Mittelschwaebische Nachrichten
Erneute Kundgebung
Protest Erneute Kundgebung im Krumbacher Stadtgarten. Redner kritisieren das Verhalten von Bundes- und Landespolitikern und Medien als gleichgeschalteten „Einheitsbrei“
Im Krumbacher Stadtgarten kritisieren Redner das Verhalten von Bundes- und Landespolitikern und Medien als gleichgeschalteten „Einheitsbrei“.
Krumbach „Die Regierung ist total entgleist“: Die Kritik an den Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern fiel bei der Demo im Krumbacher Stadtgarten, wie zu erwarten war, heftig aus. Engelbert Schmid, vielen auch bekannt als Hersteller von Waldhörnern und Weinproduzent, warf den Regierenden „Täuschung, Angst und Panikmache“vor. Die dritte Demonstration der Krumbacher Gruppe der Organisation „Nicht ohne uns“verlief erneut friedlich. Nach Auskunft von Susanne Höppler, Leiterin der Krumbacher Polizeiinspektion, befanden sich im Stadtgarten rund 350 Menschen. Außerhalb des Stadtgartens seien es etwa 70 Zuhörer gewesen. Die Gesamtzahl bewegt sich damit offensichtlich ungefähr im Bereich der Demonstration der Vorwoche. Dort waren es bei der Demo schätzungsweise circa 500 Besucher.
Der Hauptorganisator der Veranstaltung, der 27-jährige Krumbacher Fachinformatiker Andreas Mayer, hatte, wie er berichtete, eine Genehmigung für 700 Besucher angestrebt. Schließlich wurde die Zahl im Stadtgarten auf 375 beschränkt. Mayer dankte der Stadt und der Polizei für die gute Zusammenarbeit. Kein solches Lob könne er mit Blick auf die Teilnehmerbeschränkung dem Landratsamt aussprechen. Aber dieses würde ja auch nur „Vorschriften von oben“umsetzen. Erneut wurde auf der Demo auf vielfache Weise betont, dass durch die staatlichen Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise die Grundrechte der Menschen massiv eingeschränkt würden. Mayer ließ die Anwesenden abstimmen. Gegen die Maskenpflicht? Und für die Abschaffung der staatlichen Maßnahmen? Nahezu alle hoben mit einem lauten „ja“die Hand.
Ursula Deuring, die durch ihr langjähriges Engagement bei der Wasserwacht (sie ist erste stellvertretende Vorsitzende) bekannt ist, sprach unter anderem davon, dass die staatliche Vorgehensweise bei den Menschen Angst und Panik auslöse. „Mir fehlen die schlüssigen Erklärungen und ich fühle mich eingesperrt.“Unter anderem erwähnte sie auch die massiven Einschränkungen bei Hochzeiten oder auch bei Beerdigungen. Dies sei für die Menschen nur schwer zu ertragen.
„Wir wollen unsere Grundrechte zurück – und zwar vollständig“, hob Engelbert Schmid in seiner Ansprache hervor. Und er betonte mit Nachdruck: Man lasse sich nicht in eine politische Ecke stellen. Die Kritik an der staatlichen Politik vereine Menschen über die politischen Grenzen hinweg.
Im Vorfeld war in der Bevölkerung mitunter die Frage zu hören, ob Mitglieder der rechten oder linken Szene die Veranstaltung für eigene Auftritte nutzen würden, wie dies zuletzt wiederholt in Berlin auf Veranstaltungen von „Nicht ohne uns“geschah. Berlin sei doch nicht mit Krumbach vergleichbar, war von Besuchern immer wieder im Gespräch zu hören. Krumbachs Polizeichefin Susanne Höppler sprach nach der Veranstaltung von einem entspannten Verlauf. Wie vor einer Woche seien die Besucher klar dem bürgerlichen Spektrum zuzuordnen. Wiederholt hatten Andreas Mayer und andere Organisatoren im Vorfeld erklärt, dass die Demos in Krumbach nicht parteipolitisch motiviert seien.
Engelbert Schmid sagte, dass mit Blick auf den Coronavirus in China eine Hysterie entstanden sei und „die Medien“seien da „voll eingestiegen“. So sei das Thema Corona zum „Selbstläufer“geworden. Immer wieder wurde die Stiftung von Bill Gates massiv kritisiert. Zusammen mit verschiedenen Regierungen wollten Gates und seine Stiftung, so Schmid, Zwangsimpfungen vorbereiten. Die Obduktion von Toten sei zunächst vom RobertKoch-Institut unterbunden worden. Fakt sei, dass mit Blick auf die genannten Zahlen der Toten nur zwölf Prozent direkt an Corona gestorben seien. Es gebe mehr Tote durch die klassische Influenza. Schmid sprach von italienischen und spanischen
„Notlagern“, die für eine erhöhte Zahl von Toten verantwortlich seien. Solche Engpässe seien in Deutschland nie zu befürchten gewesen. Als Vater von sechs Kindern wisse er, dass eine Grippe mit klassischen alten Hausmitteln, unter anderem mit viel Ruhe in einer vertrauten Umgebung, gut auszukurieren sei. Impfungen würden das Immunsystem generell schwächen. Mit Blick auf die Corona-Zahlen sagte er, dass die Statistiken „von den Medien absichtlich oder aus Dummheit gefälscht worden“seien. Die Tests seien „stümperhaft und unwissenschaftlich“. Die Regierenden hätten ein „gesundes Volk unberechtigterweise
Heftige Kritik an der Maskenpflicht
Zahlen von „den Medien“verfälscht
eingesperrt“und die „Volkswirtschaft an die Wand gefahren“. Medien wie Spiegel online seien von Bill Gates gesponsert.
Klaus Podlech, einer der weiteren Redner des Tages, kritisierte die Beschränkung der Teilnehmerzahl. „Wahrscheinlich darf die Zahl der Andersdenkenden nicht so hoch sein.“Er berichtete, dass er bis 1989 in der DDR, in Magdeburg, gelebt habe. Was derzeit politisch passiere, erinnere ihn an diese Zeit. „Honecker wurde Markus Söder.“Und „die Medien“seien ähnlich wie in der DDR „gleichgeschaltet“, ein „Einheitsbrei“. Experten, die nicht regierungskonform seien, würden „von den Medien schlechtgeredet“.
Organisator Andreas Mayer erwähnte, dass Veranstaltungen wie in Krumbach mittlerweile auch in Mindelheim oder auch Weißenhorn stattfinden würden.
Dies zeige den wachsenden Unmut der Bevölkerung. Die Krumbacher „Nicht ohne uns“-Gruppe plant bekanntlich wöchentliche Demonstrationen.