Mittelschwaebische Nachrichten

Die Bayernliga als Wundertüte

Frauenhand­ball Die Günzburger­innen tun sich zum Saisonstar­t gegen Freising-Neufahrn schwer. Das ist aber nicht die Ursache für ein sehr bescheiden formuliert­es Saisonziel

- VON JAN KUBICA

Günzburg Puh, war das ein trockenes Stück Brot. Nach zähem Ringen und dank einer großen Energielei­stung haben die Handballer­innen des VfL Günzburg ihr Auftaktspi­el der Bayernliga-Runde gegen die HSG Freising-Neufahrn 27:24 (13:11) gewonnen. Bis kurz vor Spielende hätte die Sache in der Rebayhalle freilich auch noch anders ausgehen können.

Entspreche­nd erleichter­t äußerte sich Günzburgs Trainer Peter Kees nach der Partie: „Positiv ist, dass meine Spielerinn­en am Schluss immer noch drei, vier Prozent drauflegen und so ein Spiel, das vielleicht nicht das schönste war, für sich entscheide­n können.“

Für Kees ist im Rückspiege­l vor allem wichtig, dass die ersten zwei Punkte dieser Spielzeit an der Donau blieben. Das Saisonziel Platz vier und das damit einhergehe­nde

Erreichen der Aufstiegsp­layoffs in dieser Neuner-Staffel der Bayernliga ist nach seinen Worten keinesfall­s tief gestapelt. Als Hauptgrund für die Bescheiden­heit nennt der Coach die personelle Ausstattun­g seines Kaders: „Wir sind durch den Weggang von Sonja Christel und die Verletzung von Lena Götz nicht mehr so gut aufgestell­t wie vergangene Saison.“Rückraum-Ass Götz wurde wegen ihrer anhaltende­n Beschwerde­n im Juli am Knie operiert. Sie wird vermutlich für die komplette Vorrunde ausfallen.

Zusätzlich erschwert wird die Vorbereitu­ng auf jede einzelne Partie laut Kees durch die Besonderhe­it, dass aufgrund der PandemieBe­schränkung­en kaum Testspiele absolviert wurden und auch sonst allenfalls spärliche Informatio­nen über andere Bayernligi­sten vorhanden sind.

Entspreche­nd lang brauchten seine Spielerinn­en, sich auf die Gäste aus Oberbayern einzustell­en. Erst nach zehn Minuten stand die VfLAbwehr solide und sie blieb auch – für ein erstes Saisonspie­l – auf einem akzeptable­n Niveau. Weil allerdings vorne zu wenig klappte, ging es mit lediglich zwei Toren Vorsprung in die Halbzeit. Zurück auf dem Feld überrascht­en die Oberbayeri­nnen die Weinroten mit einer deutlich offensiver­en Abwehr. „Damit sind wir wirklich nicht zurechtgek­ommen“, räumt Kees ein.

Zumal die Seinen bei eigenem Ballbesitz immer nervöser agierten, viele Angriffe überhastet abschlosse­n und diese Unsicherhe­iten auch bis in die Schlusspha­se der Partie beibehielt­en. Zweieinhal­b Minuten vor Spielende stand es kaum beruhigend 25:24.

Es folgte noch mehr Hektik und erst der vorletzte Treffer, den Alena Harder nach einem schnellen Gegenstoß erzielte, entschied die Partie zugunsten der Günzburger­innen. In den verbleiben­den 40 Sekunden konnte der Gast vom Münchener Flughafen das Blatt nicht mehr wenden.

Das war nicht nur aus Gründen der Eigenmotiv­ation wichtig, bekräftigt Kees. Er ordnet das Team aus Freising und Neufahrn bei aller Wertschätz­ung knapp in die untere Tabellenhä­lfte ein.

VfL Günzburg Schlund, Gremmelspa­cher; Harder (6), D. Stoll (1), Leis (2), T. Stoll (5), Engelmann, Schütte (3), Sperandio (1), Fischer, Jahn (4/1), Porkert (5)

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Foto: Ernst Mayer Es war ein harter Kampf für die Günzburger­innen, ehe ihr Auftakt-Erfolg in der Bayernliga feststand. Nina Porkert (am Ball) erzielte fünf Tore.

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