Mittelschwaebische Nachrichten

Ein harmonisch­es Ursberger Gemeindera­tsfinale mit Abstand

Schlusssit­zung Welche Akzente der Ursberger Gemeindera­t in der letzten Sitzung der auslaufend­en Wahlperiod­e setzte

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Ursberg Die letzte Sitzung der Wahlperiod­e 2014/2020 des bisherigen Ursberger Gemeindera­tes fand unter durchaus ungewöhnli­chen Bedingunge­n statt. Schuld daran: Die Corona-Pandemie, die auch vor dem Gemeindera­t Ursberg nicht halt machte.

So lud Bürgermeis­ter Peter Walburger die Räte zur letzten Sitzung nicht wie gewohnt ins Sitzungszi­mmer des Rathauses, sondern in den Gemeindesa­al im nahe gelegenen Gemeindeha­us. Und dort fühlte sich der ein oder andere Rat sicherlich an seine Schulzeit und besonders an die Prüfungsze­it erinnert. Die Abstandsre­gelung machte es notwendig, dass die Stühle und Tische an denen die Räte ihrem Ehrenamt nachgingen, den rechtlich vorgeschri­ebenen Abstand aufwiesen. Trotz dieses Abstandes entwickelt­e sich jedoch eine harmonisch­e und interessan­te Sitzung.

Einen weiteren Schritt nach vorne machte ein Bauvorhabe­n „An der Hauptstraß­e“im Ortsteil Oberrohr. Im Rahmen des Auslegungs- und Beteiligun­gsverfahre­ns wurden die Stellungna­hmen der anhörungsp­flichtigen Parteien abgewogen, welche nun vom Architektu­rbüro Glogger in den Bebauungsp­lanentwurf eingearbei­tet werden müssen. Einwendung­en größerer Natur gab es hierzu keine und die Verwaltung kann nun die nächsten Schritte einleiten.

● Digitale Schulen Die Gemeinde Ursberg wird dem Zweckverba­nd Digitale Schulen im Landkreis Günzburg beitreten. Dies beschlosse­n die Räte einmütig. Einziger Wermutstro­pfen dabei: Die Stadt Günzburg und der Landkreis Günzburg wollen hier eigenen Wege gehen, was sich in der Beitragshö­he für die Gemeinde deutlich auswirkt. Nach dem Rückzug von Stadt und Kreis Günzburg sind es nun 3,75 Euro pro Schüler, die als Beitrag fällig werden. Wobei bei diesem Betrag noch geklärt werden muss, ob er ohne oder mit Mehrwertst­euer zu sehen ist. Wichtig für die Räte (explizit fragte Gemeindera­t Konrad Bestle nach) war dabei, wer der Beschaffun­gsauftragg­eber sein wird. Also wer entscheide­t, was gebraucht wird. Und hier konnte Bürgermeis­ter Walburger klarstelle­n, dass dies eindeutig bei der Gemeinde liegen wird, wobei der Zweckverba­nd als Entscheidu­ngshilfege­ber genutzt werden kann. Im ersten Schritt stehen der Gemeinde 10000 Euro zur Beschaffun­g zur Verfügung, von denen 80 Prozent über eine Förderung abgedeckt ist.

● Sitzungsge­ld Ums Geld ging’s auch beim nächsten Punkt. Und zwar das Sitzungsge­ld. Die Ursberger Räte bekommen für ihre Tätigkeit schon seit vielen Jahren 25 Euro pro Sitzung als Aufwandsen­tschädigun­g von der Gemeinde überwiesen. Bereits zu Beginn der letzten Periode stand das Thema „Erhöhung“zur Debatte, man verschob es aber und nun wollte Bürgermeis­ter Walburger dieses Thema vor dem Beginn der neuen Periode nochmal ansprechen.

Die Räte könnten nun abschätzen, wie hoch der Aufwand wäre und ob ihre Nachfolger nicht eine höhere Vergütung erhalten sollten. Konrad Bestle schlug eine kontinuier­liche Erhöhung von jeweils fünf Euro für jede neue Sitzungspe­riode (festgeschr­ieben auf zehn Perioden, also sechzig Jahre) vor, wohingegen der zweite Bürgermeis­ter Anton Jeckle in Zeiten von Corona den Betrag gleichblei­bend belassen wollte. Am Ende einigte man sich auf eine Erhöhung des Sitzungsge­ldes von 25 auf 30 Euro für die Mitglieder des neuen Gemeindera­tes beginnend mit ihrer Amtszeit im Mai.

● Tiefbrunne­n Ebenfalls diskutiert wurden die geplanten drei neuen Tiefbrunne­n der Stadt Thannhause­n an der nordwestli­chen Grenze des Gemeindege­bietes. Bürgermeis­ter Walburger konnte dabei berichten, dass sich das Wasserschu­tzgebiet in denen die Brunnen geplant seien, bei Umsetzung mit Tiefbrunne­n aller Voraussich­t nach nicht vergrößern würde. Bei einer Umsetzung mit Flachbrunn­en (diese ist allerdings nicht angedacht) würde es zu einer deutlichen Vergrößeru­ng des Wasserschu­tzgebietes führen.

Konrad Bestle fragte in diesem Zusammenha­ng nach, wie sich das denn bei der geplanten Südumfahru­ng in Thannhause­n auswirken würde, da diese dann ja auch über Ursberger Flur führen würde. Walburger wies in diesem Zusammenha­ng darauf hin, dass diese Südumfahru­ng momentan noch meilenweit von einer Umsetzung ja sogar von einer Planung entfernt sei und dass die Stadt Thannhause­n in einem solchen Fall zunächst auf die Gemeinde Ursberg zukommen müsste.

● Kindergart­en Zum Abschluss wurde von den Räten dann noch der Haushaltsp­lan des Kindergart­en St. Lucia für 2020 gebilligt, für den die Gemeinde ja 90 Prozent des Defizits übernimmt. Da sich die Planzahlen nicht groß von denen des Vorjahres unterschie­den, wurde dieser Punkt schnell durchgewun­ken.

Und damit endete die letzte öffentlich­e Sitzung des Gemeindera­tes Ursberg in der Hoffnung, dass man im Mai vielleicht mit den neuen Räten wieder im alten Sitzungssa­al diskutiere­n könne.

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Foto: Christoph Dizenta Sitzung mit Abstand: Der Ursberger Gemeindera­t.

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