Mittelschwaebische Nachrichten

Corona‰Fall am Kindergart­en in Ursberg

Eine infizierte Person hatte Kontakt mit zwölf Kindern. Ein Kind und seine Familie sind ebenfalls positiv getestet

- VON CHRISTOPH LOTTER

Ursberg Im Kindergart­en St. Lucia in Ursberg gibt es einen CoronaFall. Insgesamt zwölf Kinder waren, wie berichtet, am Mittwoch vorsorglic­h für 14 Tage in Quarantäne geschickt worden. Grund dafür war der Kontakt mit einer mit dem Coronaviru­s infizierte­n Person innerhalb der Betreuungs­einrichtun­g, teilte das Landratsam­t mit. Alle zwölf Kinder und ihre Familien wurden mittlerwei­le auf das Coronaviru­s getestet.

Bei einem Kind und seinen Familienan­gehörigen ist der Test positiv ausgefalle­n, berichtete Jenny Schack, Pressespre­cherin des Landratsam­tes, am Donnerstag auf Nachfrage. Die Familie werde nun ärztlich betreut. Die weiteren elf

Kinder und ihre Familien seien nicht infiziert, ihre Testergebn­isse fielen negativ aus. Eine zweite Testreihe aller Betroffene­n ist Schack zufolge für kommenden Dienstag geplant. Sollten die Tests der elf negativ getesteten Kinder und ihrer Familien erneut negativ ausfallen, könnten diese Kinder nach Ablauf der 14-tägigen Quarantäne­frist am Montag, 19. Oktober, wieder zurück in den Kindergart­en.

Die anderen Kinder in der Einrichtun­g sind von der Quarantäne nicht betroffen, sagte Schack. Der Grund: „Im Kindergart­en läuft alles vorbildlic­h, die Gruppen waren immer strikt voneinande­r getrennt.“So gebe es etwa getrennte Essenszeit­en und auch die Zeit im Freien sei in Schichten eingeteilt. Demnach habe es mit den betroffene­n Kindern

keinen Kontakt gegeben. Insgesamt sind in dem Ursberger Kindergart­en St. Lucia 84 Kinder in vier Gruppen untergebra­cht.

Betriebstr­äger ist das DominikusR­ingeisen-Werk Ursberg (DRW). Bei der infizierte­n Person handelte es sich um die Mutter eines Kindes, teilte von DRW-Sprecher Manuel Liesenfeld auf Nachfrage mit. Eine zweite positive Meldung sei von einer Mitarbeite­rin gekommen. Der Corona-Fall bleibt deshalb nicht ganz ohne Folgen für die restlichen Kinder im Kindergart­en St. Lucia: „Wir haben den Hygienepla­n, den das Sozialmini­sterium für Kindertage­sstätten

herausgege­ben hat, stets eingehalte­n. Die Hygieneauf­lagen wurden jetzt verschärft. Das Personal trägt nun durchgängi­g einen Mund-Nasen-Schutz. Bei Tätigkeite­n wie wickeln, basteln oder vorlesen werden sogar FFP-2-Masken getragen“, sagte Liesenfeld. Die Gruppen, so der Sprecher, bleiben weiterhin getrennt und mischen sich nicht, auch nicht im Garten. Damit sind die Vorkehrung­en im Kindergart­en St. Lucia sogar noch intensiver als vorgeschri­eben.

Dennoch sei es in einem Kindergart­en nicht ganz einfach – eine Maskenpfli­cht etwa sei nicht umzusetzen. Liesenfeld: „Eine generelle Maskenpfli­cht gibt es im Kindergart­en nicht, insbesonde­re nicht für die Kinder. Gerade in der Kinderkrip­pe ist dies auch gar nicht möglich.“ Beim Dominikus-Ringeisenw­erk sei man dennoch gut aufgestell­t und hinsichtli­ch des Infektions­schutzes gut vorbereite­t. „Aber der vollständi­ge Betrieb von Kindertage­sstätten und Schulen ohne Maskenpfli­cht und ohne Mindestabs­tände – die vollständi­ge Belegung der Gruppen macht die Einhaltung von Abständen nahezu unmöglich – seit Schuljahre­sbeginn hat die Infektions­wahrschein­lichkeit natürlich steigen lassen. Es ist eine stete Gratwander­ung zwischen Infektions­schutz und Regelbetri­eb in Schulen und Kindertage­sstätten“, berichtet Liesenfeld.

Der Kindergart­en in Ursberg ist innerhalb weniger Tage bereits der zweite Kindergart­en – und vier Schulen – im Landkreis, die mit Corona-Fällen konfrontie­rt sind.

Verschärft­e Hygieneauf­lagen im Ursberger Kindergart­en

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