Mittelschwaebische Nachrichten

Erst bauen, dann genehmigen lassen

Ein Bauherr hat ein Gartenhaus aus Holz errichtet und den Gemeindera­t Aichen vor vollendete Tatsachen gestellt

- VON KARL KLEIBER

Aichen

Erst gebaut und dann um Genehmigun­g gebeten. Mit einem solchen Fall hatte sich der Gemeindera­t Aichen bei seiner jüngsten Sitzung zu befassen. Ein Bauherr stellte den Antrag auf isolierte Befreiung vom Bebauungsp­lan (BBP) in Memmenhaus­en zur Errichtung eines Gartenhäus­chens. Das Gebäude aus Holz, so Bürgermeis­ter Alois Kling, wurde bereits errichtet ohne die Vorgaben des BBP einzuhalte­n. Jetzt solle der Bau nachträgli­ch abgesegnet werden.

Für das besagte Projekt machten die vier Memmenhaus­er Gemeinderä­te unlängst einen Ortstermin, um sich das Ganze anzuschaue­n. Sie hatten Bedenken, ob der östliche

Nachbar den Bau akzeptiere­n werde. Dieser hat inzwischen sein Einverstän­dnis erklärt. Isolierte Befreiunge­n beantragt wurden für die geringe Dachneigun­g, die abweichend­e Eindeckung sowie die Sockelhöhe. Sorge bereite auch die an der Grundstück­sgrenze entlang laufende Fernwärme-Leitung. Hier erwähnt der Bauherr, dass man das Häuschen komplett vom Fundament weg heben könne, wenn ein Defekt an der Leitung auftauchen sollte. Nach längerer Debatte wurden die Befreiunge­n erteilt, nicht ohne den Hinweis, dass solche Vorgehensw­eisen eigentlich nicht akzeptabel seien.

Ein Bauherr aus Schwifting bei Landsberg hat ein Grundstück an der Hauptstraß­e in Obergesser­tshausen

erworben. Darauf befindet sich ein Gebäude, das früher ein Wohnhaus mit Scheune war und später zu einem Viehstall umgebaut wurde. Nun soll es wieder als Wohnhaus dienen und in zwei Hälften umgebaut werden. Der Stadel an der Ostseite soll abgebroche­n und an gleicher Stelle zwei Stellplätz­e errichtet werden. Geplant ist auch ein Einfamilie­nhaus, dafür wird das altersschw­ache Nebengebäu­de entfernt. Bei der anschließe­nden Diskussion wurde auch die vorhandene Grenzbebau­ung zur Hauptstraß­e hin angesproch­en. Man war der

Meinung, dass sich hier der Gehweg verengen würde, deshalb solle der genaue Grenzverla­uf durch den Bauherrn festgestel­lt werden, um diesen eventuell verbreiter­n zu können. Dies stellte sich durch den auswuchern­den Grasbewuch­s als optische Täuschung heraus. Ohne Gegenstimm­e wurde das Projekt letztendli­ch befürworte­t.

Mit zwei Gegenstimm­en nahmen die Räte das Angebot der LEW für die Errichtung von 13 Straßenleu­chten in zwei Baugebiete­n an. „Am Unterfeld“in Obergesser­tshausen werden acht, im „Weiherweg“von Aichen fünf Lampen installier­t. Die Kosten belaufen sich auf 41000 Euro.

Die Telekom stellte an die Gemeinde den Antrag, die Straßen in den drei neuen Baugebiete­n zu benennen. Bürgermeis­ter Kling beauftragt die Räte, bis zur nächsten Sitzung über Vorschläge nachzudenk­en.

Die Gemeinde unterhält einen Zubringerb­us für die auswärtige­n Kinder des Horts „St. Ulrich“in Aichen. Für die 24 Kinder aus Memmenhaus­en und je eines aus Hellersber­g und Lauterbach fällt täglich eine Fahrstreck­e von 64 Kilometern an. Gefahren wird in der Regel an zwanzig Tagen im Monat. Nun wurde die Fahrer-Entschädig­ung neu festgesetz­t. Ab September 2020 erhält dieser 1,25 Euro Entlohnung pro gefahrenen Kilometer. Beschlosse­n wurde, dass diese Entschädig­ung bei jeder Änderung der Kilometerz­ahl neu zu berechnen ist.

Aichen sucht Vorschläge für Straßennam­en

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