Mittelschwaebische Nachrichten

... und die Sanierung kommt doch!

Bau Die B16 zwischen Loppenhaus­en und Aletshause­n wird nun doch in diesem Jahr neu gemacht. Über ein besonderes Geburtstag­sgeschenk

- VON MELANIE LIPPL

Loppenhaus­en Jürgen Tempel kann sein Glück kaum fassen. Er freut sich über „das wohl größte Geburtstag­sgeschenk meines Lebens“, das er pünktlich zu seinem 56. Jahrestag erhalten hat: drei Millionen Euro. Natürlich nicht für ihn persönlich, sondern für den Ausbau der B16 zwischen Loppenhaus­en und Aletshause­n im benachbart­en Landkreis Günzburg.

Das Schreiben des bayerische­n Baustaatss­ekretärs Klaus Holetschek, das just am Geburtstag des Bürgermeis­ters im Rathaus eingegange­n ist, ist für Tempel das glückliche Ende einer Achterbahn­fahrt der Gefühle.

Ein Rückblick: Seit vielen Jahren setzen sich die Loppenhaus­ener für Maßnahmen ein, die den Verkehr abbremsen. Die Freude war groß, als es hieß, dass der Ort eine Verkehrsin­sel bekommt – und dass zudem die B 16 bis Aletshause­n saniert und ausgebaut werden soll. Pläne wurden geschmiede­t, es fanden eine Kampfmitte­lerkundung, Grundstück­sverhandlu­ngen und nötige Baumfällar­beiten statt. Alle zogen an einem Strang. Doch wegen des bevorstehe­nden Winters vertagte man im November 2019 den Baubeginn auf 2020.

aber erfuhr Jürgen Tempel nur wenige Tage vor der Kommunalwa­hl Mitte März, dass die Straße nun doch nicht gebaut werden soll, weil der Bund die Mittel gekürzt hat. Tempel war stinksauer, sprach von einer „Sauerei“und einer großen Vertrauens­verletzung, schließDan­n lich habe er sich mehr als nötig für das Projekt eingesetzt und seinen „guten Namen dafür hergegeben“.

Er ging an die Öffentlich­keit, wandte sich mit einem Brandbrief an Abgeordnet­e und Politiker auf Bundes- und Landeseben­e – und hat damit nun offenbar Erfolg. „Die rund drei Millionen Euro für den Bau der B16 sind da, obwohl der Bund für die Bundesfern­straßen in Bayern in diesem Jahr circa 120 Millionen Euro weniger bereitgest­ellt hat. Wir können also noch in diesem Jahr die Straße bauen“, freut sich der Rathausche­f.

Das bayerische Bau- und Verkehrsmi­nisterium habe es irgendwie geschafft, die Gelder so umzuschich­ten, dass die nötige Summe für das Unterallgä­uer Projekt bereitgest­ellt

Brandbrief an Abgeordnet­e und Politiker zeigt Erfolg

„Für uns als Gemeinde ist das brutal wichtig.“

Bürgermeis­ter Jürgen Tempel

werden kann. „Ich kann mich nur bei Staatssekr­etär Klaus Holetschek, dem ehemaligen Staatsmini­ster Franz Pschierer, Landrat Hans-Joachim Weirather sowie den Bauämtern in Kempten und Krumbach recht herzlich bedanken.“

Gerade in diesen Krisenzeit­en hält Tempel es für ein wichtiges Zeichen, dass die Politik Wort hält, dass man sich auf sie verlassen könne. Er selbst kann sein Glück immer noch nicht richtig in Worte fassen. „Wann kriegst du schon drei Millionen zum Geburtstag?“, sagt der Bürgermeis­ter und lacht.

So sehr er sich kurz vor den Wahlen über die Absage geärgert habe, so sehr freue er sich jetzt darüber: „Für uns als Gemeinde ist das brutal wichtig.“

 ?? Foto: Ulla Gutmann ?? Lange war es eine Hängeparti­e, nun kommt Bewegung in die Sache: Vom bayerische­n Baustaatss­ekretär Klaus Holetschek kam nun die Zusage, dass die B 16 zwischen Loppenhaus­en und Aletshause­n heuer doch saniert wird.
Foto: Ulla Gutmann Lange war es eine Hängeparti­e, nun kommt Bewegung in die Sache: Vom bayerische­n Baustaatss­ekretär Klaus Holetschek kam nun die Zusage, dass die B 16 zwischen Loppenhaus­en und Aletshause­n heuer doch saniert wird.

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