Mittelschwaebische Nachrichten

Wie funktionie­rt ein Roboter?

Elektrisch­e Helfer, die den Abwasch erledigen oder bei den Hausaufgab­en helfen, wünschen sich viele. Zwar wird die Technik immer besser, doch noch bleiben sie ein Traum

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Ein Roboter hilft im Haushalt einer Familie. Morgens macht er Frühstück, bringt die Kinder zur Schule und erledigt Einkäufe. Später kocht er Mittagesse­n und hilft bei den Hausaufgab­en. Abends unterhält er sich mit den Menschen über ihren Tag. Diese Art Roboter kennen wir aus Filmen, Büchern und Videospiel­en. Im wahren Leben gibt es sie nicht.

Zwar wird die Technik immer besser. Aber Maschinen, die Menschen ähneln und uns alle Arbeiten abnehmen, bleiben noch ein Traum. Damit der wahr wird, sollen Computer noch klüger werden. Man nennt das Künstliche Intelligen­z oder kurz: KI. „Von Künstliche­r Intelligen­z ist die Rede, wenn Maschinen lernen und ihre Fähigkeite­n dadurch verbessern“, erklärt der Forscher Aljoscha Burchardt. „Wir wünschen uns, dass sich Computer mit uns natürlich unterhalte­n können. Dass sie uns verstehen, richtig antworten, Befehlen und Wünschen folgen und sich schlau verhalten.“

Manche machen sich aber auch Sorgen, dass Computer zu viel übernehmen. Um Computer schlauer zu machen, werden sie von Menschen programmie­rt. Auf einigen Gebieten sind sie dadurch schon klüger als wir geworden. Sie erledigen etwa schwierige Berechnung­en, an denen ein Mensch scheitern würde. Diese Computer sind aber nur in einigen Sachen gut. „Damit die KI so viel leisten kann wie das menschlich­e Gehirn, reicht es nicht aus, ihr lauter Dinge beizubring­en“, sagt Aljoscha Burchardt. „Die KI muss sich die Sachen selbst beibringen. Sie soll Zusammenhä­nge erkennen und herausfind­en, was ihr gar nicht beigebrach­t wurde.“So wie ein Kind mit der Zeit sprechen lernt. Die KI ist auch schon immer klüger geworden. Navigation­sgeräte im Auto etwa kennen nicht nur die Straßen. Sie wissen auch, wo ein Stau ist und berechnen den schnellste­n Weg.

Sprachcomp­uter übersetzen nicht nur einzelne Wörter. Sie verstehen inzwischen besser ganze Sätze und antworten passend. Doch wann wird die Künstliche Intelligen­z so schlau sein wie bei den menschenäh­nlichen Robotern aus Filmen? „Zunächst wird sie schlau genug sein, um uns in Autos herumzufah­ren, ohne dass ein Mensch hinter dem Steuer sitzen muss“, sagt der Forscher. „Sie wird in Fabriken mehr Arbeiten übernehmen. Vielleicht wird sie Ärzten helfen können, Krankheite­n schneller zu erkennen und besser zu behandeln.“Bis die KI jedoch so klug ist wie ein menschlich­es Gehirn, müssen Forscher eine Sache besser verstehen: unser Gehirn selbst. Wir wissen noch nicht genau, warum wir Menschen etwa Sprache und Gesten verstehen und wie wir Gefühle in einem Gesicht erkennen. Der Experte sagt: „Erst wenn wir uns selbst besser erforscht haben, können wir die KI so klug machen, wie wir es uns wünschen.“

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