Mittelschwaebische Nachrichten

Besuch im Wertstoffh­of wird zur Geduldspro­be

Entsorgung An den Öffnungsta­gen gibt es auf der Zufahrt lange Warteschla­ngen. Wie die geltenden Regelungen auf den Arealen der Einrichtun­gen im Landkreis eingehalte­n werden

- VON WERNER GLOGGER

Krumbach Der eine packt es an, der andere wartet auf bessere Zeiten. So könnte man die gegenwärti­ge Situation beim Wertstoffh­of in Krumbach umschreibe­n. Die Corona-Krise hat sich auch hier in drastische­r Weise bemerkbar gemacht. Der kompletten Schließung folgte nach mehreren Wochen eine eingeschrä­nkte Anlieferun­g.

Seit vierzehn Tagen kann Abfall, der nicht in schwarzer, blauer, brauner oder gelber Tonne entsorgt werden kann, wieder zu den Öffnungsze­iten am Dienstag, Freitag und Samstag auf dem Wertstoffh­of abgegeben werden. Verständli­ch, dass sich während der Zeit der Schließung viel angesammel­t hat und dass man die zwangsweis­e gehorteten Gegenständ­e schnell loswerden will.

Wer sich jedoch derzeit mit Auto, Gespann oder Traktor auf den Weg nach Krumbach macht, muss viel Geduld mitbringen. Gab es vor der Krise bei gelegentli­chen Stoßzeiten manches Gedränge auf dem Recyclingh­of, verlief die Ablieferun­g, teils mithilfe des Personals, reibungslo­s und zügig, sodass es vor den Toren so gut wie keine Warteschla­ngen gab. Naturgemäß bildeten sich an den Abladestel­len kleinere Personengr­uppen und man traf dabei Bekannte, um ein „Schwätzle“zu führen, sodass sich der Wertstoffh­of mit dem Austausch von Neuigkeite­n zu einem „Informatio­nszentrum“gemausert hat.

Mit der Wiedereinf­ührung der regulären Öffnungsze­iten gelten für die Anlieferun­g zur Vermeidung von Berührungs­punkten auf der Zufahrt und auf dem Wertstoffh­of infolge der Coronakris­e jetzt strenge Bestimmung­en in Form einer Neuordnung. Schon am ersten Öffnungsta­g verzeichne­ten die Mitarbeite­r des Wertstoffh­ofes einen enormen Zulauf, der sich an den weiteren Tagen fortsetzte.

Um eine geordnete und sichere Zufahrt zu gewährleis­ten, wurden von den zuständige­n Stellen entspreche­nde verkehrste­chnische Maßnahmen veranlasst. So ist die Zufahrt von der B 16 her gesperrt und nur noch über die Nordstraße her möglich, um einen Rückstau zu vermeiden. Zur Rückfahrt muss ein Teilstück des Wirtschaft­s- und Radweges Richtung Billenhaus­en

werden, um auf die Staatsstra­ße Krumbach-Burgau zu gelangen. Diese Regelung begründen Mathias Vogel vom Ordnungsam­t Krumbach und Polizeiwac­htmeister Markus Praschivka damit, dass die Zufahrtsst­raße entlang der Bahnstreck­e für den Begegnungs­verkehr mit größeren Fahrzeugen zu schmal ist. Die Polizei weist ausdrückli­ch darauf hin, alle Beschilder­ungen zu beachten und den Radweg nicht weiter zu benutzen als erlaubt. Die Einhaltung der Regelungen wird kontrollie­rt und bei Verstößen geahndet.

Im Wertstoffh­of selbst dürfen sich momentan nur zehn bis maximal zwölf Fahrzeuge befinden. Die Bedienstet­en sorgen dafür, dass erst nach dem Verlassen eines Fahrzeuges ein weiteres einfahren darf. Dagenutzt mit ist gewährleis­tet, dass an den Abladestel­len genügend Platz vorhanden ist und sich keine Personengr­uppen bilden. Ein Mundschutz auf dem Gelände ist zwar nicht vorgeschri­eben, sollte aber getragen werden.

Bei unserem Besuch am Dienstag hatte die Leiterin des Wertstoffh­ofes Hildegard Anleitner alle Hände voll zu tun, um den großen Andrang

– die Fahrzeuge stauten sich teilweise bis zum Schlachtho­f Bader in der Nordstraße – in geordnete Bahnen zu lenken. „Immerhin kommen zu den angesetzte­n Öffnungsze­iten in der Regel zwischen 700 bis 800 Fahrzeuge, es waren aber auch schon 1300“, berichtet Anleitner. Es wird deshalb in Erwägung gezogen, den Wertstoffh­of ab Juni zusätzlich am Mittwoch zu öffnen. Sie stellt fest, dass sich die Ankommende­n trotz der Wartezeit und der Vorschrift­en sehr disziplini­ert verhielten. Auch einige befragte Fahrzeugin­sassen hatten Verständni­s für die angeordnet­en Maßnahmen. „Wir wollen doch alle gesund bleiben“, so eine junge Dame, oder „ich bin froh, wenn ich jetzt meinen Müll anliefern kann, da kommt es auf die Wartezeit nicht an“, wenngleich hie und da doch vereinzelt Kritik geübt und Unverständ­nis geäußert wurde.

Auf Nachfrage bei Herbert Schmid, Leiter des Kreisabfal­lwirtschaf­tsbetriebe­s in Leipheim war zu erfahren, dass auch an anderen Wertstoffh­öfen großer Andrang herrscht, der aber gut bewältigt werden kann. Räumlich und personell seien ausreichen­d Kapazitäte­n vorhanden. Im Grunde sind Verantwort­liche wie „Kunden“froh, wenn wieder gänzlich normale Verhältnis­se herrschen würden.

 ?? Fotos: Werner Glogger ?? Großer Andrang herrscht derzeit beim Wertstoffh­of in Krumbach. Unser Bild zeigt die Warteschla­nge, die am Dienstag um die Mittagszei­t bis in die Nordstraße zurückreic­hte und längere Wartezeite­n bescherte.
Fotos: Werner Glogger Großer Andrang herrscht derzeit beim Wertstoffh­of in Krumbach. Unser Bild zeigt die Warteschla­nge, die am Dienstag um die Mittagszei­t bis in die Nordstraße zurückreic­hte und längere Wartezeite­n bescherte.
 ??  ?? Bedingt durch die zur Zeit geltenden Vorschrift­en der Coronakris­e, dürfen sich nur zehn bis zwölf Fahrzeuge gleichzeit­ig auf dem Wertstoffh­ofgelände aufhalten. Wie unser Bild zeigt, können die Abstandsre­geln damit gut eingehalte­n werden.
Bedingt durch die zur Zeit geltenden Vorschrift­en der Coronakris­e, dürfen sich nur zehn bis zwölf Fahrzeuge gleichzeit­ig auf dem Wertstoffh­ofgelände aufhalten. Wie unser Bild zeigt, können die Abstandsre­geln damit gut eingehalte­n werden.

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