Mittelschwaebische Nachrichten
VHS-Arbeit nimmt Fahrt auf
Warum die VHS trotz der krisenbedingten Einschnitte optimistisch in die kommenden Monate blickt und „mit Abstand“ein umfassendes Programm präsentieren kann
Die Corona-Krise hat auch die Arbeit der Volkshochschulen (VHS) schwer getroffen. Doch nun nimmt ihre Arbeit wieder Fahrt auf – allerdings „mit Abstand“.
Krumbach Zwar mit Abstand und mit Einsatz von Desinfektionsmitteln – aber die Krumbacher Volkshochschule (VHS) fährt sozusagen ihren „Motor“allmählich wieder hoch. Johanna Herold, Vorsitzende der Krumbacher VHS, skizzierte jetzt, wie der Betrieb der VHS ab Herbst aussieht.
Dann soll es wieder ein umfangreiches Kursprogramm geben, Räumlichkeiten wie die Mittelschule und das Bürgerhaus können genutzt werden. Doch Fakt ist auch, dass mit Blick auf die Corona-Krise das Abstandhalten die Regel ist und, wie es Johanna Herold umschreibt, die entsprechenden Hygienekonzepte umgesetzt werden. So wird auch der Einsatz von Desinfektionsmitteln die Regel bleiben.
Bewusst verzichtet hat die VHS auf die bekannten Bildungsfahrten mit Bussen. „Diese Fahrten fallen aus“, sagt Johanna Herold. Stattdessen soll es lokale Angebote geben wie beispielsweise Stadtführungen oder auch Führungen im Mittelschwäbischen Heimatmuseum. Aber in der unmittelbaren Region gebe es ja jede Menge zu entdecken und durch die Corona-Krise würde dies auch wieder mehr in den Mittelpunkt rücken, erläutert die VHSVorsitzende.
Seit weit über 50 Jahren ist die Volkshochschule (VHS) in ehrenamtlicher Leitung in Krumbach. Vor Kurzem fand die Mitgliederversammlung statt, bei der es mit Blick auf aktuelle Entwicklungen naturgemäß andere Themenschwerpunkte gab als in früheren Jahren. Doch selbstredend war auch der Tätigkeitsbericht für das Jahr 2019 ein zentrales Thema.
Demzufolge gab es im Berichtsjahr 2019 am VHS-Standort Krumbach selbst und den angeschlossenen
Thannhausen, Ziemetshausen und Neuburg/Kammel insgesamt 190 Kurse, Seminare und VHS-Lehrgänge, die von 2015 Teilnehmern besucht wurden.
Durchschnittlich belegten elf Teilnehmer einen Kurs, was wiederum einer seit Jahren konstanten Quote entspricht. Hinzu kommen noch etliche Dutzend spezielle Vortragstermine, Autorenlesungen und Veranstaltungen. Zudem sind ins Volkshochschulprogramm Studienfahrten, Exkursionen, Führungen und jede Menge Sondertermine eingebunden.
Aus der aktuellen Arbeit berichteten Johanna Herold und Beiratsvorsitzender Bürgermeister Hubert Fischer von der Einführung des Qualitätsmanagement-Systems (EFQM) an bayerischen Volkshochschulen und deren Auswirkung auf die lokale VHS. Um die darin geforderten Mindestanforderungen zu erfüllen, sind „strukturelle Verbesserungen“angestrebt. Konkret geht es darum, sich „in der Fläche des mittelschwäbischen Raumes noch präsenter aufzustellen und damit einen ‚Mehrwert’ zu verbuchen.“(Fischer). Angestrebt sind beispielsweise Kooperationsvereinbarungen mit angrenzenden Volkshochschulen, auch über die Landkreisgrenzen hinaus; von ersten Sondierungsgesprächen mit Mindelheim, „auch auf der politischen Schiene“wurde berichtet.
Zum Thema Finanzen, Zuschüsse und Leistungen legte VHS-Schatzmeister Uwe Leikert der Mitgliederversammlung einen soliden Kassenbericht vor.
Nach der fällig gewordenen Neuwahl der Beiräte gehören diesem VHS-Gremium für die nächsten vier Jahre an: Die Bürgermeister der VHS-Mitgliedsgemeinden Hubert Fischer (Krumbach), Markus DopAußenstellen fer (Neuburg/Kammel), Alois Held (Thannhausen), Ralf Wetzel (Ziemetshausen; ferner die stellvertretende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab (Thannhausen), die Schulleiter Rudolf Kögler (Staatliche Realschule Krumbach), Jochen Schwarzmann (vom Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach), Karin Virag (Mittelschule Krumbach) und als weitere Mitglieder: Stadtpfarrer Josef Baur, Dr. Edith Fiscal, Leonhard Göppel, Christoph Helmes, Michael Nagenrauft, Alfons Schier (alle Krumbach).
Mit Dankesworten und Erinnerungspräsenten verabschiedet wurden die bisher im VHS-Beirat wirkenden Mitglieder: die ehemaligen Bürgermeister Georg Schwarz (Thannhausen), Anton Birle (Ziemetshausen), Rainer Schlögl (Neuburg/Kammel), ebenso Philipp Kaiser (ehemaliger VHS-Leiter, Krumbach).
Nachdem sie über 46 Jahre als Kassenprüfer für die VHS Krumbach bestellt waren, haben auch Werner Weiß und Walter Gleich ihre Mitarbeit für die VHS-Interessen im Ehrenamt beendet. Dafür erhielten sie Beifall der Mitgliederversammlung und herzlich gehaltene Dankesworte.
Wie es, beeinträchtigt durch die Coronaeinschränkungen im „Krumbacher Bildungsherbst“weitergehen soll, skizzierte, wie bereits erwähnt, Johanna Herold mit Hinweisen auf ein durch die Krise bedingtes eingeschränktes VHS-Angebot. Aber im Gespräch mit unserer Redaktion betont Johanna Herold auch, dass sie optimistisch in die neue „Bildungssaison“blicke, bei Einhalten der Abstandsregeln sei die Durchführung der Kurse gut möglich.
Zudem beteiligt sich die VHS bekanntlich auch am Literaturherbst, der am 10. September starten soll (wir berichteten).