Mittelschwaebische Nachrichten
CoronaFall am Kindergarten in Ursberg
Eine infizierte Person hatte Kontakt mit zwölf Kindern. Ein Kind und seine Familie sind ebenfalls positiv getestet
Ursberg Im Kindergarten St. Lucia in Ursberg gibt es einen CoronaFall. Insgesamt zwölf Kinder waren, wie berichtet, am Mittwoch vorsorglich für 14 Tage in Quarantäne geschickt worden. Grund dafür war der Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person innerhalb der Betreuungseinrichtung, teilte das Landratsamt mit. Alle zwölf Kinder und ihre Familien wurden mittlerweile auf das Coronavirus getestet.
Bei einem Kind und seinen Familienangehörigen ist der Test positiv ausgefallen, berichtete Jenny Schack, Pressesprecherin des Landratsamtes, am Donnerstag auf Nachfrage. Die Familie werde nun ärztlich betreut. Die weiteren elf
Kinder und ihre Familien seien nicht infiziert, ihre Testergebnisse fielen negativ aus. Eine zweite Testreihe aller Betroffenen ist Schack zufolge für kommenden Dienstag geplant. Sollten die Tests der elf negativ getesteten Kinder und ihrer Familien erneut negativ ausfallen, könnten diese Kinder nach Ablauf der 14-tägigen Quarantänefrist am Montag, 19. Oktober, wieder zurück in den Kindergarten.
Die anderen Kinder in der Einrichtung sind von der Quarantäne nicht betroffen, sagte Schack. Der Grund: „Im Kindergarten läuft alles vorbildlich, die Gruppen waren immer strikt voneinander getrennt.“So gebe es etwa getrennte Essenszeiten und auch die Zeit im Freien sei in Schichten eingeteilt. Demnach habe es mit den betroffenen Kindern
keinen Kontakt gegeben. Insgesamt sind in dem Ursberger Kindergarten St. Lucia 84 Kinder in vier Gruppen untergebracht.
Betriebsträger ist das DominikusRingeisen-Werk Ursberg (DRW). Bei der infizierten Person handelte es sich um die Mutter eines Kindes, teilte von DRW-Sprecher Manuel Liesenfeld auf Nachfrage mit. Eine zweite positive Meldung sei von einer Mitarbeiterin gekommen. Der Corona-Fall bleibt deshalb nicht ganz ohne Folgen für die restlichen Kinder im Kindergarten St. Lucia: „Wir haben den Hygieneplan, den das Sozialministerium für Kindertagesstätten
herausgegeben hat, stets eingehalten. Die Hygieneauflagen wurden jetzt verschärft. Das Personal trägt nun durchgängig einen Mund-Nasen-Schutz. Bei Tätigkeiten wie wickeln, basteln oder vorlesen werden sogar FFP-2-Masken getragen“, sagte Liesenfeld. Die Gruppen, so der Sprecher, bleiben weiterhin getrennt und mischen sich nicht, auch nicht im Garten. Damit sind die Vorkehrungen im Kindergarten St. Lucia sogar noch intensiver als vorgeschrieben.
Dennoch sei es in einem Kindergarten nicht ganz einfach – eine Maskenpflicht etwa sei nicht umzusetzen. Liesenfeld: „Eine generelle Maskenpflicht gibt es im Kindergarten nicht, insbesondere nicht für die Kinder. Gerade in der Kinderkrippe ist dies auch gar nicht möglich.“ Beim Dominikus-Ringeisenwerk sei man dennoch gut aufgestellt und hinsichtlich des Infektionsschutzes gut vorbereitet. „Aber der vollständige Betrieb von Kindertagesstätten und Schulen ohne Maskenpflicht und ohne Mindestabstände – die vollständige Belegung der Gruppen macht die Einhaltung von Abständen nahezu unmöglich – seit Schuljahresbeginn hat die Infektionswahrscheinlichkeit natürlich steigen lassen. Es ist eine stete Gratwanderung zwischen Infektionsschutz und Regelbetrieb in Schulen und Kindertagesstätten“, berichtet Liesenfeld.
Der Kindergarten in Ursberg ist innerhalb weniger Tage bereits der zweite Kindergarten – und vier Schulen – im Landkreis, die mit Corona-Fällen konfrontiert sind.
Verschärfte Hygieneauflagen im Ursberger Kindergarten