Mittelschwaebische Nachrichten
„Eher eine Tortur für Schüler“
Maskenpflicht auch im Klassenzimmer?
München Die Bayerische Staatsregierung will kurz vor dem Ende der Sommerferien über eine mögliche Maskenpflicht im Schulunterricht entscheiden. Als Termin nannte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den 1. September. Dann wolle er unter anderem mit Lehrervertretern sprechen, sagte er. Söder nannte den Schulstart bundesweit einen „schwierigen Balanceakt“. Er deutete aber an, dass er eine bayernweite Maskenpflicht auch im Unterricht skeptisch sieht: Wenn es in Landkreisen kaum Fälle gebe, wäre dies „eher eine Qual und Tortur für die Schüler“, sagte er. Deshalb müsse man eher flexibel agieren.
Zuvor hatte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, eine generelle Maskenpflicht im Klassenzimmer für unabdingbar erklärt. In einem Interview mit der Passauer Neuen Presse bezeichnete er es als „aberwitzig“, dass in Supermärkten, Zügen und bei Veranstaltungen Masken und Abstandsregelungen vorgeschrieben seien, an Schulen aber darauf verzichtet werde.
● Bars & Clubs Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will den 5000 Bars, Clubs, Discotheken und Kneipen in Bayern in der Corona-Krise eine Perspektive geben. „Natürlich wird kein Discound Party-Betrieb möglich sein, aber es gibt Grenzbereiche, wo sich die eine oder andere Bar gut aufstellen kann, indem sie Speisen anbietet“, sagte Aiwanger dem Münchner Merkur. Salzstangen und Erdnüsse als Speisen zu deklarieren, reiche eher nicht aus. Die Untergrenze zog Aiwanger bei Wurstsemmeln und Baguettes.
● Koordinator Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) wird Corona-Koordinator der Bayerischen Staatsregierung. Herrmann soll den Kampf gegen das Virus und die Anti-Corona-Maßnahmen der Staatsregierung stärker bündeln und besser koordinieren, teilte Söder mit. Herrmann hatte auf dem Höhepunkt der Krise auch den Katastrophenstab der Staatsregierung geleitet, der aber schon vor einigen Wochen aufgelöst wurde.