tut gut in diesen schweren Tagen. Ein Gebäck, ein Amerikaner, mit zwei rosa Augen und einem weißen Mundschutz findet man im Café Zitherbäck. Georg Miller hatte die Idee, die Sache mit etwas Humor anzugehen. „Das soll aber nicht heißen, dass wir den Virus nicht ernstnehme­n. Wir müssen die Sache mit Vernunft und mit Verantwort­ung gegenüber unseren Kunden und Mitarbeite­rn angehen“, sagt Miller. Kuchen und Brot könnten jederzeit gekauft werden.

„Das Café ist von 6 Uhr morgens bis 15 Uhr geöffnet. Da müsse man sich nach den aktuellen Vorschrift­en richten und „das tun wir auch“. Andere Cafés und Gaststätte­n sind von 11 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. Zum Beispiel Ugo Arduini in Thannhause­n. Abends sind alle Gaststätte­n geschlosse­n. Bei Mr. Eis in Krumbach können die Kunden sich Eis zum Mitnehmen holen, müssen aber einen großen Abstand voneinande­r halten. Mihai Sarsariv von Mr. Eis sagt: „Beide Terrassen sind nicht bestuhlt und im Café ist auch kein Kundenbetr­ieb.“

Massimo Speranza von der Eisdiele „Via del Gusto“hat auf den noch einige Stühle gestellt, aber mit viel Abstand. Auch da gilt: Von 11 Uhr bis 15 Uhr ist geöffnet, danach ist Schluss. „Eis zum Mitnehmen“ist aber bis 19 Uhr möglich. Das Reformhaus Glück hat „ganz normal“bis 18.30 Uhr geöffnet, es ist ein Biomarkt. Inhaber Wolfgang Johannes erklärt, dass sein angrenzend­es Restaurant aber nur von 11 bis 15

Uhr geöffnet ist. Diese Zeit ist auch für eine Gaststätte wie den Kachelofen maßgebend.

Inhaber Herbert Haas sagt: „Für mich haben meine Kunden und meine Mitarbeite­r oberste Priorität, wir nehmen die Lage sehr ernst. Für Live am Marktplatz sieht es, nach der jetzigen Lage, schlecht aus“, meint er sorgenvoll. Aber da will Herbert Haas sich noch nicht festleGesu­ndbrunnenp­latz gen. „Die Zeit wird zeigen, was noch alles auf uns zukommt“, meint er.

Modehaus Wiedemann sowie auch andere Geschäfte dieser Art sind jetzt geschlosse­n. Julia König vom Modehaus Wiedemann meint, man könne bei Informatio­nsbedarf jederzeit anrufen, es läge eine Rufumleitu­ng in die Wohnung vor. Im Schmuckges­chäft Joas in Thannhause­n nutzt die Inhaberin Margarete Joas die Zeit, um Liegengebl­iebenes auf zuarbeiten. Genau wie Hermann Hallamay von der Lesehexe in Thannhause­n. Er nimmt während der Schließung Renovierun­gsarbeiten vor.

Optik Ganz und Optik Prix in Krumbach haben nur für Notfälle geöffnet. Ausmessung­en oder Beratung für den Kauf einer neuen Brille finden nicht statt. Bei kaputter Brille sind beide Optiker bereit, zu helfen. Auch den Optikern Christoph Ganz und Ralf Metzger von Optik Prix ist die prekäre Lage bewusst. Norbert Marquard vom Krumbacher

Schreibwar­engeschäft darf seinen Laden offen lassen. Bei ihm ist eine Postfilial­e untergebra­cht und deswegen kann auch sein Geschäft geöffnet bleiben. Aber, so Norbert Marquard: „Ich merke trotzdem den Rückgang der Kundschaft, viele Leute bleiben zu Hause. Auch Lotto wird weniger gespielt.“

Die Krumbacher und Thannhause­r Geschäftsl­eute gehen sehr verantwort­ungsbewuss­t mit der außergewöh­nlichen Situation um. Keiner der Befragten ist über die Maßnahmen verärgert, alle finden sie sinnvoll und wichtig zum Schutz der Menschen.

In der Region befinden sich aktuell wenig Menschen auf den Straßen, Parks und Spielplätz­e sind leer. Bei den betroffene­n Geschäftsi­nhabern gibt es aber trotz der aktuell angespannt­en Lage durchaus auch Optimismus. Alle der von uns Befragten hoffen auf ein glückliche­s Ende oder, dass die Maßnahmen der Regierung nach etwa 14 Tagen Früchte tragen.

 ?? Fotos: Elisabeth Schmid ?? Der Inhaber von Optik Prix in Krumbach, Ralf Metzger (links), Georg Miller, Zitherbäck, Krumbach (Mitte), und Wolfgang Johannes (Reformhaus Glück) sprachen über die Folgen der aktuellen Krise.
Fotos: Elisabeth Schmid Der Inhaber von Optik Prix in Krumbach, Ralf Metzger (links), Georg Miller, Zitherbäck, Krumbach (Mitte), und Wolfgang Johannes (Reformhaus Glück) sprachen über die Folgen der aktuellen Krise.
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