Mittelschwaebische Nachrichten
„Besser ein Spiel aussetzen, als in Quarantäne gehen“
Was Spartenchef Linus Walter zur Spielabsage des TSV Krumbach sagt
Herr Walter, der TSV Krumbach hat sein für vergangenen Sonntag angesetztes Heimspiel der Fußball-Kreisklasse West 1 gegen den TSV Langenhaslach abgesagt. Was war der Grund? Walter: Es gab am Sonntagmorgen einen Corona-Verdachtsfall im Kader der ersten Mannschaft und da haben wir uns entschlossen, die Partie kurzfristig abzusagen.
Es war also eine reine Vorsichtsmaßnahme?
Walter: Ja, so ist es. Uns war klar: Besser ein Spiel aussetzen als im schlimmsten Fall mit dem gesamten Team und dem Umfeld in Quarantäne gehen zu müssen und dann gar nicht mehr spielen zu können.
Stießen Sie mit der Absage bei Gegner TSV Langenhaslach auf Verständnis? Walter: Ja, die haben volles Verständnis gezeigt und der Absage zugestimmt. Wenn sie darauf bestanden hätten zu spielen, dann wäre uns wohl nichts anderes übrig geblieben als anzutreten.
Gab es auch Stimmen, die das Ganze für übertrieben hielten?
Walter: Da ist mir nichts bekannt.
Würden Sie wieder so handeln? Walter: Ich denke schon. Wir hätten uns doch Vorwürfe gemacht, wenn der Test bei unserem Spieler positiv wäre.
Die zweite Mannschaft des TSV hat aber ihr Spiel gegen den VfL Leipheim bestritten. Gab es denn da keinen Handlungsbedarf?
Walter: Da hat der Zufall eine große Rolle gespielt. Die zweite Mannschaft trainiert normalerweise am Freitag zusammen mit der ersten. Da sie aber ein Nachholspiel zu bestreiten hatte, war dies ausnahmsweise nicht der Fall und es gab somit auch keinen Kontakt.
Gibt es inzwischen ein Testergebnis? Walter: Ja, seit Mittwochmittag wissen wir, dass der betreffende Spieler negativ getestet wurde.
Da ist Ihnen sicherlich ein Stein vom Herzen gefallen.
Walter: Das kann man so sagen. Ich bin jedenfalls heilfroh.
Weniger sind Sie das wohl, wenn Sie den Tabellenstand des TSV Krumbach in der Kreisklasse West 1 betrachten, denn Ihr Team steht nur auf dem elften Platz. Darf man annehmen, dass damit die Erwartungen nicht erfüllt wurden?
Walter: Ja, damit kann man nicht zufrieden sein. Da haben ein paar Stellschrauben wie die Trainingsbeteiligung, auch bedingt durch viele Verletzte, nicht gepasst. Aber ich bin zuversichtlich, dass es aufwärts geht. Wir haben im Sommer nämlich viele Neuzugänge aus der eigenen Jugend bekommen und die sind nach meinen Einschätzungen alle als Verstärkungen anzusehen. Ich denke, wir werden wohl mit dem jüngsten Team der Liga die Restsaison bestreiten.
Und am kommenden Sonntag im Gastspiel bei der Eintracht Autenried einen Dreier landen?
Walter: Lassen wir uns überraschen!
Interview: Alois Thoma