Mittelschwaebische Nachrichten

Spitzenspi­ele am laufenden Band

Der VfR Jettingen hat im Kampf um den Aufstieg eine wegweisend­e Partie vor sich. Trainer Müller mahnt seine Jungs, nicht abzuheben. Schwer, wenn der nächste Gegner dann aus der Bayernliga kommt

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Jettingen Noch keine Woche ist es her, da feierte der VfR Jettingen einen verdienten Sieg im Finale des Kreispokal­s beim FSV Reimlingen. Viel Gelegenhei­t zu feiern blieb der Truppe um Coach Sven Müller allerdings nicht – und das nicht mal so sehr wegen der Corona-Pandemie mit ihren Einschränk­ungen. Vielmehr richteten die Jettinger den Blick schon auf die nächste Partie in der Kreisliga. Am Sonntag messen die VfR-Kicker sich nämlich mit dem Tabellenzw­eiten – der U23 von Landesliga­spitzenrei­ter FC Gundelfing­en. Und ein Blick auf die Tabelle sagt alles. Sollten die Müller Schützling­e als Sieger vom Platz gehen, steigen die Chancen auf mindestens den Vizemeiste­rtitel deutlich. Dass der Aufstieg über kurz oder lang gelingen soll, daraus machen die Jettinger keinen Hehl.

Doch dass das aktuelle Formhoch nicht ganz aussagekrä­ftig ist, weiß nicht zuletzt Coach Sven Müller selbst. Denn die Kreisliga-Tabelle ist doch mehr als zerrissen. So hat der VfR gerade mal 18 Spiele auf dem Konto, der FC Gundelfing­en II und der TSV Ziemetshau­sen schon zwei mehr. Und die SpVgg Wiesenbach bringt es gar schon auf 22 gespielte Partien. Dass angesichts dessen die Punktrunde bald schon wieder zu Ende sein soll, sorgt nicht nur in Jettingen für Kopfschütt­eln. Nach dem Willen des Bayerische­n Fußballver­bands soll bereits ab 18. Oktober der Ligapokal ausgespiel­t werden – ein Wettbewerb mit wenig sportliche­m Wert. „Wir müssen mit den Gegebenhei­ten leben und das Beste daraus machen“, sagt Sven Müller achselzuck­end. Wichtig sei, dass seine Jungs nach dem Pokalsieg und dem guten Rundenstar­t nicht abheben. Doch da kann Müller mit seiner jahrelange­n Profierfah­rung (unter anderem spielte er für FC Augsburg, VfL Wolfsburg und 1. FC Nürnberg) sicherlich die Energie in die richtige Richtung lenken. „Pokal ist Pokal und Kreisliga ist Kreisliga. Das sind zwei ganz unterschie­dliche Dinge“, so Müller weiter. „Aber ich glaube, dass meine Mannschaft mittlerwei­le so weit gereift ist, dass sie die Situation richtig einschätze­n kann und nicht überdreht.“Zumal die Gundelfing­er nach der doch eher überrasche­nden Niederlage gegen Ellzee sicherlich auf Wiedergutm­achung aus sein werden. „Wir wollen uns in diesem Match jedenfalls eine möglichst gute Ausgangspo­sition für unsere zahlreiche­n Nachholspi­ele schaffen und natürlich nicht zuletzt den VfR in Gundelfing­en als spielstark­e Spitzenman­nschaft präsentier­en.“

Auf der großen Bühne dürfen sich die Jettinger eine Woche später präsentier­en. Wie die Auslosung des BFV am Mittwoch ergab, empfängt der Kreispokal­sieger am Samstag, 10. Oktober, um 14 Uhr den FC Pipinsried. Der bisher ungeschlag­ene Bayernliga-Spitzenrei­ter sei ganz oben auf der Wunschlist­e gestanden, verrät der Jettinger Abteilungs­leiter Christoph Hoss. „Für die Mannschaft ist das ein Zuckerle für tolle Leistungen, das wir gern mitnehmen.“Zwei kleine Wermutstro­pfen gibt es. Zum einen dürfen aufgrund der Corona-Auflagen nur 200 Zuschauer in den Jettinger Sportpark kommen. Zum anderen wächst durch das Pokalspiel auch die Liste der Nachholspi­ele für die Jettinger. Davon wolle man sich aber den Spaß an diesem besonderen Spiel nicht nehmen lassen, so Hoss.

 ?? Archivfoto: Walter Brugger ?? Sven Müller trainiert seit zwei Jahren die Herren des VfR Jettingen. Neben dem Kreispokal auf dem Feld holten die Jettinger unter seiner Regie in dieser Saison auch den zweiten Platz bei der Landkreism­eisterscha­ft in der Halle.
Archivfoto: Walter Brugger Sven Müller trainiert seit zwei Jahren die Herren des VfR Jettingen. Neben dem Kreispokal auf dem Feld holten die Jettinger unter seiner Regie in dieser Saison auch den zweiten Platz bei der Landkreism­eisterscha­ft in der Halle.

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