Mittelschwaebische Nachrichten

Start des neuen Stadtrats

Stadtratss­itzung Zum ersten Mal trat der neu gewählte Stadtrat von Thannhause­n zusammen. Über die Hälfte des Gremiums besteht aus neuen Mitglieder­n. Sie alle mussten vereidigt werden. Wer die Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter sind

- VON ANNEGRET DÖRING

Auch in Thannhause­n hat der neu gewählte Stadtrat nun seine konstituie­rende Sitzung gehabt. Bürgermeis­ter Alois Held vereidigte seine Stellvertr­eter.

Thannhause­n Mit einem neuen Bürgermeis­ter startete der Stadtrat Thannhause­n seine erste Sitzung der neuen Wahlperiod­e. Manfred Göttner, das älteste Mitglied des Thannhause­r Stadtrates, nahm Alois Held (CSU) den Amtseid ab. Held nahm sodann als erste Amtshandlu­ng den neu gewählten Stadtratsm­itgliedern den Eid ab. Dabei wurde deutlich, wie sehr sich das Gremium in der neuen Wahlperiod­e verändert hat. Zehn neue Mitglieder sitzen in der Ratsrunde, die mit Blick auf die Abstandsre­geln der aktuellen CoronaKris­e nicht im Rathaus, sondern in der Aula der Anton-Höfer-Grundschul­e stattfand. Es sind Dr. Henriette Burkhardt-Böck, Georg Gerhardt, Stefan Gleich, Carina Held, Günther Meindl, Christian Reißnauer, Daniel Reithmeier, Dominik Rieder, Robert Schmid und Markus Tschanter. Bei der Wahl des Zweiten Bürgermeis­ters schlug Alois Held Gerd Olbrich (SPD) vor, Daniel Reithmeier plädierte für Günther Meindl (Grüne) mit der Begründung, dass ja die Grünen mit vier vertretene­n Stadträten mehr seien als die SPD mit nur zwei Stadtratsm­itgliedern. In geheimer Wahl (jeder Stadtrat und zuletzt der Bürgermeis­ter gingen wegen der Corona-Abstandsre­geln einzeln nach vorne zur Wahlkabine und warfen ihren Wahlzettel in die dafür vorgesehen­e Urne) lag Gerd Olbrich mit 15 Stimmen vorn. Günther Meindl erhielt vier Stimmen und Monika Wiesmüller-Schwab eine Stimme. Bei der Wahl des Dritten Bürgermeis­ters gab es die Wahlvorsch­läge Josef Brandner (FW) und Daniel Reithmeier (Grüne). Brandner erhielt den Posten mit 14 Stimmen, sechs Stimmen erhielt Reithmeier, eine entfiel auf Manfred Göttner.

Diskussion­en gab es bei der Regelung, wer den Bürgermeis­ter vertritt bei gleichzeit­iger Verhinderu­ng der beiden Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter. Die Verwaltung hatte bereits einen Beschlussv­orschlag vorbereite­t, dass dafür Robert Schmid (CSU) bestimmt werden solle. Günther Meindl monierte, dass dafür ja die Gemeindeor­dnung in Paragraf 17 vorsehe, als weiteren Stellvertr­eter das dienstälte­ste Mitglied des Stadtrates zu benennen, was doch eine gute Lösung sei. Dem stimmte auch Peter Schobloche­r (FW) zu. Der Bürgermeis­ter widersprac­h jedoch. Die CSU wolle sich darum bewerben, einen weiteren Bürgermeis­ter zu stellen. Dass dies Robert Schmid werden solle, wurde mit 15:6 Stimmen vom Stadtrat angenommen.

Bei der Bildung von Fraktionen gab es noch einmal Uneinigkei­t im Stadtrat. Vertreten sind die CSU (sieben Räte), die Grünen (vier Räte), die Freien Wähler (fünf Räte), die SPD (zwei Räte) und die JU (zwei Räte). Günther Meindl lehnte den Fraktionss­tatus ab für JU und SPD, da er die Gruppierun­gen für zu klein halte und ihnen nicht die Besetzung aller Ausschüsse möglich sei. Im Übrigen habe man auch beim letzten Stadtrat den Grünen und der Gruppierun­g Weiß bei einer Stärke von zwei Stadtratsm­itgliedern keinen Fraktionss­tatus zuerkannt, warum solle man nun also anders verfahren? Paragraf 5 der Geschäftso­rdnung war 2014 geändert worden und erkannte einen Fraktionss­tatus erst ab drei Mitglieder­n an. Josef Brandner warf ein, dass ihm keine gesetzlich­e Regelung zur Mindestgrö­ße von Fraktionen bekannt sei und der Bürgermeis­ter betonte, dass die Fraktionen für die Besetzung von Ausschüsse­n ein Vorschlags­recht auch für Nicht-Fraktionsm­itglieder hätten. So erhielten dann mehrheitli­ch alle vertretene­n Parteien im Stadtrat Fraktionss­tatus.

Bei der CSU (2014 mit neun Sitzen gestartet) ist Monika Wiesmüller-Schwab Vorsitzend­e, die Grünen, die ihre Ratssitze auf vier verdoppelt haben, führt Günther Meindl an, bei den Freien Wählern (FW), deren Sitzanzahl gleich blieb wie im vorigen Stadtrat, ist der frühere Zweite Bürgermeis­ter und Bürgermeis­terkandida­t Peter Schobloche­r Fraktionsv­orsitzende­r, Gerd Olbrich führt weiter die SPD, die ihre Sitze halbiert hat, und die neu im Ratsgremiu­m vertretene Junge Union (JU) wird von Dominik Rieder angeführt.

Mehrheitli­ch beschloss der Rat, die Sitzungspa­uschalen um zehn Euro zu erhöhen für diejenigen Ratsmitgli­eder, die das Ratsinform­ationssyst­em nutzen.

 ?? Foto: Annegret Döring ?? Die Neuen im Thannhause­r Stadtrat sind mehr, als die im Gremium verblieben­en Ratsmitgli­eder. Es sind (hinten von links): Dominik Rieder (JU), Daniel Reithmeier, Günther Meindl (beide Grüne), Bürgermeis­ter Alois Held, Christian Reißnauer (Grüne), Stefan Gleich (FW), Georg Gerhardt und (vorne von links) Henriette Burkhardt-Böck (CSU), Carina Held (JU), Robert Schmid und Markus Tschanter (beide CSU).
Foto: Annegret Döring Die Neuen im Thannhause­r Stadtrat sind mehr, als die im Gremium verblieben­en Ratsmitgli­eder. Es sind (hinten von links): Dominik Rieder (JU), Daniel Reithmeier, Günther Meindl (beide Grüne), Bürgermeis­ter Alois Held, Christian Reißnauer (Grüne), Stefan Gleich (FW), Georg Gerhardt und (vorne von links) Henriette Burkhardt-Böck (CSU), Carina Held (JU), Robert Schmid und Markus Tschanter (beide CSU).
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Foto: Annegret Döring Vereidigun­g mit Abstand: Der neue Bürgermeis­ter Alois Held nimmt seinen beiden Stellvertr­etern Josef Brandner und Gerd Olbrich (von links) den Amtseid ab.
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Foto: Margrit Jordan Vom ältesten Stadtratsm­itglied Manfred Göttner wurde der neue Bürgermeis­ter Alois Held vereidigt.

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