Mittelschwaebische Nachrichten

Als Hebamme in Krumbach begleitete sie 3000 Geburten

Maureen Dalton, die 30 Jahre Beleghebam­me war, geht in den Ruhestand. Wie ihre Tochter eine Lebenslini­e fortführt

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Krumbach „Hektik nützt ja nichts.“Für Maureen Dalton war es immer wichtig, Ruhe auszustrah­len, die sich dann auch auf die werdenden Eltern übertragen hat. Annähernd 3000 Geburten hat sie in 30 Jahren als Beleghebam­me an der Klinik Krumbach begleitet – eine stattliche Zahl. Jetzt haben Klinikvors­tand Dr. Volker Rehbein und Klinikdire­ktor Hermann Keller Maureen Dalton in den Ruhestand verabschie­det, mit vielen guten Wünschen und coronabedi­ngt im kleineren Rahmen.

Klinikvors­tand Dr. Rehbein rückte die stattliche Anzahl der insgesamt 2985 Geburten in den Fokus, bei denen Maureen Dalton in der Klinik Krumbach für Mutter und Kind eine wichtige Stütze war. Als Sprecherin des freiberufl­ichen Hebammente­ams erstellte sie nicht nur Dienstplän­e und organisier­te den Einsatz von Praktikant­innen und Schülerinn­en, sondern sie war auch ein wichtiges Bindeglied zwischen Hebammen, Belegärzte­n und der Klinik.

Auch dafür dankte Rehbein ihr. Nach Daltons Abschied muss das Hebammente­am eine neue Sprecherin wählen.

Geburtshil­fe ist Teamarbeit und so waren auch die Belegärzte Dr.

Robert Landthaler und Dr. Georg Vitsek zur Verabschie­dung gekommen. Sie würdigten Dalton nicht zuletzt für ihre Ruhe und Gelassenhe­it in jeder Situation.

„Wir haben immer gerne mit Ihnen zusammenge­arbeitet“, sagte Landthaler. Judith Eder, die zusammen mit weiteren fünf Beleghebam­men zum Krumbacher Team gehört, lobte Ausdauer und Kraft von Maureen Dalton, die auch nach etlichen Nachtdiens­ten in Folge nie erschöpft oder ausgelaugt gewirkt habe.

Das lässt sich wohl mit Maureen Daltons großer Liebe zu ihrem Beruf erklären und auch mit den vielen Glücksmome­nten, die sie in all den Jahren als Hebamme mit Müttern und Vätern teilen durfte.

„Oft war ich auch berührt von den Freudenträ­nen der Väter“, sagt sie. Die in New Jersey/USA geborene und im oberpfälzi­schen Schwandorf aufgewachs­ene Maureen Dalton sagt über sich selber, dass sie ein positiv denkender Mensch ist, nicht nur im Beruf.

Nach dem Hebammenex­amen in Erlangen und Jahren in den USA kam sie am 1. August 1990 als freiberufl­iche Hebamme an die Klinik Krumbach. Damals bestand das Team aus drei Hebammen, fast 500

Geburten im Jahr gab es. Zehn bis zwölf Nachtdiens­te und fast ebenso viele Tagdienste in einem Monat waren damals keine Seltenheit. Ab 1995 waren die Hebammen in Krumbach zu viert und begannen dann auch mit der häuslichen Nachsorge für Mutter und Kind.

Jetzt begleiten sechs Beleghebam­men die Geburten in Krumbach.

Arbeit an Wochenende­n, nachts und an Feiertagen gehört nach wie vor zum Beruf. „Das hat mir nie etwas ausgemacht“, sagt Maureen Dalton dazu. Dass sie ihren Ruhestand genießen kann, ohne dass Telefonkli­ngeln sie plötzlich in den Kreißsaal ruft, will sie genießen.

Aber so ganz lässt ihr Beruf sie nach 30 Jahren in Krumbach mit 2985 Geburten, 2000 Nachtdiens­ten und 2200 Tagdienste­n doch nicht los. Nachsorgen für Mutter und Kind übernimmt Maureen Dalton auch weiterhin.

„Es ist einfach schön, auch nach der Geburt für die Frauen da zu sein und zu sehen, wie die Kinder gedeihen“, sagt die bald 64-Jährige. Und sie freut sich außerdem, dass ihre Tochter Samantha den gleichen Beruf ergriffen hat und jetzt ebenfalls als Beleghebam­me an der Klinik Geburten begleitet.

 ?? Foto: Irmgard Lorenz/Klinik Krumbach ?? Mit Dank und guten Wünschen hat die Klinik Krumbach Hebamme Maureen Dalton nach 30 Jahren in den Ruhestand verabschie­det. Das Bild zeigt von links Klinikvors­tand Dr. Volker Rehbein, Dr. Georg Vitsek, Kinderkran­kenschwest­er Irmgard Neu, Samantha und Maureen Dalton, Klinikdire­ktor Hermann Keller, Hebamme Sophie Wedekind, Dr. Robert Landthaler, Kinderkran­kenschwest­er Anja Schuster und Hebamme Judith Eder.
Foto: Irmgard Lorenz/Klinik Krumbach Mit Dank und guten Wünschen hat die Klinik Krumbach Hebamme Maureen Dalton nach 30 Jahren in den Ruhestand verabschie­det. Das Bild zeigt von links Klinikvors­tand Dr. Volker Rehbein, Dr. Georg Vitsek, Kinderkran­kenschwest­er Irmgard Neu, Samantha und Maureen Dalton, Klinikdire­ktor Hermann Keller, Hebamme Sophie Wedekind, Dr. Robert Landthaler, Kinderkran­kenschwest­er Anja Schuster und Hebamme Judith Eder.

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