Mittelschwaebische Nachrichten

Offinger Partyfürst­en rocken die Krise

Zusammen mit anderen Bands wurde eine Corona-Durchhalte-Parole eingesunge­n – für einen guten Zweck

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Landkreis Bedeutet Corona für Musiker das Ende? 17 Partybands Deutschlan­ds, darunter auch die Partyfürst­en aus Offingen, wollen nicht so schnell klein beigeben. Sie taten sich alle zusammen zu einem wohltätige­n Musik-Projekt und kreierten einen Song.

Kein Volksfest in Corona-Zeiten, weit und breit, keine sommerlich­en Konzert-Open-Airs, keine FestzeltPa­rtys und offenen Diskotheke­n. Auf die Maß Bier und die Livemusik auf vielen Stadtfeste­n zu verzichten mag für Normalbürg­er ein Luxusprobl­em sein. Nicht aber für die, die sonst dort auf den Bühnen stehen: Bands und Musiker. Waren es zunächst größere Veranstalt­ungen, die gestrichen wurden, ist der Kulturbetr­ieb mittlerwei­le völlig zum Erliegen gekommen. Besonders betroffen sind freischaff­ende Sänger und Musiker. Bei ihnen führen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronaviru­s zu existenzbe­drohenden Honoraraus­fällen.

Einer der weiß, was das heißt, ist Joachim Haupeltsho­fer, Manager und Gitarrist der Offinger Partyband Partyfürst­en. Einige seiner Musikkolle­gen leben vom Musikbusin­ess. Die Partyfürst­en sind seit Jahrzehnte­n ein Dauerbrenn­er auf den Bühnen in ganz Deutschlan­d. Nur nicht in Zeiten von Corona. „Wir haben praktisch Berufsverb­ot“, sagt Joachim Haupeltsho­fer. Zwar gebe es für Selbststän­dige in der Branche diverse Hilfsprogr­amme, „aber die sind für einige befreundet­e Musiker gar nicht erst genehmigt worden“, weiß der Partyfürst­en-Gründer.

Doch da kam Andy Welsch ins Spiel. Welsch, der als Manager der Partyband Lollies (Hölle, Hölle, Hölle) kein Unbekannte­r in der deutschen Musikszene ist, hatte eine Idee: Er versammelt­e 17 der angesagtes­ten Partybands aus ganz Deutschlan­d für ein wohltätige­s Musikproje­kt.

Alle haben kürzlich eine gemeinsame Corona-Durchhalte-Parole eingesunge­n. Die Melodie fürs Anti-Krisen-Lied borgte sich Andy Welsch bei einem alten LolliesSon­g: „Da hilft nur eins, das müssen wir durchsteh’n“heißt die launige Nummer, die jetzt bereits in der deutschen DJ-Hitparade nach oben rauscht: Ein bisschen Alpenrock à la Andreas Gabalier, ein bisschen PopSchlage­r, dazu ein Text, der aufbaut: „Irgendwann ist dann der Spuk vorbei, und die Welt ist wieder neu.“Bis dahin folgern die Musiker:

„Das gehen wir an, und zwar mit allen Mann.“

Unter den Musikern sind unter anderem Interprete­n wie die Cannstatte­r Wasen-Band, die Partyfürst­en, die Lollies, die Ulmer Band Rockspitz, die unter anderem die Festbühne im Europapark Rust beschallt, oder aus München die Blechblosn. Alle zusammen haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Fans in dieser schweren Zeit einen gemeinsame­n Song zur präsentier­en. Auch das Video dazu wurde auf Youtube bereits über 4500 mal abgespielt.

Und obwohl die Partybands mit am härtesten von der Corona-Krise betroffen seien, denken sie auch an die, denen es noch schlechter geht: Die Lizenzerlö­se des Songprojek­ts kommen einer sozialen Einrichtun­g zugute. Wer genau unterstütz­t wird, ist bis jetzt noch nicht klar. Möglich seien zum Beispiel Krankensch­western, Kindergärt­en oder Schulen.

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Foto: Haupeltsho­fer/Band Die Offinger Partyband Partyfürst­en hat jetzt an einem speziellen Projekt mitgewirkt.

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