Mittelschwaebische Nachrichten
Autokino statt Open-Air-Filmschau?
Antrag Die für August geplante Freiluft-Veranstaltung in Weißenhorn fällt aus. Die CSU macht einen Vorschlag zur Rettung des Kultursommers
Weißenhorn Die größte Filmleinwand zwischen München und Stuttgart sollte im August wieder im Weißenhorner Stadtpark aufgebaut werden. So stand es auf der Internetseite der Stadtverwaltung. Inzwischen ist der Eintrag allerdings ergänzt – und was dort in deutlich größeren und dickeren Buchstaben steht, dürfte Filmfans gar nicht gefallen: Das Open-Air-Kino muss nach den aktuellen Bestimmungen ausfallen. Keine Kulturnacht, keine Open-Air-Konzerte, kein FreiluftKino – was bleibt da vom Weißenhorner Kultursommer noch übrig?
Die CSU-Stadtratsfraktion hat sich dazu Gedanken gemacht. Und sie hat einen Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, um in Zeiten von Covid-19 eine Alternative bieten zu können. In Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Stadtpark-OpenAir-Kinos soll die Stadt für den Sommer 2020 ein Autokino etablieren und hierfür eine Frequenz bei der Bundesnetzagentur beantragen.
Die CSU-Fraktionsspitze, bestehend aus Franz Josef Niebling, Kerstin Lutz und Philipp Hofmann, schreibt dazu: „Mit dieser Maßnahme kann der zum größten Teil ersatzlos gestrichene Kultur-Sommer doch noch ein wenig gerettet werden.“Bei der Gestaltung des Programmes sollte man sich aus Sicht der Christsozialen aber nicht nur auf Filme beschränken. „Wie auch in anderen Kommunen könnte auf Konzerte (Live-Mitschnitte aus der Vergangenheit) sowie Comedy zurückgegriffen werden, um den Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein abwechslungsreiches Programm zu bieten“, heißt es im Antrag. Demnach
würden der Stadt auch keine weiteren Kosten entstehen, denn für das Autokino könnten die im Kulturhaushalt eingeplanten Mittel für Kulturnacht und Open-Air-Kino verwendet werden. Und: Der geforderte Sicherheitsabstand könne im Auto jederzeit problemlos eingehalten werden. Auch, wenn die Beschränkungen des täglichen Lebens nun allmählich wieder gelockert werden – Großveranstaltungen bleiben bis Ende August verboten.
Die CSU-Fraktion begründet ihren Antrag deshalb mit folgenden Worten: „Mit dem Autokino könnten wir den Mitbürgerinnen und
Mitbürgern schon jetzt eine Perspektive geben, dass der Kultursommer 2020 nicht ersatzlos gestrichen ist. Auch, wenn bis zur Umsetzung noch einige Wochen vergehen werden, könnten wir schon jetzt ein Zeichen setzen, dass in unserer Stadt was getan wird und wir Alternativen bieten zu den abgesagten Veranstaltungen.“Vorfreude sei bekanntlich die größte Freude. Wo aber können in Weißenhorn zahlreiche Autos vor einer großen Leinwand auffahren? Der Stadtpark wäre für das Autokino wohl kein geeigneter Ort, schließlich sollte diese grüne Lunge der Stadt das Event unbeschadet überstehen. Ideal wäre aus Sicht der CSU ein großer, freier, befestigter Platz bei einem Weißenhorner Gewerbeoder Industrieunternehmen. Die Verpflegung der Zuschauer mit Essen und Getränken könnte ein einheimischer Catering-Service übernehmen, die Bestellung der Tickets könne digital ablaufen. In Ulm wurden zwei Autokinos eingerichtet, eines auf dem Volksfestplatz und eines auf einem Parkdeck des Blautal-Centers.