Mittelschwaebische Nachrichten
Bei 70000 Operationen verantwortlich dabei
80. Geburtstag Ehemaliger Chefarzt Dr. Günter Scholz blickt zufrieden auf fast 30 Jahre Tätigkeit an der Kreisklinik zurück
Krumbach Er genießt sie noch immer: Seine vor 15 Jahren gewonnene Freizeit und frönt den zahlreichen Hobbys, nämlich Laufen, Walken, Schwimmen und Radfahren, hat dafür aber Tennis, Fußball und Segeln abgelegt. Zu Recht. Mit dem 80. Geburtstag, den der ehemalige Chefarzt des Krumbacher Kreiskrankenhauses, Dr. Günter Scholz, heute feiert, darf er etwas kürzer treten und sich auf Dinge beschränken, die ihm gleichfalls lieb und teuer sind: seine Familie mit Frau Brigitte, drei Kindern, vier Enkeln und dazu Haus und Garten. Der Jubilar war fast 30 Jahre in der Krumbacher Klinik als Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin aktiv. Von seinen Kollegen wurde er beim Abschied im Jahre 2005 als „nie hektisch, aber energisch“und „ohne lärmenden Auftritt, dafür ruhiger Argumentation“beschrieben. Und so gilt er noch heute als Pionier, der bereits 1976 zusammen mit seinem
Kollegen Dr. Ralf Straßner die Gründung einer eigenen Abteilung für Anästhesie in die Wege leitete und sie binnen zwei Jahren zu einer Station ausbaute, die für beide Krankenhäuser in Krumbach und Günzburg verantwortlich war. Damals ein Novum, das bis 1985 bestand. In diesem Jahr erhielt jedes der beiden Häuser seine eigene Abteilung und es war eigentlich selbstverständlich, dass Dr. Scholz in Krumbach als Chefarzt an deren Spitze rückte. Es sollten über 70 000 Operationen werden, die er in den folgenden Jahren verantwortlich begleitete. Gleich zu Beginn war ihm die Qualifizierung und Fortbildung der Mitarbeiter und Intensivpfleger ein großes Anliegen. Er leitete eine enge Schulungskooperation mit Münchner und Augsburger Kliniken ein und ebenso mit benachbarten Krankenhäusern in Günzburg und im übrigen Schwaben. Sie führte schließlich 1991 zur Gründung der „Weiterbildungsstätte Fachkrankenpflege für Intensiv- und
Anästhesie“, der Scholz bis ins Jahr 1994 vorstand. Für ihn gilt noch immer: „Zusammen mit dem Krumbacher Pflegedienstleiter Hermann Mayer hatten wir die Gewähr, dass unser Krankenhaus personell in Theorie und Praxis stets bestens ausgebildet und geschult war.“
Inzwischen genießt Scholz in Krumbach seinen Ruhestand. Geboren ist er in Ludwigshafen, baute dort das Abitur, studierte Medizin in Heidelberg, Erlangen, Innsbruck und Freiburg, war danach 18 Monate Stabsarzt bei der Bundeswehr und beendete 1974 seine Ausbildungszeit zum Facharzt in München. Zwei Jahre später begann er seine erfolgreiche Arzttätigkeit am Kreiskrankenhaus Krumbach, die er 2005 beendete – jedoch nicht ganz: Bereits ab 1988 begleitete er, auf Wunsch des damaligen Landrats Georg Simnacher, als Narkosefacharzt die Zahnoperationen bei Schwerstbehinderten im Dominikus-Ringeisenwerk Ursberg, und zwar bis 2015.