Mittelschwaebische Nachrichten
Großbrand auf Pferdehof in Jettingen
Feuerwehrmann verletzt
Jettingen-Scheppach Ein Feuer auf dem Hof von Sportpferde Weishaupt in Jettingen hat am Montag zu einem Großeinsatz geführt. Die Managerin des landesweit renommierten Stalls und Lebensgefährtin von Besitzer Josef Weishaupt, Linda Carmagnani, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass ein Mädchen, das bei den Pferden hilft, Qualm gesehen habe. Einen Strohballen habe sie als Quelle ausmachen können. Sie habe einen Lehrling gerufen, doch nachdem der Löschversuch scheiterte, habe man die Feuerwehr gerufen. Der Brand habe sich in Sekundenschnelle ausgebreitet. Weite Teile des Hofes seien betroffen, neben dem alten Stalltrakt unter anderem eine Lagerhalle, die Stroh- und Heuernte, Zubehör, Futter und Maschinen. Auch die Autos der Lehrlinge wurden demnach zerstört, insgesamt brannten vier Wagen aus.
Zumindest konnten die 21 Pferde aus den Stallungen in Sicherheit gebracht werden, weitere auf der Koppel seien nicht in Gefahr gewesen. Am späten Montagnachmittag sagte Carmagnani, dass gut die Hälfte schon bei Bekannten untergebracht werden konnte, für die weiteren suchte man noch Plätze. Neben der Tatsache, dass keines der Pferde – aber wohl zwei Hühner – und keine Angestellten zu Schaden kamen, könne man von Glück im Unglück sprechen, dass der Brand eine Minute vor 13 Uhr entdeckt wurde. „Wir essen immer um eins. Daher hätten wir das Feuer dann wohl nicht mehr rechtzeitig bemerkt, um die Tiere zu retten.“
Wie es nun konkret weitergeht, weiß Carmagnani noch nicht. Aber fest stehe: „Abreißen und wieder aufbauen. Wir machen auf jeden Fall weiter.“Die Polizei schätzt den Schaden auf gut eine Million Euro. Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen. Zur Brandursache konnte die Polizei noch nichts sagen. Carmagnani erklärte, es werde wohl von einer Selbstentzündung des Strohballens ausgegangen.
Im Einsatz waren Feuerwehren aus mehreren Orten mit insgesamt etwa 255 Kräften sowie der Rettungsdienst. Bei den Löscharbeiten kam es gegen 16.30 Uhr plötzlich zu einer Verpuffung. Kreisbrandrat Stefan Müller sagte unserer Zeitung, dass der eigentliche Brand bereits gegen 15 Uhr unter Kontrolle gewesen sei. Beim Betanken einer Tragkraftspritze habe sich dann aber die Verpuffung ereignet. Ein Feuerwehrmann aus Ried sei mit schweren Verbrennungen mit einem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik nach Murnau geflogen worden. Die Feuerwehr Ried sei dann aus dem Einsatz genommen worden, die Kameraden würden betreut.
Nachdem der Brand unter Kontrolle war, brachte die Feuerwehr die Strohballen mit Baggern ins Freie und löschte sie weiter ab. Ein weiteres Problem: Öl floss in den Riedbach, der zur Mindel führt, und in einen Löschwasserteich. Also mussten Ölsperren gesetzt werden und das Wasserwirtschaftsamt wurde eingebunden.