Mittelschwaebische Nachrichten
Der Neuburger Pfarrhof blüht im Biedermeier-Stil wieder auf
Sanierung Eines der ältesten Gebäude der Marktgemeinde erhält einen neuen Anstrich nach altem Vorbild. Woran sich die Maler orientieren
Neuburg Die Sanierung des Neuburger Pfarrhofes schreitet voran. Vor wenigen Tagen wurde das Gerüst um die Außenmauern abgebaut. Die neue Außenfassade sticht sofort hervor. Pfarrer Michael Kinzl spricht von einem „Gewinn für den gesamten Ort“. „Der Markt, die Bürger, einfach alle profitieren“, so Kinzl. Schmunzelnd sagt er: „Von der Außenfassade profitiere ich nicht, ich werde ja im Inneren wohnen.“Der Pfarrer ist stolz auf das Ergebnis.
Grundlage für die Außenfassade sei ein altes Foto gewesen, welches aus der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg stamme. Ursprünglich sei nur ein normaler Anstrich vorgesehen. Doch das alte Foto, wie auch Farbreste aus der früheren Zeit, haben hinsichtlich der Außenfassade zum Umdenken geführt.
Lobend hebt er in diesem Zusammenhang die verantwortlichen Maler Hösle aus Langenhaslach und Kirchenmaler Riggenmann aus Holzheim hervor. „Sie haben gute Arbeit abgeliefert“, betont der künftige Bewohner. Kirchenmaler Riggenmann vermutet, dass die Außenfassade ursprünglich der „Biedermeier-Architektur“nachempfunden wurde. Im Laufe der Jahrzehnte wurde diese aber durch einen einfachen Anstrich überdeckt. So war es auch jetzt vorgesehen.
Gegenüber der Planung rechnet der Pfarrer bei der Außenfassade von Mehrkosten. Doch diese seien es wert. Noch geben sich die Handwerker bei den Arbeiten im Gebäudeinneren die Klinke. „Leider gibt es zwischendurch immer wieder Stillstand.“Dies sei aber nicht auf Corona zurückzuführen. Drängen will er nicht. „Ich hoffe, dass ich noch in diesem Jahr einziehen kann.“Rund zwei Drittel der Sanierungsmaßnahmen seien bisher abgeschlossen. Sein Versprechen habe er auch eingehalten. „Beim Anstrich der Fensterlaibungen und der Garage habe ich Hand angelegt“, so der
Pfarrer. Der Neuburger Pfarrhof gehört zu den ältesten Häusern in Neuburg. Wesentliches äußeres Merkmal ist der an der Südseite hervorspringende Gebäudeteil, der sich über die gesamte Südfassade zieht. Das quadratisch gebaute Hanghaus unterhalb der Pfarrkirche wurde um 1725 erbaut und mit einem Walmdach versehen.