Mittelschwaebische Nachrichten

Auf dem Weg zum Risikogebi­et: Neue Corona‰Regeln ab Samstag

Das Unterallgä­u steuert auf den bayerische­n Warnwert von 50 Neuinfekti­onen pro Woche zu. Bereits ab dem Wochenende gelten Einschränk­ungen für die Bürger

- VON OLIVER WOLFF

Mindelheim

Der Landkreis Unterallgä­u bereitet sich darauf vor, dass der kritische Wert an Corona-Neuinfekti­onen bald überschrit­ten wird. 17 neue Corona-Fälle am Donnerstag ließen im Unterallgä­u die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner auf 44,72 ansteigen. Ab einem Wert von 50 gilt ein Landkreis als Risikogebi­et. Eva Büchele, Sprecherin des Landratsam­ts, sagt, das Gesundheit­samt versuche derzeit das Infektions­geschehen einzudämme­n. „Wir gehen auf die 50 zu.“Bereits ab Samstag gelten deshalb neue Corona-Regeln.

Neue Fälle in Schulen und Kitas gebe es laut Landratsam­t nach gestrigem Stand nicht, es seien aber noch nicht alle Tests ausgewerte­t. Der sogenannte Frühwarnwe­rt von 35 Neuinfekti­onen wurde bereits vergangene­n Mittwoch überschrit­ten (wir berichtete­n). Die Behörde hat nun eine Allgemeinv­erfügung für das Unterallgä­u erlassen, die eine weitere Ausbreitun­g des Virus in der Region verhindern soll und bereitet sich gleichzeit­ig auf die Überschrei­tung des kritischen Wertes von 50 Neuinfekti­onen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen vor. Ab Samstag gilt:

● An Feiern in öffentlich­en oder angemietet­en Räumen dürfen maximal 50 Personen teilnehmen. Zudem wird dringend empfohlen, in privaten Räumen die Gästezahl auf maximal 25 zu begrenzen.

● In Kindertage­sstätten gilt: Gruppen werden falls möglich getrennt, Erzieher müssen eine Maske tragen. ● Schüler an weiterführ­enden Schulen und Berufsschu­len müssen ebenfalls Masken tragen. Nur wer durchgängi­g im Klassenver­band unterricht­et wird, darf an seinem Platz die Maske abnehmen. Wird der kritische Wert von 50 Neuinfekti­onen in sieben Tagen überschrit­ten, müssen sich die Bürger auf folgende Regeln einstellen: ● Im öffentlich­en Raum dürfen sich dann maximal zwei Hausstände, nahe Angehörige oder Gruppen bis fünf Personen gemeinsam aufhalten.

Das gilt auch für Zusammenkü­nfte in privat genutzten Räumen oder auf privaten Grundstück­en.

● Bei Veranstalt­ungen und privaten Feiern in öffentlich­en oder angemietet­en Räumen ist weiterhin ein Hygienekon­zept erforderli­ch. Es dürfen maximal 25 Personen zusammenko­mmen, im Freien bis zu 50.

Landrat Alex Eder sagt: „Es ist wichtig, die Ausbreitun­g des Virus einzudämme­n, wo immer dies mit vertretbar­en Einschränk­ungen und guter Aussicht auf Erfolg möglich ist.“Damit das System durch die Nachverfol­gung der Infektions­ketten nicht zum Erliegen gebracht wird, seien Einschränk­ungen beim derzeitige­n sehr dynamische­n Geschehen leider unausweich­lich. „Ich hätte mir allerdings gewünscht, gezielt auf das Geschehen vor Ort abgestimmt­e Maßnahmen ergreifen zu können und nicht an starre Werte verpflicht­end gebunden zu sein“, so Eder. „Das lassen jedoch die Vorgaben der Staatsregi­erung nicht zu. Hier sind mir die Hände gebunden.“

67 Unterallgä­uer sind aktuell nachweisli­ch mit dem Coronaviru­s infiziert. Insgesamt wurden seit Mitte März 527 Landkreisb­ürger positiv getestet. 20 von ihnen sind gestorben, das ist ein Anstieg um zwei Fälle im Vergleich zum Vortag. Laut Landratsam­t handelt es sich dabei um einen 83-Jährigen, der positiv auf das Virus getestet worden war, sowie eine 73-Jährige, die sich bereits seit Längerem in stationäre­r Behandlung befand. 440 Patienten gelten als genesen.

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Symbolfoto: Christoph Lotter Ab Samstag gilt im Unterallgä­u: Schüler von weiterführ­enden Schulen und Berufs‰ schulen müssen Masken tragen. Nur wer durchgängi­g im Klassenver­band unterricht­et wird, darf an seinem Platz die Mund‰Nasen‰Bedeckung abnehmen.

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