Mittelschwaebische Nachrichten
Ein guter Ort für eine Trotzreaktion
Was sich der SC Ichenhausen für Gilching vornimmt
Ichenhausen
Eine Trotzreaktion muss her. Das zumindest fordert Sportleiter Rudi Schiller von den Landesliga-Fußballern des SC Ichenhausen. Die hatten im jüngsten Heimspiel gegen Garmisch-Partenkirchen eine Halbzeit lang eine Nicht-Leistung gezeigt und bereits unmittelbar nach dem Schlusspfiff hatte der Funktionär angekündigt, darüber werde noch zu reden sein. Positive Effekte erhofft sich Schiller bereits beim nächsten Auftritt der Königsblauen. Diesmal führt sie der Weg in den oberbayerischen Landkreis Starnberg. Anpfiff zum Spiel beim TSV Gilching/Argelsried ist am Sonntag um 15 Uhr.
Die Statistik spricht den Ichenhausern Mut zu. Sechsmal in Serie hatten sie gegen Gilching gewonnen (dreimal auswärts), ehe es in der Hinrunde der aktuellen Saison ein 1:1 im Hindenburgpark gab. Das Team von Trainer Oliver Unsöld ist also gewiss nicht der Lieblingsgegener der Gilchinger. Den Oberbayern sitzt zusätzlich die Abstiegsangst im Nacken.
Dieses Thema soll für Ichenhausen keins mehr werden. Insofern konnten sie das am Staatsfeiertag erreichte 2:2 gegen Garmisch-Partenkirchen sogar positiv werten; die Energieleistung im zweiten Durchgang war wirklich in Ordnung und zeugte auch von gutem Selbstbewusstsein.
Umso unerklärbarer war aus Sicht aller Beteiligten die erste Halbzeit. „Da hat uns vieles nicht gefallen und da hat’s auch bereits am Montag gekracht im Training“, sagte Schiller später in der Woche. Der Sportleiter verwendete auch einen wirklich hübschen Vergleich, um die fehlende Laufbereitschaft praktisch aller Königsblauen zu schildern. „Wäre es ein bisschen kälter gewesen in dieser ersten Halbzeit, hätten sich unsere Stürmer eine Lungenentzündung geholt. Ich hatte brutal Angst um sie.“
Nun bedeutet die berechtigte Kritik der Verantwortlichen nicht unbedingt, dass Unsöld für das Spiel in Gilching gleich die komplette Mannschaft umstellt. Es ist auch ein Teil der Wahrheit, dass Waldemar Schaab gegen Garmisch-Partenkirchen passen musste und Yannick Maurer sowie Miguel Malheiro angeschlagen in die Partie starteten. Sollten alle drei Stützen bis Sonntag fit werden, steigen die Chancen auf den Auswärtserfolg bedeutend. Doch auch sie müssen eine Wahrheit verinnerlichen, die sie im jüngsten Heimspiel 45 Minuten lang vergessen hatten: Fußball ist ein Laufspiel.