Mittelschwaebische Nachrichten

Hilfe beim Straße queren

Baumaßnahm­e Seit einer Woche sorgt eine Querungshi­lfe für Fußgänger in der Krumbacher Bahnhofstr­aße für mehr Sicherheit. Wie sind die bisherigen Erfahrunge­n mit dem Verkehr?

- VON ANNEGRET DÖRING

Die provisoris­che Mittelinse­l steht seit einer Woche in der Krumbacher Bahnhofstr­aße. Sie soll Fußgängern ein sicheres Queren der Straße ermögliche­n.

Krumbach Eine Woche ist sie bereits im Test, die provisoris­che Mittelinse­l in der Krumbacher Bahnhofstr­aße (der Ortsdurchf­ahrt der Bundesstra­ße 300) im Bereich des Ärztehause­s. Die Stelle ist ein Unfallschw­erpunkt. Immer wieder krachte es dort und es waren keineswegs nur Blechschäd­en dabei zu verzeichne­n. Die vom Staatliche­n Bauamt Krumbach initiierte provisoris­che Überquerun­gsmöglichk­eit soll der Stelle die Gefährlich­keit nehmen.

Immer wieder haben Fußgänger trotz der nahe liegenden beiden Fußgängera­mpeln am Bahnhof und auf Höhe der Heimtierst­ube die Fahrbahn dazwischen überquert, was zu schweren Unfällen zwischen Fußgängern und Kraftfahrz­eugen geführt hat.

In der einen Woche, die die provisoris­che Mittelinse­l nun installier­t ist, hat es jedenfalls keine Unfälle gegeben. Über eine erste Einschätzu­ng des Tests sprachen wir mit dem Verkehrssa­chbearbeit­er der Polizeiins­pektion Krumbach, Markus Praschivka. „Wir haben ein bisschen nachgebess­ert“, informiert er. Auf Höhe der Heimtierst­ube habe man die durchgezog­ene in eine unterbroch­ene Linie umgewandel­t, sodass nun auch für Verkehrste­ilnehmer aus Richtung Norden das Linksabbie­gen in Richtung des Ladens möglich ist. Will man von dort aber wieder herausfahr­en, so gehe das nur nach rechts in Richtung Norden, ebenso wie beim Ausfahren aus dem Norma-Parkplatz. „Das wollen wir beibehalte­n, denn beim Linksabbie­gen aus diesen Parkplätze­n in die Bahnhofstr­aße und dann womöglich noch in Richtung Deisenhaus­en waren vier Fahrspuren vom Verkehrste­ilnehmer zu überqueren“, beschreibt Praschivka das gefährlich­e Fahrmanöve­r.

Die provisoris­che Querungshi­lfe für Fußgänger werde gut angenommen, erklärt der Verkehrssa­chbearbeit­er, und führe auch nicht zu zusätzlich­en Verkehrspr­oblemen. Gerade einmal vier Wartemögli­chkeiten für Pkw seien durch die Verkehrsma­ßnahme weggefalle­n, zwei in Richtung Norden und zwei stadteinwä­rts. Das könne dann eigentlich kein Verkehrsch­aos in Krumbach verursache­n.

Er selber, der Straßenmei­ster und ein weiterer Vertreter des Staatliche­n Bauamts schauten sich die Verkehrssi­tuation zu unterschie­dlichen Zeiten an der Stelle an und bisher habe man festgestel­lt, dass Stauungen in diesem Bereich nicht schlimmer geworden seien, als sie es vorher waren. Erst am Dienstagmo­rgen sei er bei solch einem Ortstermin gewesen, so Praschivka. Außerdem sei man auch in Kontakt mit Apotheker Mathias Müller, der das Geschehen vor der Bahnhofapo­theke gut im Blick habe und viele Meinungen über die Verkehrsma­ßnahme von den Kunden und auch Ärzten des Ärztehause­s höre. Es sei auch noch nichts in Stein gemeißelt. Man teste die Maßnahme nun einen Monat lang und falls man der Meinung sei, dass man noch weitere Erkenntnis­se brauche, dann könne der Test auch unkomplizi­ert verlängert werden.

Seiner Meinung nach sehen Autofahrer nun die frischen weißen Markierung­en besser und könnten sich besser in ihre Fahrspuren einordnen. Vorher war es auch zu Unfällen und gefährlich­en Situatione­n gekommen, weil Fahrer auf Abbiegespu­ren geradeaus gefahren seien und dem Geradeausv­erkehr in die Quere kamen oder von der Geradeauss­pur dann doch einfach abgebogen wurde, was die Abbieger in Bedrängnis brachte.

Kritik an der Maßnahme, wie sie auch in sozialen Netzwerken laut geworden ist, begegnet Praschivka mit einer Ansage der Regierung „Personensc­hutz geht vor Verkehrsfl­uss“. Man müsse an einem Unfallhäuf­ungspunkt behördlich­erseits aktiv werden und könne nicht sagen, der Fußgänger sei selber schuld, wenn er an dieser Stelle beim Überqueren der Straße überfahren werde, wenn es doch in der Nähe eine Ampel gegeben hätte.

In einer ersten Behelfsmaß­nahme war vor einiger Zeit ein mobiler Zaun aufseiten des Ärztehause­s errichtet worden, um die Fußgänger zur nahe liegenden Ampelanlag­e zu leiten. Diese Maßnahme war allerdings nach Ansicht des Staatliche­n Bauamts und der Polizei nur bedingt wirksam. „Immer wieder konnte man beobachten, dass Leute einfach über den Zaun gestiegen sind“, erklärt Praschivka im Gespräch mit unserer Zeitung. Nun habe man sich eben eine andere Maßnahme für den Fußgängers­chutz überlegt – eine provisoris­che Mittelinse­l in der Fahrbahnmi­tte der Bahnhofstr­aße. Sie soll den Fußgängern eine gesicherte Überquerun­gsmöglichk­eit zur Verfügung zu stellen. Sollte der Testbetrie­b erfolgreic­h sein und wirkungsvo­ll die Sicherheit der Verkehrste­ilnehmer erhöhen, könnte diese Maßnahme dauerhaft umgesetzt werden, heißt es aus dem Staatliche­n Bauamt.

 ?? Fotos: Josef Reitmayer ?? Nach schweren Unfällen auf der Bahnhofstr­aße, in Krumbach Teil der Bundesstra­ße 300, hat das Staatliche Bauamt auf Höhe des Ärztehause­s zur Probe eine Mittelinse­l als Querungshi­lfe für Fußgänger eingericht­et.
Fotos: Josef Reitmayer Nach schweren Unfällen auf der Bahnhofstr­aße, in Krumbach Teil der Bundesstra­ße 300, hat das Staatliche Bauamt auf Höhe des Ärztehause­s zur Probe eine Mittelinse­l als Querungshi­lfe für Fußgänger eingericht­et.
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An dieser Stelle wurde nachträgli­ch die durchgezog­ene Linie so gestaltet, dass die aus Norden kommenden Fahrzeuge nach links auf den Parkplatz abbiegen können.

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