Mittelschwaebische Nachrichten

Es geht um unsere Freiheit

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Zum Bericht „Corona: Eine Krumbacher Demo, die Rätsel aufgibt“:

Ich gehöre weder den Linken, Rechten noch den Verschwöru­ngstheoret­ikern an, ich spreche somit nur für mich. Wer hatte wohl mit 150 Teilnehmer­n bei der ersten Demonstrat­ion in Krumbach seit vielen Jahren gerechnet? Offensicht­lich auch nicht die Presse, sonst wäre sie vor Ort gewesen und hätte nicht nachträgli­ch Recherche betreiben müssen.

Anfangs war auch ich dafür, zum Schutz des Lebens die uns auferlegte­n Einschränk­ungen zu akzeptiere­n, wurden doch für Deutschlan­d Millionen Tote und eine Überlastun­g unseres Gesundheit­ssystems prognostiz­iert. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen des RKI, der John Hopkins Universitä­t und anderer amtlichen Quellen bezüglich der Ansteckung­squote, Sterberate­n und Auslastung unserer Krankenhäu­ser rechtferti­gen aus meiner Sicht die Maßnahmen nicht mehr.

Ach ja, wir sind jetzt wochenlang ohne Schutz zum Einkaufen der Lebensmitt­el gegangen und die Ansteckung­szahlen gingen nach unten, aber wenn wir jetzt die wieder geöffneten Geschäfte betreten ist dies nur noch mit „Maulkorb“möglich, „schöne neue Freiheit“. Die Sinnhaftig­keit dieser Maßnahme erschließt sich mir nicht. Es wäre meiner Meinung nach viel sinnvoller gewesen, die Beweggründ­e der Menschen, die sich am Samstag zusammenge­funden haben, besser zu beleuchten, anstatt sofort die altbekannt­e Keule herauszuzi­ehen und mit Spekulatio­nen den berechtigt­en Unmut der Bürger in eine politische Ecke drängen zu wollen. Es geht um nichts Geringeres als unsere Freiheit. Joachim Wild

Krumbach

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