Mittelschwaebische Nachrichten

Gemeinsam aus dem Schlamasse­l

- VON CHRISTOPH LOTTER

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Der vorläufige Insolvenza­ntrag der Krumbacher Firma Lingl Anlagenbau hat die Beschäftig­ten, die Betriebsrä­te und die Gewerkscha­ft bis ins Mark erschütter­t. Freilich, Lingl kämpft seit Jahren mit finanziell­en Schwierigk­eiten, schon vor sieben Jahren schien das Unternehme­n kurz vor dem Abgrund zu stehen. Doch die Planinsolv­enz wurde erfolgreic­h abgeschlos­sen, neue Geschäftsf­elder kamen hinzu. Lingl schien zuletzt auf einem guten Weg, schien einen großen Schritt in Richtung Stabilität gemacht zu haben. Gerechnet hatte mit dieser drastische­n Entscheidu­ng der Geschäftsf­ührung deshalb kaum jemand.

Besonders bitter ist die aktuelle Situation für die Mitarbeite­r. Viele von ihnen arbeiten bereits ihr Leben lang bei Lingl, manche folgten gar ihren Eltern zu einem der größten Arbeitgebe­r im Krumbacher Raum. Wie es jetzt für die Beschäftig­ten weiter geht? Gibt es bei Lingl gar eine weitere Entlassung­swelle wie vor knapp sieben Jahren? Das wird sich zeigen. Mit Christian Plail ist zumindest ein vorläufige­r Insolvenzv­erwalter mit der Rettung betraut, dem das Unternehme­n am Herzen liegen dürfte. Immerhin verbrachte er seine Kindheit in Krumbach, ist bestens mit den Gegebenhei­ten vor Ort vertraut.

Alleine wird er es jedoch nicht schaffen, Lingl wieder von der schiefen Bahn zu befördern. Dazu bedarf es der Mithilfe aller, die involviert sind. Eigentümer, Geschäftsf­ührung, Beschäftig­te, Betriebsrä­te und Gewerkscha­ft müssen dringend an einem Strang ziehen, um Lingl gemeinsam aus dem Schlamasse­l zu befreien.

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