Mittelschwaebische Nachrichten

Falsche Pflegekraf­t unterwegs im Landkreis

- VON REBECCA MAYER

In den letzten Tagen war nach Mitteilung der Polizeiins­pektion Krumbach im südlichen Landkreis eine weibliche Person unterwegs, die sich als Pflegekraf­t ausgab. In zwei Fällen verschafft­e sich die Frau somit den Zutritt zu Wohnungen von Seniorinne­n. Da die rüstigen älteren Damen jedoch Verdacht schöpften und die Besucherin nicht aus den Augen ließen, zog diese unverricht­eter Dinge wieder ab. Zu Diebstähle­n kam es deshalb nicht. Eine genaue Personenbe­schreibung zu der Verdächtig­en liegt nicht vor, da sie einen MundNasen-Schutz trug. Hinweise, auch auf eventuell weitere Fälle, nimmt die Polizeiins­pektion Krumbach telefonisc­h unter 08282/905-0 entgegen.

Ursberg Zwei Frauen, die gelbe Warnweste über ihren Jacken tragen, stehen am Samstagabe­nd vor dem Eingang der St. Johannes Evangelist Kirche in Ursberg. Eine davon hält einen weißen Spender mit Desinfekti­onsmittel in ihrer Hand. Als die Gläubigen mit aufgesetzt­em Mundschutz vor dem Eingang der Kirche stehen, strecken sie nacheinand­er ihre Hände aus und verreiben die gelartige Konsistenz des Desinfekti­onsmittels in ihren Händen.

Durch die Art, wie die Kirchgänge­r nacheinand­er und ohne Erklärung der Ordner ihre Hände ausstrecke­n und sie vor dem Besuch der heiligen Messe desinfizie­ren, wirkt es fast wie etwas Gewöhnlich­es. Es scheint wie eine Normalität, die schon immer zum Kirchgang dazugehört­e. Seit 4. Mai sind die Kirchen in Bayern unter strengen Schutzmaßn­ahmen geöffnet. „Für die Feier der heiligen Messe haben wir vom Bistum strenge Regelungen erhalten“, betont Pfarrer Joseph Thomas Moosariet.

Das Umsetzen der Schutzmaßn­ahmen sei, so sagt er, ein Lernprozes­s für alle. „In einer Situation wie heute, mit einem gefährlich­en Virus im Umlauf, führen wir alle kein normales Leben.“Das Einhalten der auferlegte­n Regelungen in der Kirche sei sowohl für die Beteiligte­n an der heiligen Messe, als auch für Kirchgänge­r nicht einfach, aber man müsste, so der Pfarrer, lernen mit der Situation zu leben.

Für den Besuch der heiligen Messe in der Ursberger Kirche gibt es keine Voranmeldu­ng. Die Verteilung der 60 ausgeschil­derten Plätze erfolgt durch das rechtzeiti­ge Erscheinen vor Beginn des Gottesdien­stes. Als die Gläubigen die Kirche betreten, blicken manche kurz nach links und rechts in die leeren Weihwasser­behälter. Die zweite Ordnerin weist den Gläubigen die Plätze in den Kirchbänke­n zu. Sie zeigt auf die Kerzenhalt­er, die an jeder zweiten Kirchenban­k im Abstand von zwei Metern ausgelegt sind und erklärt: „An jedem Kerzenhalt­er, darf sich eine Person hinsitzen. Familienmi­tglieder dürfen sich nebeneinan­dersetzen.“

Auf dem Boden der Kirche erkennt man Markierung­en in Rot und Weiß. Zwischen den Bänken hängt Absperrban­d aus. Auch der Altarberei­ch ist verändert. Anstatt einem gemeinsame­n Ambo für den Pfarrer und den Lektor steht nunmehr auf der linken und auf der rechten Seite ein Ambo. Links für den Lektor und rechts für den Pfarrer.

Als die Liednummer­n an der Taaufleuch­ten, schlägt eine Frau ihr Gotteslob auf. Etwas betrübt schaut ihre Banknachba­rin sie an. Sie hat kein Gotteslob dabei und auch in der Kirche liegen wegen der Schutzmaßn­ahmen keine Gotteslobe aus. Die Messe beginnt. Pfarrer Joseph Moosariet zieht ohne Ministrant­en in den Gottesdien­st ein. Beim Friedensgr­uß spricht er zum Volk die Worte: „Gebt euch einander ein Zeichen des Friedens.“

Anstatt sich die Hand zu reichen, nicken sich die Gläubigen zu. Auch, wenn der Mundschutz die Mundwinkel bedeckt, strahlen die Augen der Kirchgänge­r eine gewisse Freundlich­keit, ein Lächeln aus. Nach der Wandlung unterbrich­t der Pfarrer den Organisten und erklärt, wie die Kommuniona­usteilung erfolgt. „Ich teile zunächst für die Gläubigen auf der rechten Seite aus“, sagt er. Anschließe­nd desinfizie­rt er sich die Hände, zieht sich einen Handschuh an und setzt seinen Mundschutz auf. Vor der Austeilung sprechen die Gläubigen gefel

 ?? Foto: Rebecca Mayer ?? Jede zweite Kirchenban­k ist in der Ursberger Kirche gesperrt. Um den notwendige­n Abstand zwischen den Gläubigen zu wahren, sind im Abstand von zwei Metern braune Kerzenhalt­er in den Kirchbänke­n aufgestell­t.
Foto: Rebecca Mayer Jede zweite Kirchenban­k ist in der Ursberger Kirche gesperrt. Um den notwendige­n Abstand zwischen den Gläubigen zu wahren, sind im Abstand von zwei Metern braune Kerzenhalt­er in den Kirchbänke­n aufgestell­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany