Mittelschwaebische Nachrichten
Jetzt fahren auch Louis und Sepp
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utes Personal zu finden, ist schwierig. Auch in unserem Berufsstand. Nörgler werden nun einwerfen, dass jeder Erstklässler lernt, Subjekt, Prädikat und Objekt irgendwie zusammenzuwürfeln und einen Satz zu bauen. Wer dann noch, wie einst Johannes Rau, den Genitiv elegant verbiegt, empfiehlt sich als Wortjongleur für höhere Aufgaben. Eine ins Spiel gebrachte frauenfreundliche Umbenennung des Gelsenkirchener Parkstadions beantwortete der frühere Bundespräsident mit hochgezogenen Augenbrauen und fragte, wie man das denn nennen soll: Dem Ernst Kuzorra seine Frau ihr Stadion?
Doch die Basis muss stimmen. Leichtsinnsfehler schleichen sich von alleine in die Arbeit des Redakteurs ein, kleine Verschreiber mit großer Wirkung. Da empfahl einst ein Schulbuch als Lesetipp Hermann Hesses „Der Suppenwolf“.
Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein. Der Zeitungsleser reagiert jedoch gnadenlos. Den Sportredakteur erreichten bereits wenig erfreuliche Leserbriefe. Er wurde als „schmieriger Zeilenkasper“tituliert. So hart soll im aktuellen Fall nicht geurteilt werden, wenngleich eine Pressemitteilung des bekannten Kultursenders RTL zunächst Stirnrunzeln in der Redaktion auslöste. Der Kölner Kanal verschickte Originalzitate von Sabine Kehm. Die langjährige Managerin von Michael Schumacher äußert sich über ihren Schützling
Mick Schumacher. Vor dem am Freitag wegen Schmuddelwetters abgesagten Formel-1-Test am Nürburgring soll Kehm gesagt haben: „Das wird für ihn superspannend sein, auf einer Strecke zu fahren, gemeinsam mit Louis und Sepp ...“Dreht sich verdammt schnell, das Fahrerkarussell in der Formel 1. Einen Louis und einen Sepp kannten wir noch nicht. Klingt spannend. Der Sepp dürfte aus Bayern stammen und hat auf dem Traktor in Wollishausen das schnelle Lenken gelernt. Sollte man mal ’ne Geschichte machen.
Aber dann dämmert es. Wahrscheinlich hat der Kollege/die Kollegin bei RTL vom Motorsport wenig Ahnung und hält die Formel 1 für eine neue Haarspülung. Kehm meinte Lewis (Hamilton) und Seb, wie Sebastian Vettel im Fahrerlager gerufen wird. Der Deutsche kämpft im Augenblick mit großen Problemen bei Ferrari. Auch da der Grund: Es fehlt gutes Fachpersonal.