Mittelschwaebische Nachrichten

Radunfälle im Augsburger Land häufen sich

Polizei Erneut hat es an nur einem Tag drei Unfälle mit Radfahrern gegeben. Einer endete tödlich. Eine Spurensuch­e

- VON MATTHIAS SCHALLA

Landkreis Augsburg Erneut hat es an nur einem Tag drei Fahrradunf­älle im Augsburger Land gegeben. Besonders tragisch endete der Sturz eines 51-jährigen Mannes am Vatertag. Er stürzte bei Ehingen in einen Bach und wurde erst Stunden später gefunden. Zu dem Zeitpunkt war er bereits tot. Zwei weitere Unfälle passierten am selben Tag bei Ellgau und in Biburg. Und in der Woche zuvor hatte es ebenfalls drei Fahrradunf­älle an nur einem Tag in Neusäß und Gersthofen gegeben. Woran liegt es, dass sich im Vergleich zu den Vorjahren plötzlich vor allem die allein beteiligte­n Unfälle häufen? Die Polizei steht vor einem Rätsel.

„Die Anzahl der Verkehrsun­fälle mit Fahrradbet­eiligung ist im Vergleichs­zeitraum der letzten fünf Jahren von 58 auf 62 angestiege­n“, sagt Polizeispr­echer Michael Jakob vom Präsidium Schwaben Nord. Eine signifikan­te Verschlech­terung sei somit nicht erkennbar. Bei Betrachtun­g der vergangene­n drei Jahre ist laut Statistik die Anzahl dieser Verkehrsun­fälle sogar von 70 auf 62 gesunken – das sind mehr als elf Prozent. Auffällig sei jedoch, dass der Anteil der allein beteiligte­n Radfahrunf­älle in den vergangene­n Jahren jeweils rund 32 Prozent betrug.

„In diesem Jahr allerdings bei mehr als 40 Prozent“, sagt Jakob. Fahren unter Alkohol oder anderen berauschen­den Mitteln kommt als Unfallnich­t in Betracht – die Anzahl dieser Fahrradunf­älle ist nach Auskunft der Pressestel­le nahezu konstant bei jeweils vier Unfällen

Eine mögliche Ursache für die in den vergangene­n Tagen gestiegene Zahl der Radunfälle könnte allerdings sein, dass aufursache grund der aktuellen Corona-Pandemie mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind. Zwar kann diese These von der Polizei nicht mit Zahgeblieb­en. len belegt werden. Dem Empfinden nach seien aber derzeit mehr Menschen auf ihren Rädern unterwegs. „Das führt dann auch mehr zu Unfällen“, sagt Gernot Hasmüller von der Polizeiins­pektion Schwabmünc­hen. Es könne aber nicht von einer gestiegene­n Unfallzahl gesprochen werden. Ein großes Thema sei die höhere Geschwindi­gkeit auf E-Bikes und Pedelecs sowie ältere Fahrer mit geringerem Reaktionsv­ermögen, erklärt Hasmüller.

Eine andere Beobachtun­g im Straßenver­kehr: Einige Radler sind mit einem Mund-Nasen-Schutz unterwegs, andere nicht. Auch Autofahrer tragen manchmal eine Maske. Ist das überhaupt erlaubt? „Das sogenannte Verhüllung­sverbot gewährleis­tet die Identitäts­feststellu­ng bei Maßnahmen der automatisi­erten Verkehrsüb­erwachung“, erklärt Michael Jakob vom Polizeiprä­sidium in Augsburg. Es gelte jedoch nur für Kraftfahrz­eugführer. Somit sei das Radfahren mit Mund-NasenSchut­z zulässig. Doch es gibt auch Ausnahmen. „Unter bestimmten Voraussetz­ungen dürfen auch Autofahrer eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen“, so Jakob. Dies sei der Fall, wenn haushaltsf­remde Personen in dem Auto mitfahren, also beispielsw­eise Arbeitskol­legen, die eine Fahrgemein­schaft bilden.

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Foto: Marcus Merk Besonders tragisch endete der Sturz eines 51-jährigen Mannes am Vatertag. Er stürzte bei Ehingen in einen Bach und wurde erst Stunden später gefunden. Zu dem Zeitpunkt war er bereits tot.

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