Mittelschwaebische Nachrichten
Coronavirus im Schertlinhaus
Gesundheitsamt testet alle in der Einrichtung
Burtenbach Nach Informationen unserer Zeitung haben sich im Diakoniezentrum Schertlinhaus Burtenbach mehrere Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Es ist der erste im Landkreis Günzburg bekannt gewordene Fall, der eine größere Personenanzahl in einem Altenbzw. Pflegeheim betrifft. Der Gesamtleiter verschiedener Rummelsberger Einrichtungen in der Region, Jürgen Kühn, verwies auf Anfrage auf Pressesprecher Georg Borngässer mit Sitz in Schwarzenbruck. Borngässer bestätigte am Freitagnachmittag, dass es in Burtenbach sieben Bewohnerinnen und Bewohner gibt, die sich mit dem Virus infiziert haben, außerdem weitere vier Verdachtsfälle.
Zwei Mitarbeitende befinden sich wegen des Verdachts auf Corona in häuslicher Quarantäne. Borngässer betonte: „Allen Betroffenen geht es gut.“Übliche Vorsichtsmaßnahmen, zu denen eine entsprechende Isolierung im Haus gehöre, seien getroffen worden. Aus Vorsorge habe man am Freitagvormittag alle Bewohner und Mitarbeiter getestet. Entsprechende Abstriche haben nach Informationen dieser Zeitung Kräfte des Gesundheitsamtes vorgenommen.
„Im Haus geht man mit Vorsicht und Respekt mit der Situation um“, teilte Sprecher Borngässer mit. Alle Mitarbeitenden zeigten die „gebotene Fachlichkeit“.
Im Schertlinhaus leben aktuell 56 Seniorinnen und Senioren.
Seit über 70 Jahren betreut die Rummelsberger Diakonie in Burtenbach Seniorinnen und Senioren. Das Schertlinhaus bietet 60 Bewohnern Platz, 20 davon im beschützenden Bereich. Seit dem Jahr 2000 gibt es zudem eine stationär betreute Wohngruppe im anliegenden Landhaus für insgesamt 13 chronisch suchtkranke ältere Menschen.
Das Diakoniezentrum liegt zentral und ruhig mitten im Ortskern von Burtenbach, umgeben von einem weitläufigen Park mit angrenzendem Wald. Zum Zentrum der Gemeinde sind es rund drei Minuten zu Fuß, mit dem Rollator oder dem Rollstuhl. Auf der Homepage der Rummelsberger Diakonie steht, dass mehr als 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Bewohner des Schertlinhauses und des anliegenden Landhauses rund um die Uhr versorgen. Etwa 15 Ehrenamtliche engagieren sich im Diakoniezentrum Schertlinhaus – zum Beispiel als Besuchsdienst, Vorleser oder als Begleiter bei Freizeitaktivitäten und Spaziergängen.
Das ist zu normalen Zeiten so. Aktuell ist auch ihnen der Zugang ins Schertlinhaus verwehrt.