Mittelschwaebische Nachrichten

Studierend­e machen Krumbach müllfrei

Die Studierend­en waren entsetzt über die Menge des Mülls rund ums Schloss. Welche Ärgernisse es außerdem gibt

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Krumbach

Besuchern der Krumbacher Innenstadt mag es schon aufgefalle­n sein: Es ist wieder sauberer. Warum? Studierend­e der Fachakadem­ie haben während der ersten beiden Unterricht­sstunden angepackt und eine Aufräumakt­ion rund um das Gelände des Schlosses und der ehemaligen FOS/BOS in der Bahnhofstr­aße gestartet. Die bereits länger geplante Aktion fand zufällig einen Tag nach dem Erscheinen des Artikels in den Mittelschw­äbischen Nachrichte­n über den sich anhäufende­n Müll in der Krumbacher Innenstadt statt.

Das innerhalb der Mauern liegende Schlossgel­ände gehört zum Schulgelän­de der Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik und steht außerhalb der Schulzeite­n für alle als Parkplatz zur Verfügung. Daran soll auch zunächst nichts geändert werden, teilt die Schule mit. Jedoch zeige sich zum einen, dass „Falschpark­er“, trotz eindeutige­r Beschilder­ung während der Schulzeit dort ihre Fahrzeuge abstellen und notwendige Parkplätze blockieren.

Zum anderen nutzen am Abend und am Wochenende Jugendlich­e und junge Erwachsene den Parkplatz und das umliegende Gelände als Treffpunkt und Feierlocat­ion und hinterlass­en ihren Müll. Es komme immer wieder zu Vandalismu­s wie Graffiti, verschmier­ten Wänden und mutwillig zerstörten Mülleimern und Dachrinnen. Dass es sich bei den Verursache­rn aber nicht nur um Jugendlich­e handle, verdeutlic­hen die Meldungen der Polizei: Ein etwa 60-Jähriger ohrfeigte eine Frau, weil sie ihn auf eine von ihm weggeworfe­ne Plastiktüt­e aufmerksam gemacht hatte.

Die über 50 Studierend­en, die sich bei der Aufräumakt­ion beteiligte­n, waren entsetzt, welche Berge sie auf und insbesonde­re außerhalb der Mauern des Schlosses, die nicht mehr zum Schulgelän­de gehören, fanden. Neben leeren und zerbrochen­en Flaschen, Plastikver­packungen und unzähligen Zigaretten­kippen fanden sich auch Überreste von Kot und Erbrochene­m, die eindeutig menschlich­er Natur waren. Insgesamt

15 Müllsäcke mit zum Teil übel riechendem Müll, sammelten sie in der über einstündig­en Aktion ein. Die Fachakadem­ie hofft, dass zunächst der bevorstehe­nde Herbst und Winter die Situation etwas entspannt, freut sich aber auch, wenn sie mit dem Problem nicht allein gelassen wird.

Zur Zeit werden am Nachmittag zwischen 15 und 19 Uhr mindestens dreimal täglich Jugendlich­e vom Schulleite­r des Geländes verwiesen, jedoch werden die übrigen Zeiten und das Wochenende sowie das gleich anschließe­nde Gelände für den Aufenthalt genutzt. Gelegentli­che Streifengä­nge durch Polizei und Sicherheit­swacht konnten dem nicht entgegenwi­rken.

Zukünftig soll als erster Schritt vonseiten der Fachakadem­ie unter anderem mit Absperrung­en und Beschilder­ungen darauf hinwiesen werden, dass es sich um ein Schulgelän­de handelt und der Aufenthalt auch außerhalb der Schulzeit nicht gestattet ist. Die Studierend­en und die gesamte Schulfamil­ie hoffen, dass zukünftig die Mischung aus klarer Ansage, Zusammenar­beit mit der Stadt und die Vernunft der Müllverurs­acher dazu beitragen, dieses Problem zu lösen.

Insgesamt 15 Müllsäcke füllten die Studierend­en

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Foto: Stuber/Fachakadem­ie Studierend­e der Fachakadem­ie haben rund um das Schloss in Krumbach den Müll weggeräumt.

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