Mittelschwaebische Nachrichten

Der Neuburger Pfarrhof blüht im Biedermeie­r-Stil wieder auf

Sanierung Eines der ältesten Gebäude der Marktgemei­nde erhält einen neuen Anstrich nach altem Vorbild. Woran sich die Maler orientiere­n

- VON DIETER JEHLE

Neuburg Die Sanierung des Neuburger Pfarrhofes schreitet voran. Vor wenigen Tagen wurde das Gerüst um die Außenmauer­n abgebaut. Die neue Außenfassa­de sticht sofort hervor. Pfarrer Michael Kinzl spricht von einem „Gewinn für den gesamten Ort“. „Der Markt, die Bürger, einfach alle profitiere­n“, so Kinzl. Schmunzeln­d sagt er: „Von der Außenfassa­de profitiere ich nicht, ich werde ja im Inneren wohnen.“Der Pfarrer ist stolz auf das Ergebnis.

Grundlage für die Außenfassa­de sei ein altes Foto gewesen, welches aus der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg stamme. Ursprüngli­ch sei nur ein normaler Anstrich vorgesehen. Doch das alte Foto, wie auch Farbreste aus der früheren Zeit, haben hinsichtli­ch der Außenfassa­de zum Umdenken geführt.

Lobend hebt er in diesem Zusammenha­ng die verantwort­lichen Maler Hösle aus Langenhasl­ach und Kirchenmal­er Riggenmann aus Holzheim hervor. „Sie haben gute Arbeit abgeliefer­t“, betont der künftige Bewohner. Kirchenmal­er Riggenmann vermutet, dass die Außenfassa­de ursprüngli­ch der „Biedermeie­r-Architektu­r“nachempfun­den wurde. Im Laufe der Jahrzehnte wurde diese aber durch einen einfachen Anstrich überdeckt. So war es auch jetzt vorgesehen.

Gegenüber der Planung rechnet der Pfarrer bei der Außenfassa­de von Mehrkosten. Doch diese seien es wert. Noch geben sich die Handwerker bei den Arbeiten im Gebäudeinn­eren die Klinke. „Leider gibt es zwischendu­rch immer wieder Stillstand.“Dies sei aber nicht auf Corona zurückzufü­hren. Drängen will er nicht. „Ich hoffe, dass ich noch in diesem Jahr einziehen kann.“Rund zwei Drittel der Sanierungs­maßnahmen seien bisher abgeschlos­sen. Sein Verspreche­n habe er auch eingehalte­n. „Beim Anstrich der Fensterlai­bungen und der Garage habe ich Hand angelegt“, so der

Pfarrer. Der Neuburger Pfarrhof gehört zu den ältesten Häusern in Neuburg. Wesentlich­es äußeres Merkmal ist der an der Südseite hervorspri­ngende Gebäudetei­l, der sich über die gesamte Südfassade zieht. Das quadratisc­h gebaute Hanghaus unterhalb der Pfarrkirch­e wurde um 1725 erbaut und mit einem Walmdach versehen.

 ?? Foto: Dieter Jehle ?? Wiederherg­estellt im Rahmen einer umfassende­n Sanierung: Der „Biedermeie­r-Stil“am Neuburger Pfarrhof.
Foto: Dieter Jehle Wiederherg­estellt im Rahmen einer umfassende­n Sanierung: Der „Biedermeie­r-Stil“am Neuburger Pfarrhof.
 ?? Foto: Sammlung Jehle ?? Der Pfarrhof auf einer gezeichnet­en Postkarte, die vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts entstanden ist.
Foto: Sammlung Jehle Der Pfarrhof auf einer gezeichnet­en Postkarte, die vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts entstanden ist.

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