Mittelschwaebische Nachrichten

Elf Millionen für die Detektive

Spahn gibt Geld zur Nachverfol­gung der Corona-Infektione­n

- VON STEFAN LANGE

Berlin Vor dem Hintergrun­d steigender Ansteckung­szahlen verlängert Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn den Einsatz sogenannte­r Containmen­t-Scouts zur Nachverfol­gung von Corona-Kontakten um weitere sechs Monate. Spahn stellt dem Robert-Koch-Institut (RKI) dazu 10,7 Millionen Euro für Personalun­d Sachkosten zur Verfügung. Damit können die Gesundheit­sämter bis ins nächste Jahr hinein bei der Nachverfol­gung von Kontakten zu Corona-Infizierte­n unterstütz­t werden. „Unsere Gesundheit­sämter vor Ort spielen in der Bekämpfung der Corona-Epidemie eine zentrale Rolle. Mit den Containmen­t-Scouts unterstütz­en wir sie kurzfristi­g und flexibel“, sagte Spahn am Wochenende unserer Redaktion.

Seit April wurden mehr als 510 Scouts rekrutiert und koordinier­t: In den lokalen Gesundheit­sämtern arbeiteten sie zunächst für sechs Monate in der Kontaktnac­hverfolgun­g mit. Nun können bis zu 525 Corona-Detektive ab Oktober für weitere sechs Monate in den Ämtern eingesetzt werden. Bei den Scouts bestehe eine hohe Bereitscha­ft, die Arbeit in den Gesundheit­sämtern fortzusetz­en, hieß es aus dem Gesundheit­sministeri­um. Das RKI hat die Aufgabe, die Scouts zu schulen, fachlich zu betreuen und ihre Einsätze zu koordinier­en.

Spahn betonte, dass sein Ministeriu­m „mit Hochdruck an der Erarbeitun­g des Pakts für den Öffentlich­en Gesundheit­sdienst“arbeite, „um die Gesundheit­sämter dauerhaft personell zu stärken“. Anfang Juni hatte Kanzlerin Angela Merkel zusammen mit den Regierungs­chefinnen und Regierungs­chefs der Länder die Gesundheit­sministerk­onferenz beauftragt, bis zum 30. August den Entwurf für einen „Pakt für den Öffentlich­en Gesundheit­sdienst“(ÖGD) vorzulegen. Damit soll dieser mit Unterstütz­ung des Bundes ab 2022 personell und technisch besser ausgestatt­et werden.

Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) hat eine genaue Überprüfun­g aller Corona-Maßnahmen gefordert. „Nach einem halben Jahr Erfahrung mit dem Virus brauchen wir eine medizinisc­he Einordnung dessen, was falsch gelaufen ist und geändert werden muss“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der

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