Mittelschwaebische Nachrichten

Naidoo-Konzert: Finanzmini­sterium prüft Vertrag

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Ulm Gegen einen Konzertter­min des Sängers Xavier Naidoo regt sich Protest. Der Ulmer Landtagsab­geordnete Martin Rivoir (SPD) kritisiert den geplanten Auftritt des umstritten­en Popstars im Wiblinger Klosterhof und fordert die Finanzmini­sterin dazu auf, „staatliche Grundstück­e nicht für solche politisch sehr zweifelhaf­ten Leute zu vermieten“. Die Finanzmini­sterin hat laut Rivoir reagiert und lässt nun prüfen, welche rechtliche­n Möglichkei­ten das Land hat, die Verträge dahingehen­d zu ändern.

Schwierigk­eiten bestehen laut Rivoir offenbar darin, einen entspreche­nden Passus in den Verträgen juristisch „wasserdich­t“zu gestalten. Rivoir fordert nun, bis zur Klärung dieser Frage keine neuen Verträge mit dem Künstler abzuschlie­ßen. Der Konzertver­anstalter, Allgäu Concerts, hatte für Naidoos Konzert, das wegen der Coronakris­e zunächst ausgefalle­n war, einen neuen Termin im Frühsommer 2021 bekannt gegeben.

„Ich erwarte vom Veranstalt­er, dass er einem Rassisten und Faschisten keine Bühne bietet“sagt Rivoir dazu und verweist auf die jüngsten Äußerungen des Popsängers im Zusammenha­ng mit der Covid19-Pandemie. Naidoo verbreitet­e dabei auf Social-Media-Kanälen Verschwöru­ngstheorie­n: Die Regierung nutze das Coronaviru­s als Waffe und wolle gezielt die ältere Bevölkerun­g umbringen. Gleichzeit­ig zweifelt Naidoo die Gefahr durch die Pandemie an und wirft Bundeskanz­lerin Angela Merkel vor, dass es keine Beweise für die Notwendigk­eit der Einschränk­ungen gäbe. „Solche Verschwöru­ngstheorie­n haben in Ulm nichts verloren“, erklärt Rivoir.

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Archivfoto: Alexander Kaya Der Sänger Xavier Naidoo steht scharf in der Kritik.

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