Mittelschwaebische Nachrichten

Saisonstar­t in Sölden findet ohne Mikaela Shiffrin statt

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Dass ich mich lange selbst zerfleisch­t habe, wenn ich was falsch gemacht hatte. Es hat gedauert, bis ich gemerkt habe, dass man aus Fehlern mehr lernt als aus Erfolgen. Und deshalb müssen wir uns beibringen, wie wir mit unseren Fehlern umgehen. Es ist doch komisch: Wenn jemand anders einen Fehler macht, obwohl er sein Bestes gibt und alles versucht, was tun wir dann? Wir trösten, wir bauen auf und spornen an. Und bei uns selbst? Wir ärgern uns schwarz, wir schimpfen mit uns, wir bestrafen uns. Das ist falsch. Wir müssen lernen, mit den eigenen Fehlern fertigzuwe­rden – das ist schwerer, als mit denen der anderen umzugehen.

Zu Ihrem Trainersti­l gehört auch ein aggressive­r Unterton, eine Entschloss­enheit, der sich besser niemand in den Weg stellte. Ist das heute noch gefragt?

Gefragt vielleicht nicht, weil manche es für antiquiert halten – nötig ist es aber auf jeden Fall. Natürlich muss man sich ärgern, wenn man ein Trainingss­piel verliert. Natürlich muss man dem Gegner zeigen, dass wir ihm wehtun wollen auf dem Platz. Und die Mannschaft kann noch so feinen, ausgefeilt­en Fußball spielen – wenn sie nicht ein, zwei Drecksäcke im Team hat, holt sie keinen Titel. Diese Aggressivi­tät kann man nicht am Samstag um 15.30 Uhr anschalten, die muss Teil der Arbeit sein – und die muss ein Trainer auch vorleben und ins Training integriere­n. Mit vielen Inhalten muss man den Kopf der Spieler erreichen, aber hier geht es um das Herz. Nur wer das Herz bewegt, bewegt etwas.

Daum:

Die Amerikaner­in Mikaela Shiffrin muss ihr Comeback nach achtmonati­ger Pause verschiebe­n. Eigentlich wollte die zweimalige Olympiasie­gerin zum Weltcup-Auftakt am 17. Oktober in Sölden wieder an den Start gehen, doch nun gab die 25-Jährige ihre Absage über soziale Medien bekannt. „Zu meiner großen Enttäuschu­ng kann ich nicht an den Start gehen. Mir wurde wegen meiner Rückenprob­leme geraten, auf Sölden zu verzichten, damit ich den Rest der Saison noch fahren kann“, teilte Shiffrin mit. Sie sei frustriert. „Aber glückliche­rweise wird diese Verletzung heilen, und ich werde bald wieder am Start stehen“, ergänzte die Amerikaner­in, die in den vergangene­n Jahren den Weltcup dominiert hat.

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