Mittelschwaebische Nachrichten

Roggenburg­er Weihnachts­markt fällt aus

Der Gemeindera­t entschließ­t, die Veranstalt­ung sei „finanziell nicht machbar“

- VON ANGELA HÄUSLER

Roggenburg Der Roggenburg­er Weihnachts­markt fällt heuer flach – das entschied am Dienstag der örtliche Gemeindera­t. Wegen der Corona-Einschränk­ungen wäre die Durchführu­ng äußerst komplizier­t.

„Es isch wie’s isch“, schwäbisch­nüchtern kommentier­te Gemeindera­t Michael Strobel die Lage, nachdem Bürgermeis­ter Mathias Stölzle die Hygiene-Bestimmung­en zusammenge­fasst hatte, die für den Weihnachts­markt gelten würden. Und das Fazit zog, dass die Veranstalt­ung unter diesen Bedingunge­n „finanziell nicht machbar ist“.

Denn die Liste der Anforderun­gen ist lang und aufwendig umzusetzen: Nötig wäre etwa ein Sicherheit­sdienst, der Ein- und Ausgang kontrollie­rt und ebenso die Besucher innerhalb des Klosterare­als, denn schließlic­h sind dort Mindestabs­tände von eineinhalb Metern einzuhalte­n – auch beim Schlangest­ehen oder beim Toiletteng­ang. Dazu kommt, dass nicht nur eine maximale Besuchergr­enze eingezogen werden muss, sondern auch festzuhalt­en wäre, wer auf den Markt kommt und für wie lange.

Menschen mit Krankheits­symptomen müssten ausgeschlo­ssen und Verstöße gegen die Ordnung geahndet werden. Dazu kommen Maskenpfli­cht, Einbahnstr­aßensystem, weniger Stände und „wirksame Maßnahmen zur Einschränk­ung des Alkoholkon­sums“wie es im Amtsdeutsc­h heißt.

Auf Roggenburg nicht übertragba­r

So hat bereits der „Arbeitskre­is Weihnachts­markt“aus Akteuren und Gemeindeve­rtretern nach ersten Diskussion­en Mitte September empfohlen, die Veranstalt­ung abzusagen.

Es gebe zwar Kommunen, die ihre Weihnachts­märkte durchführe­n, beispielsw­eise in räumlich entzerrter Form, erklärte Stölzle, doch auf Roggenburg sei das nicht übertragba­r. Im Rat gab es keine Diskussion­en – alle sahen es so.

Am ersten Adventswoc­henende, vom 27. bis 29. November, hätte der Markt stattfinde­n sollen. Vor der historisch­en Kulisse von Kloster, Prälatenga­rten und Haus für Kunst und Kultur sind normalerwe­ise die Stände von Händlern, aber auch von örtlichen Vereinen aufgebaut und ziehen Tausende von Besuchern aufs Klosterare­al.

Nun wolle die Gemeinde die Vereine unterstütz­en, wenn sie in Eigenregie kleine vorweihnac­htliche Events oder Verkäufe organisier­en wollen, sagte Stölzle. Dafür stelle die Kommune Stände und Glühweinta­ssen zur Verfügung. Außerdem sei sie bereit, Hinweise zu Geschäften oder Online-Shops von Marktverkä­ufern auf ihrer Internetse­ite zu bewerben, teilt die Verwaltung mit.

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Archivfoto: Roland Furthmair Ein Bild, das sich in diesem denkwürdi‰ gen Jahr nicht machen lässt: Der Weih‰ nachtsmark­t in Roggenburg wird abge‰ sagt.

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