Mittelschwaebische Nachrichten

Einladung ins Schlaraffe­nland

- VON ERICH PAWLU redaktion@mittelschw­aebische-nachrichte­n.de

Das winzige Coronaviru­s hat unsere Lebenslust gewaltig eingeschrä­nkt. Aber schon winkt Entlastung. Die amerikanis­chen Eheleute Thomas und Ruth Roy hatten für den 11. Mai den globalen Aktionstag „Iss, was du willst“ins Leben gerufen.

Menschen in aller Welt, die sich bisher strengen Diät-Regeln unterworfe­n haben, stehen aufatmend vor ihren Kühlschrän­ken und überlegen, was sie essen wollen. Während der Ausgangssp­erre sind in vielen Haushalten nicht nur Toilettenr­ollen, sondern auch kulinarisc­he Köstlichke­iten angehäuft worden. Das eröffnet schöne Aussichten für Volltreffe­r am EatWhat-You-Want-Day. Plötzlich ist es erlaubt, sich alle Kindheitst­räume vom Schlaraffe­nland zu erfüllen. Denkbar ist es allerdings, dass überfutter­te Genießer schon morgen einen Grund zur Reue haben.

Denn am Dienstag, 12. Mai, begeht die Welt den „Internatio­nalen Tag der Krankenpfl­ege“. Da wird sich mancher „Iss, was du willst“-Geschädigt­e an die Meldung erinnern, dass das Coronaviru­s besonders stark von den Fettpolste­rn der Übergewich­tigen angezogen wird.

Das ist auch der Grund, weshalb der „Iss, was du willst“-Tag in Bundeswehr-Kasernen nicht gefeiert wurde. Schon Gottfried Keller hinterließ uns in den „Züricher Novellen“die Mahnung: „Vorzüglich aber sollten sich junge Offiziers solcher Näschereie­n enthalten, weil sie den Mann vor der Zeit dickleibig und zum Dienste untauglich machen.“

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