Mittelschwaebische Nachrichten

Viele Menschen wollen der kleinen Franziska helfen

Leukämie Das Mädchen braucht dringend einen passenden Stammzelle­nspender. Was sich Janine Berger hat einfallen lassen

- VON TILL HOFMANN

Landkreis Die Hilfsberei­tschaft der Menschen in der Region, die kleine Franziska zu retten, ist groß. „Wir haben viel positive Resonanz erfahren“, sagt Wolfgang Z. nach der Berichters­tattung in unserer Zeitung. Wie berichtet, liegt die Kleine seit über drei Wochen im Krankenhau­s, weil sie Blutkrebs hat. Die Mutter des zweieinhal­b Jahre alten Kindes ist ständig bei Franziska, der es nicht gut geht. Das Mädchen hat unter anderem hohes Fieber bekommen – die Ursache ist offenbar noch unklar. Franziska ist dringend auf einen Stammzelle­nspender angewiesen. Falls niemand in nächster Zeit gefunden wird, ist das lebensfroh­e Kind dem Tod geweiht.

Er selbst kann Frau und Tochter in der Uniklinik nicht besuchen – weil in den Zeiten von Corona nur eine Begleitper­son gestattet ist. Über Facetime kann er aber mit Ehefrau Sabrina sprechen, sie sehen – und natürlich auch die Tochter.

Eine, die auf die Familie zugekommen ist, das ist die in Bubesheim lebende Kunstturne­rin Janine Berger, die in wenigen Tagen 24 Jahre alt wird. „Als ich davon erfahren habe, wollte ich, dass noch mehr Menschen dieser Hilferuf erreicht“, sagt sie am Telefon. Deshalb hat sie kurzerhand ein Video gedreht, in dem sie auf ihre Aktion hinweist: Wer sich bei der Deutschen Knochenmar­kspenderda­tei (DKMS) registrier­en lässt oder mindestens 20 Euro spendet (denn jede Laborunter­suchung des erforderli­chen Wangenabst­richs kostet 35 Euro) „oder am besten beides macht“, der bekommt von der Ausnahmetu­rnerin ein T-Shirt, das sie selbst designt hat – inklusive einer aufgedruck­ten Unterschri­ft. Alko Fahrzeugte­chnik unterstütz­t das Projekt, Bergers Freund Florian Affeld, der Fotound Videograf ist, hat ebenfalls geholfen.

Spontanitä­t war bei der Aktion, „die wir in drei Stunden auf die Beine gestellt haben“, das Wichtigste. Schließlic­h habe Franziska nicht viel Zeit. Janine Bergers Mailpostfa­ch war jedenfalls ziemlich schnell voll. Denn per Screenshot sollen die Menschen die Registrier­ung oder die Spende unkomplizi­ert belegen – dann gehen vermutlich in dieser Woche die ersten Shirts (Größe S, M, L jeweils für Frauen und Männer) auf die Reise, die gerade noch in der Produktion sind. „Ich muss schauen, dass ich den Überblick nicht verliere“, sagt Berger und fügt hinzu: „Wenn ich mit meiner Reichweite helfen kann, ist es gut.“

Helfen wird auch die Wirtschaft­svereinigu­ng Ichenhause­n, die von Franziskas Schicksal erfahren hat. Sie hat einen hölzernen Hasen versteiger­t, der eigens für den Osterbrunn­en in Form gebracht worden war. Doch den Osterbrunn­en gibt’s im Corona-Jahr 2020 nicht – und so wurde der Holzhase, gesägt von Benedikt Thoma (Behlingen), versteiger­t. Den Zuschlag erhielt die Raiffeisen­bank Ichenhause­n. Die 500 Euro der Bank gehen an die DKMS für den Fall der kleinen Franziska. ⓘ

Registrier­ung Online bei der DKMS unter www.dkms.de/franziska-helfen möglich. Wer bei Janine Bergers Aktion mitmachen will, erhält ein Shirt (solange Vorrat reicht), wenn er einen Screenshot der Registrier­ung oder über eine Spende an die DKMS an die Mailadress­e Janine.berger96@web.de schickt.

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Foto: F. Affeld So sieht das Solidaritä­ts-Shirt aus, das Janine Berger gestaltet hat.
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