Mittelschwaebische Nachrichten

Emma, Jana und Lena retten zwei Rehkitze

Ach so! Die drei Mädchen aus Pfaffenhau­sen haben mit ihren Eltern und einem Jäger eine große Wiese abgesucht

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Weiß du was WiTiKis ist? Das ist die Abkürzung für WaldTierRe­ttungsKids. Emma, Jana und Lena aus Pfaffenhau­sen sind solche WiTiKis. Sie haben nämlich zusammen mit ihren Eltern und einem Jäger aus der Nachbarsch­aft zwei Stunden lang Rehkitze in einer sehr großen Wiese gesucht. Der Bauer hatte ihnen Bescheid gesagt, dass er das Gras mähen möchte – und das wäre für die Rehkitze gefährlich gewesen.

Achtung: Nicht alleine losziehen und suchen

Rehkitze werden in den ersten Wochen nach der Geburt von ihren Müttern in Wiesenstüc­ken beim Waldrand zum Fressen und zum Schlafen allein gelassen. In dem hohen Gras sind sie nur sehr schwer zu entdecken und wenn Gefahr droht, dann flüchten sie nicht, sondern ducken sich an den Boden. Das wird dann für sie gefährlich, wenn ein Traktor zum Mähen kommt.

Das Absuchen der Wiese ist eine Möglichkei­t, Kitze zu retten. Es gibt aber noch einen

Trick, wie Emma, Jana und Lena erfahren haben: Man kann auch tags zuvor zum Beispiel an einem Stecken, der im Boden steckt, einen Luftballon befestigen, der beim geringsten Wind Geräusche macht. Das sorgt für Unruhe und hat zur Folge, dass die Rehmütter die Kleinen dann wegen der Geräusche wegholen. In letzter Zeit setzen manche Tierschütz­er auch Drohnen mit Wärmebildk­ameras ein, die über die zu mähende Wiese fliegen.

Die WiTiKis haben bei der Suchaktion zwei Rehkitze entdeckt, die dann aus der Wiese geholt und in den sicheren Wald gebracht wurden. Tags darauf haben Erwachsene noch mal drei Kitze gefunden und in Sicherheit gebracht. Dabei müssen sie ganz vorsichtig vorgehen. Man darf die Kleinen nämlich nicht mit der bloßen Hand anfassen. Nehmen die Tiere nämlich den Geruch von Menschen an, kann das schlimme Folgen haben. Die Reh-Mütter könnten die nach Mensch riechenden Kleinen nicht mehr als ihre Kinder akzeptiere­n und würden sich auch nicht mehr um sie kümmern. Alleine können Rehkitze aber nicht überleben. Um diese Geruchsübe­rtragung zu verhindern, zogen sich die Retter Handschuhe an und legten mehrere Büschel Gras zwischen Kitz und Handschuhe. Experten betonen, dass Kinder solche Rettungsak­tionen

auf keinen Fall alleine unternehme­n sollen. Wer helfen möchte, kann sich mit Landwirten oder Jägern im Ort in Verbindung setzen.

So haben es übrigens auch Emma, Jana und Lena gemacht. Sie hatten dem Jäger aus der Nachbarsch­aft einen Zettel in den Briefkaste­n geworfen. Darauf

stand, dass sie sich gerne um verletzte Wildtiere in Pfaffenhau­sen kümmern möchten, zum Beispiel um Igel und Vögel. Aus dieser Idee der WiTiKis ist dann die Kitzrettun­gsaktion entstanden. „Vielen lieben Dank an Emma, Jana und Lena und an ihre Eltern“, sagt der Jäger gegenüber Capito.

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Fotos: privat Durch den tollen Einsatz von Emma, Jana und Lena (nicht im Bild) aus Pfaffenhau­sen wurde dieses Rehkitz im hohen Gras gefunden.
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