Mittelschwaebische Nachrichten
In den Gärtnereien ist (noch) wenig los
Seit Montag haben diese Geschäfte wieder geöffnet. Welche Sorgen und welche Hoffnungen die Gärtner nun haben
mit mehr Infizierten. Dabei leiden wir schon jetzt extrem unter dieser Krise!“, sagt Frischholz. Schilder und Klebestreifen weisen im Laden auf richtiges Verhalten in diesen besonderen Zeiten hin. Blumensträuße und bunte Arrangements stehen wieder für die Kundschaft bereit, auch wenn die sich noch zögerlich verhält.
„Im Mai ist es so weit“, gibt sich Ulrike Remmele im Gewächshaus zuversichtlich, während sie jungen Paprikapflanzen der Gärtnerei Frischholz mit einem Holzstab zu mehr Stabilität verhilft.
Die Anfangstage sei es eher ruhig gewesen. Ganz allein im Gewächshaus und mit Mundschutz sucht sich Anne Senser ihre Pflanzen aus. Sie meint: „Das ist sicherer als ohne. Und wenn jeder einen trägt, hilft es. Der Mundschutz wird zwar erst ab Montag Pflicht, doch ich gehe schon eine ganze Weile nur mit Mundschutz in die Läden. Im Auto kommt er runter, es ist nämlich ziemlich warm mit der Maske.“
In Krumbach haben Gärtnerei und Floristik Kleber ebenfalls seit Montag wieder geöffnet (wir berichteten). „In der Floristik ist es sehr ruhig. Alle sind noch verunsichert und viele rufen an, ob wir überhaupt offen haben“, erzählt Sabine Kleber am Telefon. Auch sie selbst musste sich erkundigen, ob die Floristik öffnen darf. Vom Landratsamt in Günzburg sei dann grünes Licht gegeben worden. Der Familienbetrieb am Gärtnerweg darf beides öffnen – Gärtnerei und Floristik. Alle Beschäftigte tragen Mundschutz. „Selbst genäht oder aus der Apotheke. Wir probieren noch aus. Aber eines steht fest, es wird heiß mit dem Mundschutz. Er ist aber nötig aus Rücksicht auf die anderen“, ist sich Kleber sicher.
Hinweisschilder und Desinfektionsmittel sind vorhanden und Sabine Kleber hat beobachtet, dass die
Menschen beim Einkaufen sowieso aufeinander Rücksicht nehmen und Abstand halten. Sie sagt: „Wir produzieren hier mit unseren Pflanzen pure Natur und etwas für die Seele, gerade jetzt. Kennen Sie den Spruch, ‚Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute ein Bäumchen pflanzen‘? Uns alle treiben Existenzängste um, doch für mich ist es immer wichtig, vorwärtszuschauen. Die Kunden sind meine Sternchen, sage ich immer, und ich wünsche mir, dass es uns allen auf der ganzen Welt bald wieder besser geht.“
Mit einem Lieferservice wurde versucht, die schlimmen Wochen der Schließung zu überbrücken. „Wir mussten trotzdem viele Blumen wegwerfen“, bedauert sie. Jetzt sei alles bereit, auch frischen Salat und Gemüse gibt es schon. Sabine Kleber wird eine echte Schwäbin, wenn sie sagt: „D´Leut´ wollat doch Blümla hola und wieder ins Gärtle.“